Private Millionenspende für Internationale Kindertagesstätte

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Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützt die Schaffung von 96 Betreuungsplätzen für Kinder bis zu sechs Jahren

Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am vergangenen Mittwoch (3.) beschlossen, die Realisierung einer Internationalen Kindertagesstätte an der Lichtenbergschule zu unterstützen. Das Projekt ist vernetzt mit dem Konzept der Internationalen Begegnungsschule, das ein bilinguales Angebot vom Kindergarten bis zum Abitur in Darmstadt etablieren will.

Basis des Vorhabens ist eine Spende der Familie Dr. Jochen Klein in Höhe von einer Million Euro. Projektträger ist der Verein „Sag Ja zum Kind“, mit der Educcare Bildungskindertagesstätten gGmbH (Köln) steht als potentieller Betreiber ein in bilingualer Betreuung an vielen Standorten in Deutschland erfahrener Träger bereit.

Oberbürgermeister Walter Hoffmann würdigte die Spende der Familie Klein als besonderes bürgerschaftliches Engagement: „Ich wünsche mir, dass dieses Mäzenatentum ein Vorbild für bürgerschaftliches Eintreten für gesellschaftliche Aufgaben wird. Corporate Citizenship prägt den Geist einer Stadt und schmiedet einen Pakt der Bürgerinnen und Bürger Darmstadts über alle Grenzen des Einkommens und der Herkunft hinweg“.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt wird dem Verein „Sag Ja zum Kind“ für die Internationale Kindertagesstätte ein Grundstück an der Lichtenbergschule in Erbpacht zur Verfügung stellen und das Vorhaben mit einer Ausfallbürgschaft bei der Sparkasse Darmstadt absichern. Bund und Land bezuschussen das Projekt mit 600.000 Euro aus dem Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung.
Geplant sind drei Kindergartengruppen und drei Gruppen für Kinder unter drei Jahren mit insgesamt 96 Plätzen ab dem Jahr 2010. Die Internationale Kindertagesstätte an der Lichtenbergschule soll spätestens drei Monate nach der formellen Bewilligung im Jahre 2009 errichtet werden. Die Einrichtung steht allen Darmstädter Bürgern offen.

Die notwendige Sach- und Personalkostenausstattung soll auf der Grundlage vergleichbarer städtischer Einrichtungen erfolgen; über ihre Höhe wird zum Haushalt 2010 entschieden. Maßgabe ist dabei, dass die Mehraufwendungen für die bilinguale Ausrichtung der Kindertagesstätte über Elternentgelte und Zuwendungen Dritter finanziert werden.

Das Tagesbetreuungsausbaugesetz und das Kinderförderungsgesetz formulieren das Ziel, die Tagesbetreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren bis zum Jahr 2013 auf durchschnittlich 35 Prozent zu erhöhen. Diese Aufgabe nimmt die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit der Unterstützung der Internationalen Kindertagesstätte wahr. Am Standort Lichtenbergschule wird dabei zudem ein wesentlicher qualitativer Schwerpunkt gesetzt: Mit der besonderen Ausrichtung auf die bilinguale Betreuung macht die Wissenschaftsstadt Darmstadt ein schon lange gefordertes und gewünschtes fachliches Angebot möglich.
Das Projekt besitzt zudem hohe wirtschaftspolitische Relevanz: Im Standortwettbewerb ist ein bilinguales Angebot in allen Bildungsbereichen zwingend erforderlich, um zu bestehen. Mit dem Schritt zur Realisierung einer internationalen Kindertagesstätte formuliert die Wissenschaftsstadt Darmstadt, dass sie den zurzeit noch bestehenden Wettbewerbsnachteil aufarbeitet und ein hochqualitatives Angebot für ihre Bürgerschaft unterstützt.


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