Verlängert bis 9. Juli! Urknall der Kunst Moderne trifft Vorzeit

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Joseph Beuys, Hirsch, 1956, Aquarell, Courtesy Line: Collection Thaddaeus Ropac, London · Paris · Salzburg · Seoul © VG Bild-Kunst, Bonn, 2022, Foto: Ketterer Kunst GmbH & Co KG

Aufgrund der großen medialen Aufmerksamkeit und des außerordentlichen Besucherinteresses verlängert das Hessische Landesmuseum Darmstadt die Ausstellung »Urknall der Kunst. Moderne trifft Vorzeit« bis Sonntag, den 9. Juli 2023. Damit gibt es für die Besucher*innen noch einmal zwei Wochen mehr Zeit, den Dialog der sensationellen Nachschöpfungen der Felsmalereien zusammen mit diesen sieben Positionen der Klassischen Moderne zu erleben: Joan Miró, Paul Klee, Pablo Picasso, Hans Arp, Willi Baumeister, André Masson und Joseph Beuys. Der Direktor des Landesmuseums und Kurator der Ausstellung: »Die prähistorischen Malereien faszinieren Jung und Alt. Es ist ein einmaliges Erlebnis, vor ihnen zu stehen und sich von ihrer Schönheit beeindrucken zu lassen. Wir danken den Leihgebern, dass sie uns diese Verlängerung ermöglicht haben.«

Wo liegt der Ursprung der Kunst? Dieser Frage ging der deutsche Ethnologe Leo Frobenius zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Über zwei Dutzend Expeditionen führten ihn und seine Forschungsteams zu den Höhlenmalereien Europas, Afrikas und Asiens. Der wohl bekannteste Mitreisende war der ungarische Forscher Lászlo Almásy. Seine Entdeckung der »Höhle der Schwimmer« erfuhr 1996 durch die Verfilmung »Der Englische Patient« nachträglich ungeahnte Berühmtheit. Auch Künstlerinnen und Künstler gehörten zu den Expeditionsteams. Sie fertigten über 8.000 gemalte Nachschöpfungen dieser sensationellen Bilderwelten an, die 20.000 Jahre in die Vergangenheit führen. Noch heute befinden sie sich im Besitz des Frobenius-Instituts in Frankfurt am Main.

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Viele ließen sich von diesen Uranfängen der Kunst inspirieren. Sie übernahmen abstrahierende Darstellungsformen und stilistische Mittel der Felsbilder und waren überzeugt, dem anthropologischen Kern der Kunst auf diese Weise näher zu kommen. Joan Miro und Willi Baumeister besuchten die Höhe von Altamira. Picasso ging angesichts der Malereien in Lascaux so weit zu sagen: »Wir haben nichts Neues dazugelernt.«.

Im Museumsshop ist noch die Buchhandelsausgabe des umfangreichen Kataloges „Urknall der Kunst“ zum Preis von 35 Euro erhältlich. Die Museumsausgabe ist aufgrund der großen Nachfrage schon vergriffen.

Quelle: Hessisches Landesmuseum Darmstadt


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