Die Wissenschaftsstadt Darmstadt registriert den zunehmenden Konsum von Lachgas durch Kinder und Jugendliche. Lachgas (Distickstoffmonoxid, kurz: N2O) ist online und teilweise auch im lokalen Einzelhandel ohne Altersbeschränkung verfügbar. Der Konsum erfolgt häufig aus mit Lachgas gefüllten Luftballons. Auf öffentlichen Plätzen werden immer häufiger Lachgaskartuschen und Ballons gefunden.
Lachgas zu konsumieren ist vergleichsweise günstig und legal. Es wird genutzt, um die Stimmung aufzuhellen. Da die Wirkung nach wenigen Minuten nachlässt, kann der Eindruck entstehen, der Lachgaskonsum sei ungefährlich. Der Konsum kann aber Psychosen, Hirnentwicklungs- oder schwere Nervenstörungen bis ins Rückenmark hervorrufen. Unter Umständen kommt es zu Sauerstoffmangel, der zu Bewusstlosigkeit und Ersticken führen kann. Als besonders riskant wird der Mischkonsum zum Beispiel mit Alkohol oder Cannabis bewertet, da es hier rasch zu einer Lachgasüberdosierung kommen kann und Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen werden können.
Bürgermeisterin Barbara Akdeniz appelliert an die Eltern: „Bitte seien Sie wachsam. Klären Sie Ihre Kinder über die Risiken auf und unterstützen Sie sie dabei, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Ermutigen Sie sie, ‚NEIN‘ zu sagen. Den Einzelhandel bitte ich, die unreflektierte Abgabe von Lachgaskartuschen und Ballons, teilweise sogar mit Vanille- oder Erdbeergeschmack, an Kinder und Jugendliche zu überdenken. Auch wenn der Verkauf legal ist, sollte Verantwortung für den Schutz von jungen Menschen übernommen werden.“
Michelle Denk von der Fachstelle Suchtprävention bekräftigt: „Falls Eltern, Lehrkräfte oder andere Bezugspersonen Anhaltspunkte für einen Konsum sehen, suchen Sie das Gespräch und holen Sie sich gegebenenfalls Unterstützung. Eine Anlaufstelle ist die Fachstelle für Suchtprävention bei Netzwerk ROPE e.V. (Telefon: 06151 – 13 64 771).“
Weiterführende Informationen über Beratungsangebote, Substanzen und deren Wirkungen können auch auf den Websites www.drugcom.de und www.digisucht.de abgerufen werden.
Bild: Hansmuller, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Quelle Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt