HEAG mobilo verzeichnet für 2016 Rekordzuwachs bei Fahrgästen

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HEAG mobilo48,2 Millionen Fahrgäste nutzten 2016 die Busse und Bahnen der HEAG mobilo – über drei Millionen mehr als im Vorjahr. Das zeigt die Jahresbilanz der Ticketverkäufe der HEAG mobilo. Seit Jahren verzeichnet der Darmstädter Mobilitätsdienstleister steigende Fahrgastzahlen, doch auch innerhalb des anhaltenden Positivtrends in Darmstadt belegt die Konzernstatistik für 2016 ein neues Rekordniveau. „Der Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet für uns den größten Anstieg seit 2006 – dem Jahr der Fußballweltmeisterschaft“, erläutert Matthias Kalbfuss, Vorsitzender der Geschäftsführung der HEAG mobilo die hohe ÖPNV-Nachfrage. Eine solche Dynamik sei im ÖPNV eher selten. „Gegenüber 2010 haben wir einen Fahrgastanstieg von 28 Prozent“, verdeutlicht Kalbfuss die Dimension. Wesentlich für diese positive Entwicklung seien die hohen Zuzugsraten in Darmstadt und der Region, doch auch die kontinuierlichen Qualitätsverbesserungen im ÖPNV zahlen sich aus Sicht der HEAG mobilo aus.

2016 erfolgreiches Jahr
„Im vergangenen Jahr, aber auch in der ersten Jahreshälfte 2017 haben wir viel erreicht – dabei ist Einiges davon nach außen noch nicht sichtbar“, bilanziert Kalbfuss rückblickend. Die ÖPNV-Branche stehe vor umfassenden Veränderungen, die auch die HEAG mobilo beschäftigten. „Wir müssen nicht nur steigende Fahrgastströme bewältigen, sondern auch mit neuen technischen Entwicklungen Schritt halten“, skizziert Kalbfuss die Herausforderungen. „Die Ausweitung der Elektromobilität und die fortschreitende Digitalisierung im ÖPNV stellen uns vor völlig neue Aufgaben, mit denen wir uns intensiv auseinandersetzen. Gleichzeitig verändert sich aufgrund von Gesetzesänderungen der Finanzierungsrahmen für uns als Verkehrsunternehmen“, führt Kalbfuss aus.

Neue Straßenbahnen und Elektrobusse
Dass sich die Kosten im ÖPNV weiter senken lassen, hält Kalbfuss für ausgeschlossen: „In unserem branchenspezifischen Benchmark erreichen wir seit Jahren einen der vorderen Plätze“. Die HEAG mobilo habe ihren Restrukturierungsprozess bereits vor vielen Jahren abgeschlossen. Steigende Anforderungen im ÖPNV seien dagegen nur mit zusätzlichen Mitteln zu bewältigen.
Besonders stolz ist Kalbfuss daher auf das Jahresergebnis 2016: „Wir sind um acht Millionen Euro besser als geplant. Das hilft unseren Gesellschaftern bei der aktuellen Haushaltslage“, so Kalbfuss. Dennoch werde der Zuschussbedarf in den kommenden Jahren steigen. Grund dafür ist nicht nur das allgemein steigende Kostenniveau, sondern auch die generell steigenden Anforderungen an den ÖPNV. „Wesentlich macht sich auch die Beschaffung der neuen ST15-Bahnen bemerkbar – sie bedeuten die größte Investition in der Geschichte des Verkehrsbetriebs“, stellt Kalbfuss heraus.
Bei der Beschaffung der ST15-Bahnen hat die HEAG mobilo die Bietergespräche nahezu abgeschlossen. „Ende des Jahres wollen wir den Zuschlag erteilen. Mit den ersten Bahnen rechnen wir Ende 2019“ führt Michael Dirmeier, Technik-Chef der HEAG mobilo, aus. Etwas schneller geht es bei der Umstellung der Busflotte auf batteriebetriebene Elektromobilität: Die ersten beiden Elektrobusse sind derzeit in der Fertigung und kommen voraussichtlich im Herbst. Dennoch brauche die Umstellung der gesamten Busflotte auf Elektrofahrzeuge intensive Vorbereitungen und werde noch einige Jahre in Anspruch nehmen. „Unser Ziel ist eine Umstellung der Busflotte bis 2025. Damit sind wir bundesweit immer noch ganz vorn dabei“, erläutert Michael Dirmeier.

Schienen müssen erneuert werden
Während die Beschaffung von neuen Straßenbahnen eher selten vorkommt, sind Investionen in die Gleisinfrastruktur ein fixer Bestandeil der jährlichen Wirtschaftsplanung der HEAG mobilo. Die letzten Jahre habe das Unternehmen durchschnittlich zehn Millionen Euro für den Erhalt seiner Schieneninfrastruktur aufgewendet. „Der Bedarf nimmt der Tendenz nach weiter zu“, erläutert Kalbfuss. Wie jedoch künftig Vorhaben wie die 2016 abgeschlossene Modernisierung der westlichen Bismarckstraße finanziert werden, ist auf Landesebene derzeit nicht wirklich geklärt, beklagen die Unternehmensvertreter. „Auch der weitere barrierefreie Ausbau von Haltestellen ist davon abhängig, dass wir künftig weiterhin ausreichend Zuschüsse erhalten“, erläutert Kalbfuss.
In den vergangenen Jahren waren Haltestellenmodernisierungen ein vordringliches Anliegen des Unternehmens: „Inzwischen sind alle Straßenbahnhaltestellen im Landkreis Darmstadt-Dieburg barrierefrei. Insgesamt gesehen haben wir inzwischen 73 Prozent aller Straßenbahnhaltepunkte ausgebaut“, bilanziert Dirmeier.

„Lichtwiesenbahn ein Muss“
Auch die Lichtwiesenbahn treibt das Verkehrsunternehmen weiter voran. „Ganz unabhängig vom jüngsten Stavo-Beschlusses halten wir dieses Vorhaben immer noch für notwendig. Wir brauchen die Lichtwiesenbahn. Nur so können wir das Fahrgastaufkommen an dem wachsenden Hochschulstandort Lichtwiese bewältigen – eine andere Lösung gibt es nicht. Denn mit mehr Bussen ist dies nicht zu leisten, zumal wir die Innenstadt vom Busverkehr entlasten müssen“, macht Kalbfuss klar. Die neue Linie 2 werde zudem ganz klar den Wissenschaftsstandort stärken. „Die Lichtwiesenbahn bietet große Chancen, die Entwicklung der Stadt voranzubringen, das belegen alle bisherigen Streckenerweiterungen in unserem Netz“, zeigt sich der HEAG mobilo Chef überzeugt. Jede bauliche Verzögerung mache das Projekt nur teurer.

HEAG App mit 15.000 Downloads
Besonders erfreulich sei die Entwicklung der unternehmenseigenen Fahrplan-App. Innerhalb eines Jahres verzeichne die App inzwischen 15.000 Downloads. „Die Zahl der täglichen Nutzer liegt inzwischen bei über 1.000“, freut sich HEAG mobilo Geschäftsführer Michael Dirmeier über die hohe Akzeptanz. „Die App ermöglicht uns eine völlig neue Servicequalität. Bei Störungen ist sie inzwischen unser wichtigstes Informationsmedium. Mit keinem anderen Medium können wir unsere Fahrgäste so schnell und gezielt erreichen“, stellt Dirmeier heraus. Umfassende, schnelle Information sei inzwischen ebenso wichtig wie das ÖPNV-Angebot selbst, daher werde die HEAG mobilo die Funktionen der App weiter ausbauen. „Wir arbeiten an weiteren Funktionen zur Mulitmodalität, zur Barrierefreiheit und zum Handyticketing. Wenn alles klappt wie geplant, werden Fahrgäste noch in diesem Jahr dort auch Hinweise zu ergän-zenden alterna tiven Verkehrsangeboten wie Mietfahrräder oder Carsharing-Stationen finden“, stellt Dirmeier in Aussicht.

AirLiner-Nachfrage steigt weiter
Ein herausragendes Beispiel für erreichte Ziele sei weiterhin der AirLiner. Die Fahrplananpassung in Frühjahr 2016 habe die Nachfrage noch weiter steigen lassen. Eine weitere Angebotsverbesserung sei für Dezember geplant. Dann werde es auf der Schnellbuslinie zum Frankfurter Flughafen erstmals einen durchgängigen Halbstundentakt geben. Sämtliche Investitionen in den AirLiner hätten sich bislang ausgezahlt. „Der AirLiner beweist, dass sich ein gutes ÖPNV-Angebot rechnet“, so Kalbfuss.

Quelle: HEAG mobilo GmbH


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