Ein Rekord-EBIT im Bereich der Erneuerbaren Energien hat dazu beigetragen, dass der Darmstädter Ökoenergie- und Telekommunikationsversorger ENTEGA AG für das Geschäftsjahr 2022 ein herausragendes Ergebnis vorlegt. Mit einem Umsatz von insgesamt über drei Milliarden Euro und einem Konzerngewinn von 34,4 Millionen Euro liegt ENTEGA über dem Vorjahresergebnis und über seinen Planzahlen. „Es zeigt sich, dass unsere Strategie voll aufgeht, konsequent auf die Erneuerbaren zu setzen. Auch im Vergleich mit unseren Wettbewerbern war 2022 in einem schwierigen Umfeld und unter hoch volatilen Bedingungen ein außerordentlich gutes Jahr für ENTEGA“, sagte die Vorsitzende des ENTEGA-Vorstandes, Dr. Marie-Luise Wolff, bei der Hauptversammlung des Unternehmens am Donnerstag (20.07.2023) in Darmstadt.
ENTEGA erwirtschaftete 2022 eine Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen) von 3.048,3 Mio. Euro. Das ist fast eine Milliarde Euro mehr als im Vorjahr und ein Anstieg um fast 50 Prozent (46,7%). Das EBIT des Konzerns verbesserte sich 2022 um rund 13 Prozent auf 90,7 Mio. Euro (Vorjahreswert von 80,4 Mio. Euro). Das EBIT übertrifft zudem die Planung um fast zehn Mio. Euro. Der Konzerngewinn beträgt 34,4 Mio. Euro und liegt damit um 6,3 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Das ist ein Anstieg um 22,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzerngewinn fällt zudem um 7,6 Mio. Euro höher als geplant aus.
Dr. Marie-Luise Wolff hob in ihrer Bewertung des Jahresergebnisses vor allem den deutlich gestiegenen Gewinn im Bereich der Erneuerbaren Eigenerzeugung heraus: „Das Rekord-EBIT in der Erzeugung von 45 Millionen Euro bestätigt unseren Weg.“ ENTEGA hatte schon früh auf den Ausbau Erneuerbarer Energien, insbesondere On- und Offshore-Windkraft und Photovoltaik gesetzt und in den vergangenen zehn Jahren über eine Milliarde Euro in den Ausbau investiert. Heute erzeugt das Unternehmen über 800 Millionen Kilowattstunden Strom aus eigenen Anlagen und ist damit einer der größten Ökostromanbieter Deutschlands. Mit dieser Leistung können fast 300.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt und umgerechnet über 615.000 Tonnen CO2 eingespart werden. „Der Ausbau der Erneuerbaren wird auch in Zukunft höchste Priorität haben. Bis 2027 werden wir alleine weitere 27 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 142 Megawatt in Betrieb nehmen“, so Dr. Marie-Luise Wolff. Hinzu kommt nach Angabe der ENTEGA-Vorstandsvorsitzenden ein beträchtlicher Ausbau der Photovoltaik. Schon im laufenden Sommer wird ENTEGA auf dem Dach des Böllenfalltorstadions eine aus 2900 Modulen zusammengesetzte Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen, die umgerechnet 450 Haushalte mit Ökostrom versorgen kann.
Neben den Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien engagiert sich ENTEGA auch darüber hinaus bei Klimaschutzaktivitäten aller Art. So wurden gemeinsam mit Hessenforst bereits über 100.000 Bäume in heimischen Wäldern gepflanzt und ein umfangreiches Programm zur Erforschung von Baumarten, die sich besonders für den Klimaschutz eignen aufgelegt.
Aufgrund all dieser Aktivitäten hat ENTEGA auch im Jahr 2022 als eines der wenigen Energieunternehmen in Deutschland die begehrte TÜV-Zertifizierung „Wegbereiter der Energiewende“ erhalten.
Vorausschauende Beschaffungspolitik stabilisiert die Preise
Wie das gesamte Marktumfeld hatte auch ENTEGA 2022 mit noch nie dagewesenen Turbulenzen an den Energiemärkten zu kämpfen. Die massiven Preissteigerungen an den Beschaffungsmärkten führten dazu, dass der Wettbewerb teilweise komplett zum Erliegen kann. Dennoch ist es ENTEGA gelungen, den Stromabsatz um rund fünf Prozent auf 10,4 TWh (2021: 9,9 TWh) zu steigern. Der Erdgasabsatz sank um neun Prozent auf 6,4 TWh (2021: 7 TWh), was wiederum mit den Sparbemühungen der Kundinnen und Kunden zusammenhängt. Beruhigung in die Märkte brachten zum Ende vergangenen Jahres wiederum die Preisbremsen für Strom und Wärme, die aber viele Versorgungsunternehmen vor erhebliche technische und kommunikative Herausforderungen stellte. „Wir sind sehr stolz auf die Leistung unserer Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb, die es mit einer erheblichen Kraftanstrengung geschafft haben, die gesetzlichen Maßnahmen für alle Kundinnen und Kunden zügig, fristgerecht und serviceorientiert umzusetzen“, sagte Dr. Marie-Luise Wolff.
Als einem der ersten Energieversorger gelang es ENTEGA, die Preise für seine Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung bereits zum 01.04.2023 bei Strom um 27 Prozent und bei Gas sogar um 36 Prozent zu senken. Derzeit fallen auch die Preise in den Wettbewerbstarifen und damit für alle ENTEGA-Kundinnen und Kunden deutlich. „Unsere vorausschauende Beschaffungspolitik und das exzellente Zusammenspiel zwischen Handel und Vertrieb ermöglich es uns, dass wieder nahezu alle ENTEGA-Tarife unter den Preisbremsen liegen. Das ist in einem immer noch sehr volatilen und chaotischen Marktumfeld eine außerordentliche Leistung für unsere Kundinnen und Kunden“, so die ENTEGA-Vorstandsvorsitzende.
Erfolg bei längerfristigen Kennzahlen und am Kapitalmarkt
Auch bei den längerfristigen Unternehmenskennzahlen befindet sich ENTEGA weiter auf einem erfolgreichen Weg. So stieg die wirtschaftliche Eigenkapitalquote um mehr als zwei Prozent auf nun 14,4 Prozent, der dynamische Verschuldungsgrad sank ebenfalls auf 3,6 Prozent (Vorjahr: 4,4 Prozent). „Wir sind in einer komfortablen Situation“, sagt Dr. Marie-Luise Wolff. „Es ist mehr Geld im Unternehmen, um Wachstum zu finanzieren. Wir haben unser Eigenkapital erhöht und damit unseren bilanziellen Risikopuffer deutlich gestärkt.“
Der Kapitalmarkt hat positiv auf die Wachstumsstrategie von ENTEGA reagiert und dem Unternehmen im Frühjahr im Zuge einer Schuldschein-Emission 150 Millionen Euro zu Verfügung gestellt. Geplant war ursprünglich, einen Schuldschein in Höhe von 50 Millionen Euro anzubieten. Die von der ING Bank und der Landesbank Hessen Thüringen arrangierte Transaktion war so erfolgreich, dass das Emissionszielvolumen mehrfach überzeichnet wurde. „Unser Erfolg am Kapitalmarkt zeigt, dass sich Investoren bei ENTEGA gut aufgehoben fühlen. Die positive Entwicklung von ENTEGA in den vergangenen Jahren zahlt sich aus“, sagte Dr. Marie-Luise Wolff.
ENTEGA wird im laufenden Geschäftsjahr 2023 weiter investieren, geplant sind 180 Millionen Euro. Schwerpunkt werden weiterhin Investitionen in die Versorgungsnetze Strom, Gas, Wasser, Wärme und Telekommunikation sowie die regenerative Energieerzeugung sein. „2022 war erst der Anfang, in den kommenden Jahren wird sich noch deutlicher zeigen, dass ENTEGA zurecht als einer der ersten Versorger konsequent auf die Energiewende gesetzt hat. Unser langer Atem im Ausbau der Erneuerbaren zahlt sich heute in erfolgreichen Ergebnissen aus“, so ENTEGA-Vorstandsvorsitzende Dr. Marie-Luise Wolff.
Ausbau des Glasfasernetzes als weiterer Investitionsschwerpunkt
Neben den Investitionen in Wind und Solar gilt auch der weitere Ausbau des Glasfasernetzes als wesentlicher Punkt der ENTEGA-Unternehmensstrategie in den kommenden Jahren. Bis Ende 2026 wird das Unternehmen 265 Millionen Euro in den Ausbau der schnellen Internetnetze investieren und dann über ein 4600 Kilometer langes Glasfasernetz verfügen. „Alleine in Darmstadt legen wir derzeit 410 Kilometer Glasfaserkabel und werden damit 25.000 Hausanschlüsse realisieren können“, so Dr. Marie-Luise Wolff. Im laufenden Jahr 2023 wird zudem die Schließung der so genannten weißen Flecken in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Offenbach abgeschlossen, dort schließt ENTEGA 1200 Immobilien und über 200 Schulen an das Glasfasernetz an. Weitere 70 Ausbaubereiche in 19 Kommunen des Odenwaldkreises und des Kreises Bergstraße werden derzeit von ENTEGA geplant und durchgeführt.
24 Millionen Euro Ausschüttung
Auf Beschluss der Hauptversammlung werden vom Unternehmensgewinn aus dem Geschäftsjahr 2022 rund 24 Millionen Euro (28 Cent pro Aktie) an die Anteilseigner ausgeschüttet. Damit einher geht eine Ergebnisthesaurierung von 10,4 Millionen Euro. „Das stärkt erneut unser Eigenkapital und trägt zur Umsetzung unseres ambitionierten Wachstumsprogramms auch für die kommenden Jahre bei“, so Dr. Marie-Luise Wolff, Vorsitzende des Vorstandes der ENTEGA AG.
Quelle: ENTEGA AG