Demonstration des Bündnisses „Osthang bleibt“ für den Erhalt des selbstverwalteten unkommerziellen Kunst- und Kulturraums

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Am Sonntag den 08. Dezember 2024, um 14 Uhr,  ruft das Bündnis „Osthang bleibt“ zu einer Demonstration vom Luisenplatz aus auf. Unter dem Titel „Osthang bleibt – Für den Erhalt eines selbstverwalteten unkommerziellen Kunst- und Kulturraums auf der Mathildenhöhe“ findet eine Auftaktkundgebung mit Redebeiträgen und einer anschließenden Demonstration zur Mathildenhöhe statt. Dort findet eine Abschlusskundgebung mit anschließendem Straßenfest statt.

Die unterschiedlichen Gruppen aus der Darmstädter Zivilgesellschaft kritisieren den Bau des Informationszentrums und das damit einhergehende Ende der selbstverwalteten Nutzung des Osthangs.
Die Einrichtung des Informationszentrums dürfe nicht die Bestrebungen, die künstlerisch historische Bedeutung der ehemaligen Künstler*innen-Kolonie in der Gegenwart fortzuführen, verdrängen.

„Der Osthang bietet seit 10 Jahren einen unkommerziellen selbstverwalteten Ort, der für junge Kunst- und Kulturschaffende im gesamten Rhein-Main-Gebiet, eine niedrigschwellige Möglichkeit bietet, sich zu entfalten. Überschlagen besuchten pro Jahr 7.000 junge und alte Menschen den Osthang, für sie bietete dieser Raum einen Ort der Selbstbestimmung. In Zeiten der gesellschaftlichen Poralisierung gilt es, solche freien Räume zu erhalten“ sagt Leonie L., die seit Jahren Besucherin des Osthangs ist und ebenfalls für einige Jahre Teil des aktiven Kollektivs war.

Die Organisator*innen sehen das rege Treiben am Osthang als wichtige Brücke, um jungen Menschen die Bedeutung des Weltkulturerbes näher zu bringen. Daher sei eine Fortführung des Projekts an der Mathildenhöhe auch für das Weltkulturerbe von großer Bedeutung – denn ein niedrigschwelliges Angebot für junge Menschen lasse sich den Plänen der Stadt nicht entnehmen, so das Bündnis Osthang bleibt.

„Der Osthang war 2014 – also genau 100 Jahre nach der letzten Gesamtausstellung der Künstlerkolonie – im Rahmen des Darmstädter Architektursommers von einer brachliegenden Grünfläche im Osten der Mathildenhöhe in eine temporäre, zeitgeistige Künstlerkolonie verwandelt worden“ (P-Magazin 117, 2019) Aus diesem Impuls heraus gründete sich das Osthang Kollektiv und später auch der gemeinnützige Verein OHA e.V.

Für das Bündnis sei es unverständlich, wie im Sinne des Jugendstils & seines Schutzes durch UNESCO lieber ein Neubau umgesetzt werde, anstatt an eine bestehende unkommerzielle, selbstorganisierte Kunst- & Kulturfläche anzuknüpfen, an eine lebendige Fortführung der Reformbewegung. Zudem sollen mehr als 40 der ca. 130 Bäume vor Ort für dieses Bauvorhaben gefällt werden – während um die Ecke alte Jugendstil-Villen leer stehen, die wie geschaffen für ein Besucher*innenzentrum wären – Das Bündnis Osthang bleibt fragt: „Ist das notwendig?“

„Die Feststellung, dass trotz langer Kenntnisnahme vom Ende des Nutzungszeitraums des Osthangs durch den OHA-Verein die Stadt Darmstadt bis heute keine geeignete Alternativfläche vorzuschlagen hat, zeigt die geringe Priorität der Stadt Darmstadt, an den Ideen eines unkommerziellen, freien und selbstbestimmten Kulturortes in Darmstadt festzuhalten“ fügt Yann K. hinzu, ein langjähriger Besucher.

Das Bündnis fordert damit:

  • den Erhalt des selbstverwalteten unkommerziellen Kunst- und Kulturortes am Osthang der Mathildenhöhe
  • den Stopp des Bauvorhabens eines Informationszentrums
  • den Dialog der Stadt mit Künstler*innen & Kulturinitiativen Darmstadts

Mit Unterzeichnen einer → Petition kann ebenfalls niedrigschwellig unterstützt werden.

Quelle: Rik Anhalt


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