Neoclassicismo: Kammerorchester an der TU Darmstadt mit Werken von Respighi, Holst und Tschaikowski

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Neoclassicismo ist das Motto des Herbstprogramms des Kammerorchesters an der TU Darmstadt. Es erklingen Kompositionen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, die Elemente der Wiener Klassik und des Barocks verarbeiten, aber auch Vorbilder aus der romantischen Epoche haben. Den Auftakt des Konzerts bildet die 3. Suite für Streichorchester aus den Antiche danze ed arie per liuto (italienisch für: „Alte Tänze und Weisen für Laute“) des italienischen Komponisten Ottorino Respighi. In diesem Werk, das im Jahr 1932 uraufgeführt wurde, greift der Komponist auf Übertragungen von Lauten- und Gitarrentabulaturen des 16. und 17. Jahrhunderts zurück und arrangierte sie für modernes Instrumentarium.

Im Frühjahr 1923 wurde Gustav Holst eingeladen, an der Universität von Michigan anlässlich eines Festivals Vorlesungen zu halten und einige seiner Werke zu dirigieren. Aus diesem Anlass komponierte er das Fugal Concerto Op. 40 für Flöte, Oboe und Streichorchester, das in einem Privatkonzert der Universitätspräsidentin zur Uraufführung kam. Die Solopartien im Konzert des Kammerorchesters an der TU Darmstadt werden von den Orchestermitgliedern Volkmar Mehling (Flöte) und Björn Reichert (Oboe) übernommen.

Mozartscher Esprit, französische Eleganz und deutsch-romantische Innigkeit vereinigen sich in der Serenade für Streichorchester op. 48 von Pjotr Tschaikowski. Er komponierte das Stück im Jahr 1880 in ländlicher Umgebung auf dem Gut seiner Schwester in der Ukraine und schuf ein Stück von ungewöhnlich optimistischem Charakter, das eine deutliche Prise Klassizismus enthält. Der Walzer aus der Streicherserenade ist vielleicht eines der populärsten Werke von Tschaikowsky. Man glaubt sich in einen Ballsaal der versetzt, in dem sich Paare im Tanz wiegen und beim sanften Ausklingen der Musik wie ein Traum verschwinden. Ländlich geht es dann im Finale der Serenade zu, in dem die russischen Volkslieder „Auf der grünen Wiese“ und „Unter der dem grünen Apfelbaum“ eingearbeitet sind.

Das Konzertprogramm „Neoclassicismo“ ist zu hören am Samstag, 5. November 2022, um 19 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche Reinheim und am Sonntag, 6. November 2022, um 18 Uhr im Gemeindehaus der Petrusgemeinde Bessungen, Eichwiesenstraße Nr. 8. Auf einer Konzertreise nach Italien spielt das Kammerorchester das Programm zuvor im Oktober in Moena und Tesero.

Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei, es wird um eine Spende am Ausgang gebeten. Zutritt entsprechend der am Konzerttermin gültigen Regeln des Landes Hessen.

Weitere Informationen auf www.kammerorchester-tud.de.

 

Arndt Heyer

Arndt Heyer studierte Violine an den Musikhochschulen in Würzburg, Frankfurt und Wien und nahm an zahlreichen Meisterkursen, unter anderem bei Ernst Kovacic und dem Brandis Quartett, teil. Nach Abschluss des Studiums wurde er 1989 Mitglied des Radio-Sinfonie Orchesters Frankfurt. Als Solist trat Arndt Heyer unter anderem mit den Kammerorchestern in Marburg und Itzehoe, dem Bad Vilbeler Kammerorchester und dem Kurpfälzischen Kammerorchester auf.

Neben seiner Tätigkeit als Geiger widmet sich Arndt Heyer seit vielen Jahren intensiv dem Dirigieren und der Leitung von Kammer- und Jugendorchestern. Von 1988 bis 2008 war er künstlerischer Leiter des Bad Vilbeler Kammerorchesters und von 2000 bis 2014 Leiter des Marburger Kammerorchesters. Er nahm an internationalen Meisterkursen für Dirigenten teil, wo er unter anderem von Kirk Trevor, Emil Simon, sowie von Neeme Järvi und Paavo Järvi unterrichtet wurde. Als Assistent und Gastdirigent arbeitete er mit verschiedenen Jugendorchestern und leitete Konzertprojekte mit dem Studenten-Sinfonieorchester Marburg, der Rheinischen Orchesterakademie Mainz sowie dem Jeunesses Musicales Weltorchester.

Seit 2014 ist Arndt Heyer Leiter des Kammerorchesters an der TU Darmstadt und dirigiert außerdem regelmäßig Konzerte mit der Kammerphilharmonie Seligenstadt.

Kammerorchester an der TU Darmstadt

Wichtigstes „Markenzeichen“ des 1981 von Studenten gegründeten Kammerorchesters an der TU Darmstadt sind seine abwechslungsreichen Konzertprogramme, die einen weiten Bogen über verschiedene Musikepochen hinweg schlagen. Die Musiker spielen Werke aus Barock und Klassik bis hin zu Jazz und Weltmusik. Oft arbeitet das Ensemble mit namhaften Solisten aus den Reihen des Staatsorchesters Darmstadt und des hr-Sinfonieorchesters sowie ausgezeichneten Musikstudenten zusammen. Erstmals 2016 stiftete das Kammerorchester im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ einen Sonderpreis und konzertiert seither regelmäßig auch mit Preisträgern dieses Wettbewerbs.


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