Am Valentinstag überraschen viele Verliebte ihre Auserwählte bzw. ihren Auserwählten mit einem Geschenk und drücken damit ihre Zuneigung aus. Der Klassiker ist die rote Rose, die bereits im Altertum das Symbol der Liebe war. Millionen Rosen werden jährlich verschenkt. Doch woher kommen in dieser kalten Jahreszeit die vielen Rosen? „Hauptsächlich per Flugzeug aus Übersee. Dort gedeihen die Rosen in spezialisierten Gärtnereien, die klimatisch so günstig liegen, dass dort keine Heizenergie für die Produktion notwendig ist. In deutschen Gärtnereien müssten die Rosen frühzeitig in Gewächshäusern bei ca. 17 °C einige Wochen unter hohem Energieaufwand ,angetrieben‘ werden. Das rechnet sich bei den hohen Energiekosten nicht und wäre auch nicht besonders nachhaltig“, erklärt Günther Wilde, Gartenbauberater beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Schnittrosen aus heimischen Gewächshäusern gibt es „erst“ ab März/April; Freilandrosen, z.B. aus der Region Steinfurth im Wetteraukreis, sind ab Juni im Handel erhältlich.
Bunte Frühblüher vertreiben den Winter
Wer zur Liebesbekundung am 14. Februar nicht unbedingt auf Rosen fixiert ist und besonderen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit legt, dem steht ein breites Sortiment von Frühjahrsblühern, die in unseren Gärtnereien heranwachsen, zur Auswahl: Primeln, Stiefmütterchen, Gänseblümchen, Vergissmeinnicht, Ranunkeln, Tulpen, Hyazinthen, Traubenhyazinthen, Narzissen, Winterlinge oder Krokusse.
Von den genannten Kulturen gehören Stiefmütterchen und Frühlingsprimeln zu den Top 10 der 2023 in Deutschland verkauften Beet- und Balkonpflanzen. Und sie werden auch überwiegend in Deutschland produziert (Quelle: Jahresbericht 2023 des Zentralverbands Gartenbau e.V.). „Um pünktlich zum Valentinstag zu erblühen, muss dennoch mit etwas Wärme nachgeholfen werden“, erklärt Wilde.
Blühende Blumen zum Valentinstag aus hessischer Produktion, die ganz ohne Heizenergie produziert werden, gibt es kaum. Einzig Blütengehölze aus dem Freiland, deren Zweige Ende Januar/Anfang Februar geschnitten werden und anschließend in einem geheizten Raum in Wasser gestellt werden und dann aufblühen, sind in diesem Zeitraum verfügbar. Die Auswahl ist sehr beschränkt auf Forsythie, (Zier)Mandel und Zaubernuss.
Tipp: In warmen Innenräumen verblühen Frühblüher relativ schnell. Wenn die Pflanzen aber bei frostfreiem Wetter draußen auf der Fensterbank aufgestellt werden, blühen sie mehrere Wochen lang – deutlich länger als ein Strauß Rosen.
Zierpflanzenbau in Hessen
Die Zahl der Zierpflanzengärtnereien in Hessen ist über die Jahre hinweg rückläufig. 2021 gab es in Hessen noch 151 Gärtnereien, die auf einer Gesamtfläche von ca. 190 ha (davon 17 ha heizbare Gewächshäuser) Zierpflanzen produzierten. Hier wurden ca. 3,4 Mio. Stiefmütterchen, ca. 633.000 Primeln und ca. 76.000 Zwiebelblumen in Töpfen angebaut (Quelle: Die Zierpflanzenerhebung in Hessen 2021, Hessisches Statistisches Landesamt).
Quelle & Bilder: Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen