Magistrat beschließt Vorplanung zur Neugestaltung der Altstadtanlage

Teilen

Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am Mittwoch (02.11.22) die Vorplanung zur Neugestaltung der Altstadtanlage beschlossen. Die Neugestaltung der Altstadtanlage ist eine der großen Maßnahmen im Fördergebiet „Kapellplatz, Woogsviertel, Ostbahnhof“ im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“.

In einem EU-weiten Vergabeverfahren wurde Anfang 2021 das Büro Planorama aus Berlin beauftragt, die oben genannte Vorplanung auszuarbeiten. Diese Vorplanung wurde von Anfang an unter Beteiligung der Bürgerschaft entwickelt. „Wir haben die Menschen vor Ort bewusst früh in die Entwicklung der Vorplanung einbezogen und sind mit diesem Konzept sehr gut gefahren“, so Planungsdezernent Michael Kolmer.„Durch ihr Mitwirken haben die beteiligten Bürgerinnen und Bürger den Prozess zu einem lebendigen Dialog gemacht, mit dessen Ergebnis wir alle zufrieden sind.“

Die Altstadtanlage wurde Ende der 1970er Jahre als Grünfläche auf dem Dach der Justus-Liebig-Garage angelegt und war zur damaligen Zeit ein Projekt mit Vorbildcharakter. Im städtischen Grünsystem ist die Altstadtanlage bis heute ein wichtiges Bindeglied, ein Ort zum Verweilen, ein Treffpunkt; sie dient der Naherholung, bietet Pflanzen und Tieren Lebensraum und fördert das Mikroklima. Gestalterische Elemente der Altstadtanlage sind Mauern, Pflasterflächen, Pergolen und Sitznischen. Durch Erdauftrag wurde bei den Vegetationsflächen auch die Pflanzung von Bäumen – mit der Kiefer als Leitgehölz – möglich gemacht. Durch die Altstadtanlage verläuft eine wichtige Ost-West-Wegeverbindung für den Fuß- und teilweise auch für den Radverkehr.

„Nach über vierzig Jahren sind in der Altstadtanlage insbesondere die Pflasterung und Möblierung in die Jahre gekommen und erneuerungsbedürftig. Durch eine neue und zeitgemäße Gestaltung werden wir die Aufenthaltsqualität erhöhen und die Barrierefreiheit verbessern. Wir tragen außerdem zur Pflanzenvielfalt, zur Biodiversität und zur Umsetzung der Klimaschutzziele bei“, so Kolmer.

Um detaillierte Kenntnisse über die örtlichen Gegebenheiten zu erhalten, wurden 2021 und 2022 verschiedene Untersuchungen zum Planungsgebiet durchgeführt. Hierzu zählen ein statisches Gutachten (Lastenkonzept), Bodenuntersuchungen, Begutachtungen des Baum- und Grünbestandes und eine Erhebung der Kunstobjekte im öffentlichen Raum.

Die in der Vorplanung vorgesehene Wegeführung durch die Altstadtanlage verläuft leicht verschwenkt und enthält kurze Nebenwege, so dass kleine Pflanzeninseln entstehen. Im Bereich der Stadtbibliothek sind weiterhin Fahrradabstellplätze und westlich des Balkons an der Altstadtmauer ist eine barrierefreie Wegeverbindung in Nord-Süd-Richtung vorgesehen. Von diesem Weg ist zudem ein barrierefreier Zugang zur Altstadtmauer über eine Rampe geplant. Außerdem sollen eine offene, niedrige Bepflanzung im Umfeld der Wege sowie ein noch auszuarbeitendes Beleuchtungskonzept für sichere Räume in dieser Grünanlage unterstützen.

Aufenthaltsbereiche sind eher entlang der Altstadtmauer vorgesehen. Die bisherigen Sitzstufen gegenüber der Bibliothek werden durch begrünte Flächen ersetzt. Die bestehende Bepflanzung in der Altstadtanlage soll ergänzt und weiterentwickelt werden. Die Freiflächen entlang der Altstadtmauer sind als naturnahe Grünflächen geplant.

Die vorhandenen Kunstwerke werden erhalten. Zwischen den Platanen im nördlichen Bereich an der Altstadtmauer ist eine Trasse für eine mögliche Offenlegung des Darmbachs in die Planung aufgenommen worden.

Hintergrund:

Für das Fördergebiet „Kapellplatz, Woogsviertel, Ostbahnhof“ wurde in einem transparenten Beteiligungsprozess gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie der Fachverwaltung ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet, das von der Stadtverordnetenversammlung am 17. Mai 2018 beschlossen wurde (Vorlagen-Nr. 2018/0101). Die Neugestaltung der Altstadtanlage findet sich im ISEK als Maßnahme im Handlungsfeld A1 „Gestaltung von Straßenräumen“ wieder.

Bisher wurde eine Vielzahl von kleinen und großen Beteiligungsbausteinen durchgeführt. So wurde die Lokale Partnerschaft, eine Gruppe von interessierten Akteurinnen und Akteuren aus dem Fördergebiet, kontinuierlich informiert und beteiligt. Beim „Tag der Städtebauförderung“ am 8. Mai 2021 hatte die Öffentlichkeit die Möglichkeit, an einem virtuellen Stadtspaziergang mit Diskussion zu Schwerpunktthemen teilzunehmen. Am 23. November 2021 folgte eine weitere digitale Bürgerveranstaltung zur Vorplanung mit einer sich daran anschließenden vierwöchigen Online-Beteiligung. Auch die städtischen Ämter und Träger öffentlicher Belange wurden im Rahmen einer gemeinsamen Videokonferenz am 26. Juli 2022 einbezogen. Am 5. September 2022 wurde die finale Vorplanung nochmals den Bürgerinnen und Bürgern, am 10. Oktober den Mitgliedern der Lokalen Partnerschaft vorgestellt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen