Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt Neuorganisation der Ausländerbehörde vor – Mehr Mitarbeitende, effizientere Struktur

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„Mit der neuen Struktur, die auch eine Vielzahl neu geschaffener Stellen einschließt, wollen wir sicherstellen, dass die Ausländerbehörde künftig ihren Aufgaben zielgerichtet nachkommen kann“, erklärte Oberbürgermeister Partsch. „Das bedeutet nicht nur, Missstände auszuräumen, die lange Zeit die Arbeit der Behörde belastet haben. Ganz wesentlich ist das Signal, das wir damit aussenden – Menschen aller Nationalitäten sind in dieser Stadt willkommen, wir bringen ihnen und ihren Angelegenheiten Wertschätzung entgegen. Sie sollen sich aufgehoben fühlen; dies muss sich in einem fairen und entgegenkommenden Umgang ausdrücken.“

„Der Neuorganisation ist eine gründliche Analyse der bisherigen Behördenstruktur vorausgegangen, die genauso gründlich ausgewertet worden ist“, betonte Ordnungsdezernent Wandrey. „Der Abschlussbericht wurde Ende Mai des vergangenen Jahres vorgelegt; seitdem sind wir dabei, die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen Zug um Zug umzusetzen. Nicht jede Maßnahme gelingt so schnell, wie wir uns das vorgenommen haben – gerade, was die Besetzung der neugeschaffenen Stellen betrifft.“

Insgesamt wurden in der Behörde, die mittlerweile im Luisencenter – im Zentrum der Stadt – untergebracht ist, zwölf zusätzliche Vollzeitstellen eingerichtet. Besetzung und Ausschreibung erfolgten im Vorgriff auf den Stellenplan 2023 schon im Jahr 2022. Inzwischen sind sechs der Stellen bereits besetzt worden, für die weiteren sechs Stellen finden noch im Februar Vorstellungsgespräche statt. Damit verfügt die ABH über 54 Vollzeitstellen und eine Stelle im Rahmen der Inklusion schwerbehinderter Menschen.

Außerdem wurde eine Neubewertung der Stellen vorgenommen, die im Ergebnis eine bessere Bezahlung bedeutet – „wichtig“, so OB Partsch, „auch im Hinblick der Konkurrenzsituation, in der Darmstadt sich mit anderen Kommunen und Gebietskörperschaften befindet. Wir wollen Mitarbeitende gewinnen und die, die für uns arbeiten, bei uns halten.“ Um Kompetenzverlusten bei der Fluktuation von Mitarbeitenden vorzubeugen, gibt es nun die Stelle einer Wissensmanagerin, die für den Transfer der Erfahrungen und Kenntnisse ausscheidender Kolleginnen und Kollegen zu Hinzukommenden sorgt.

In den vergangenen sechs Monaten sind in der ABH 13 neue Beschäftigte eingestellt worden, die sich größtenteils noch in der Einarbeitungsphase befinden. „Das Ausländerrecht ist eine anspruchsvolle Materie, die zudem – nicht zuletzt in Folge aktueller politischer Situationen – ständigen Änderungen ausgesetzt ist“, erläuterte Wandrey. „Unsere Mitarbeitenden müssen mit dieser Materie umfänglich vertraut und stets up to date sein, um die Anliegen der Menschen, die zu uns kommen, bestmöglich bearbeiten zu können. Deshalb benötigt auch die Einarbeitung der neuen Kolleginnen und Kollegen einige Zeit.“

Die zusätzlichen Stellen sind das eine, so Stadtrat Wandrey. „Ganz wesentlich wird sich die Wirkung der Neueinstellungen aber durch die Reorganisation der Behördenstruktur entfalten. Bisher waren die Mitarbeitenden ganz klassisch für Buchstaben beziehungsweise Buchstabengruppen der Klienten und Klientinnen zuständig, bei jeweils vollem Umfang der anfallenden Themen. Wir haben das geändert, indem wir nach Sachgebieten gruppierte Teams gebildet haben, die konzentriert und effizient Schwerpunktaufgaben angehen werden.“ Team 1 verantwortet den Servicebereich, Team 2 die Themen Ausbildung und Erwerbstätigkeit, Team 3 Familie und besondere Aufenthaltsrechte, Team 4 Asyl und Humanitäre Lagen.

Die Priorität der Umsetzung der neuen Geschäftsverteilung sei beim Servicebereich zu sehen, sagte Wandrey. Entscheidend sei die Erreichbarkeit (über die Hotline, in Präsenz und per E-Mail), „sie muss adäquat und zeitnah wieder hergestellt werden – wer die Hilfe unserer Behörde braucht, muss ohne Umstände erfahren können, wann er sie bekommt und welche Unterlagen gegebenenfalls benötigt werden. Das heißt: Transparenz im Verfahren.“

„Darmstadts Ruf und Rang als Wirtschaftsstandort und als Wissenschaftsstadt verdankt sich in hohem Maß auch den Darmstädter Bürgerinnen und Bürger ohne deutsche Staatsangehörigkeit“, betonte OB Jochen Partsch. „Sie lernen und lehren hier, sie stärken die Forschung und die Wertschöpfungskette unserer Wirtschaft, und sie tragen zur kulturellen Vielfalt der städtischen Gesellschaft bei, was Darmstadts Attraktivität wiederum erhöht. Dies muss sich auch in der städtischen Verwaltung spiegeln, und die notwendigen Schritte sind jetzt getan.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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