Wissenschaftsstadt Darmstadt beauftragt Darmstädter Ingenieurbüro mit der Entwicklung von Starkregengefahrenkarten

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am Donnerstag (19.1023) die Entwicklung von Starkregengefahrenkarten an das Ingenieurbüro „Dahlem Beratende Ingenieure“ vergeben.

Der in Darmstadt ansässige Dienstleister verfügt über eine breite Erfahrung in der Bearbeitung von Risikomanagementprojekten in der kommunalen Überflutungsvorsorge und hat dies beispielweise bereits in Stuttgart und Frankfurt am Main erfolgreich umgesetzt. Finanziert wird das Projekt zum Großteil durch Mittel des Landes Hessen, die für die Förderung von kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten bereitgestellt werden.

„Angesichts der Klimakrise und dem damit einhergehenden erhöhten Potential für Starkregen ist die Starkregenvorsorge auch in Darmstadt für die Stadtplanung und -entwicklung zentral. Unser ‚Schwammstadtprinzip‘ zielt daher auf die Schaffung einer dezentralen und nachhaltigen Regenwasserbewirtschaftung ab. Nicht zuletzt die starken Niederschläge und lokalen Überflutungen während des letzten Sommers machen deutlich, dass eine umfassende Analyse der lokalen Starkregengefahr und ein darauf abgestimmtes Handlungsmanagement wichtig ist. Zudem gehen Klimaprojektionen des Deutschen Wetterdienstes von einer zunehmenden Häufigkeit und Intensität zu erwartender Starkniederschläge aus. Die Bürgerinnen und Bürger werden mittels Informationsveranstaltungen in die Erstellung des Starkregenvorsorgekonzeptes und in den Anpassungsprozess eingebunden sowie zur Eigenvorsorge sensibilisiert“, so Klimaschutzdezernent Michael Kolmer.

Auf den generierten Informationen aufbauend wird in Zusammenarbeit mit kommunalen Akteuren ein Handlungskonzept mit standortspezifischen, zentralen und dezentralen Anpassungs- und Schadensminderungsmaßnahmen entwickelt, die in das in Bearbeitung befindliche Klimaanpassungskonzept integriert werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen im Herbst 2024 vorliegen.

Das Darmstädter Kanalnetz kann aus wirtschaftlichen, baulichen und hydraulischen Gründen nicht auf die Ableitung der seltenen Starkregenereignisse dimensioniert werden. Mit der Erstellung der Starkregengefahrenkarten werden Erkenntnisse darüber gewonnen, welchen Grundbeitrag das Kanalnetz zur Starkregenvorsorge leistet und an welchen Stellen aus der Kanalisation austretendes Wasser eine zusätzliche Gefährdung darstellt. Darüber hinaus gehender Überflutungsschutz muss zumeist an der Oberfläche bereitgestellt werden, etwa in Gestalt von temporär überfluteten, multifunktionalen Flächen. Zum Objektschutz durch Eigenmaßnahmen sind zudem die Bürgerinnen und Bürger verpflichtet.

„Kommunale Starkregenvorsorge ist eine gesamtgesellschaftliche und interdisziplinäre Aufgabe, bei der Verwaltung, Politik und Bevölkerung unter Abwägung unterschiedlicher Interessen tragfähige Kompromisse finden müssen“, ergänzt Stadtrat Paul Georg Wandrey.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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