Der norwegische Paläontologe Jörn Hurum von der Universität Oslo hat ein bereits vor Jahren gefundene Fossil aufgestöbert, nach seiner Tochter «Ida» genannt – und den Fund dann höchst geschickt vermarktet. Mehrere Fernsehsender griffen zu und warfen eine gewaltige Werbemaschinerie an. Bei dem Fund handelt es sich um ein 47 Millionen Jahre altes, insgesamt etwa 58 Zentimeter langes Fossil eines Uraffen aus der Grube Messel bei Darmstadt. Unbeteiligte Forscher zweifeln nun die Bedeutung des Fundes an und kritisieren dessen Vermarktung. Doch nicht nur die Vermarktung, auch die Einordnung des Fundes als sogenannter „missing link“, also als fehlendes Bindeglied im Stammbaum von Mensch und Affe, wird kritisiert. Das Fachmagazin „Science“ zitierte in einem Internetartikel den Paläontologen Elwyn Simons von der Duke Universität in Durham (North Carolina) zu dem Fund: „Es ist ein außerordentlich gut erhaltenes, wundervolles Exemplar, aber es erzählt uns nicht viel mehr, als wir schon wussten.“
Quelle: dpa/ap