Update vom 21.05.21 – 11.37 Uhr
Der Brand am Donnerstagabend (20.05.21) wurde nach aktuellem Ermittlungsstand wohl von einem Bewohner der Unterkunft selbst ausgelöst. Hintergrund könnten Streitigkeiten am Nachmittag gewesen sein, bei dem auch die Polizei eingesetzt war. Weder der 27-Jährige noch andere Personen befanden sich im Zimmer, als sich das Feuer ausgebreitet hat.
Die Fahndung nach dem 27-Jährigen endete am Freitag (21.05.21) mit der Festnahme, als er gegen 1.20 Uhr zur Unterkunft zurückkehrte. Wegen des dringenden Tatverdachts der schweren Brandstiftung hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt einen Untersuchungshaftbefehl beantragt.
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Die Rettungsleitstelle der Feuerwehr wird am Donnerstagabend (20.05.21) um 20.02 Uhr über eine starke Rauchentwicklung aus einem Fenster eines Zimmers der Asylunterkunft in der Michaelisstrasse in Darmstadt informiert.
Der Brand in dem betroffenen Zimmer, welches bei Ausbruch des Feuers unbewohnt war, wurde durch die Berufsfeuerwehr Darmstadt durch eine Drehleiter von außen und mehreren Trupps von innen bekämpft. Durch den Brand wurde das zweistöckige Wohnhaus unbewohnbar.
Die insgesamt 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei räumten im Anschluss das gesamte Gebäude. 87 Bewohner wurden in eine Ausweichunterkunft in Darmstadt gebracht. Dies wurde durch die Sozialverwaltung der Stadt Darmstadt und das DRK organisiert. Der Transport der Bewohner erfolgte mit bereitgestellten Bussen der HEAG. Die Michaelisstrasse musste während der Löscharbeiten drei Stunden gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden.
Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Südhessen übernahm die Ermittlungen vor Ort. Zur Brandursache können derzeit noch keine Angaben gemacht werden. Es ergaben sich aber keine Hinweise auf einen politisch-motivierten Hintergrund.
Zwei Personen des Sicherheitsdienstes der Unterkunft, die als erste an der Brandstelle waren, wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, da sie Rauchgase eingeatmet hatten. Weitere Personen wurden nicht verletzt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens wird auf ca. 80.000 – 100.000 EUR geschätzt.
Quelle: Polizeipräsidium Südhessen