Die TU Darmstadt erhält weitere 5,6 Millionen Euro aus dem LOEWE-Programm

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TU DarmstadtDie Technische Universität Darmstadt erforscht neue Ansätze zur ressourcenschonenden Nutzung seltener Erden und zur Work-Life-Balance im Zeitalter grenzenloser Kommunikation: Dafür wird die TU Darmstadt im Rahmen des hessischen Exzellenz-Forschungsprogramms LOEWE von 2014 bis 2016 mit rund 5,6 Millionen Euro gefördert.
„Ressourcenschonende Permanentmagnete durch optimierte Nutzung seltener Erden“, abgekürzt RESPONSE – so heißt der neue vom Land mit 4,4 Millionen Euro geförderte LOEWE-Schwerpunkt an der TU Darmstadt. Diese Auswahlentscheidung gab am Donnerstag (11. Juli 2013) das hessische Wissenschaftsministerium bekannt.
Der vom Materialwissenschaftler Prof. Dr. Oliver Gutfleisch koordinierte Schwerpunkt soll die international anerkannte Expertise der TU Darmstadt im Bereich magnetischer Werkstoffe bündeln und auf die nachhaltige Ressourcennutzung ausrichten. „Es geht um die Entwicklung neuartiger, ressourceneffizienter Hochleistungspermanentmagnete zum Einsatz in Windkraftanlagen und Elektromotoren. Sie stellen eine Schlüsselkomponente in der Elektromobilität dar“, so Gutfleisch. Künftig soll so der Anteil der kritischen Seltenen Erden in Hochleistungspermanentmagneten drastisch reduziert oder gar vollständig substituiert werden. Die TU-Wissenschaftler wollen durch einen neuen Material-Mix seltenerdfreie Magnetwerkstoffe herstellen – etwa auf der Basis von Materialien wie Eisen-Kobalt-Legierungen und Eisen-Nitriden.

RESPONSE ergänzt die anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der seit 2011 vom Land Hessen geförderten Fraunhofer-Projektgruppe „Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS“ in Hanau nunmehr um universitäre Grundlagenforschung zum Thema Magnetwerkstoffe.

Neu in die LOEWE-Förderung aufgenommen wird auch der von der Uni Kassel koordinierte Schwerpunkt „Always Online? Ein neues Kommunikationsparadigma für die Kommunikationsgesellschaft“. Die TU Darmstadt ist beteiligt und erhält eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro (bei insgesamt rund 4,1 Millionen Euro). Ein TU-Team um Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz und Dr.-Ing. Doreen Böhnstedt (Elektrotechnik und Informationstechnik) und Prof. Dr. rer. pol. Ruth Stock-Homburg (Wirtschaftswissenschaften) beschäftigt sich mit den Risiken der räumlichen, zeitlichen, kognitiven und wirtschaftlichen Entgrenzung von Kommunikation und Information in einer Zeit, in der moderne Technologien jederzeit Kommunikations- und „Empfangs“-Bereitschaft unabhängig von Ort und Zeit ermöglichen. So entfallen Erholungszeiten und es besteht die Gefahr einer stark unausgeglichenen Work-Life-Balance. Ziel des LOEWE-Schwerpunkts ist die interdisziplinäre Erforschung und Gestaltung eines neuen gesellschaftlichen Kommunikationsparadigmas (Social Link), um die Arbeit von Wissensarbeitern zu verbessern und deren Work-Life-Balance zu unterstützen. Das Projekt fügt sich in den Forschungscluster „Future Internet“ der TU Darmstadt ein.

Schließlich veröffentlichte das Land am Donnerstag auch die Liste der Projekte, für die im Rahmen der siebten Förder-Staffel Vollanträge gestellt werden können und die so eine Chance auf Unterstützung als künftige LOEWE-Schwerpunkte haben. Dazu gehören drei Anträge unter Federführung der TU Darmstadt:

  • „Urban H2O – Effiziente Nutzung der Ressource Wasser im urbanen Umfeld“
  • „NICER – Vernetzte infrastrukturlose Kooperation zur Krisenbewältigung“
  • „ENTRA – Energie-Transformation: Technik, Koordination, Legitimität“

Außerdem ist die TU Darmstadt beteiligt an dem von der Goethe-Universität Frankfurt koordinierten Antrag „ARTNANO – Künstliche Nanofestkörper“.

An der TU Darmstadt sind bislang drei LOEWE-Exzellenzzentren und sieben LOEWE-Schwerpunkte etabliert.

Quelle: TU Darmstadt


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