Der Umbau des Verkehrsknotens von Landgraf-Georg-Straße, Teichhausstraße und Pützerstraße zu einer sogenannten „Holländischen Kreuzung“ wird vom Bundesverkehrsministerium mit einem Betrag von 1,75 Millionen Euro gefördert. Dies hat jetzt Oberbürgermeister Jochen Partsch mitgeteilt. Die Zusage war unmittelbar vor Ostern 2021 eingetroffen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hatte das Projekt beim Bund unter dem Titel „SQUADA – Separiertes Queren für Alle in Darmstadt; Erprobung einer Kreuzung nach Holländischem Vorbild für den Radverkehr“ angemeldet. So wird insbesondere dem Rad- und Fußverkehr mehr Sicherheit und Schutz gewährt.
„Das Projekt erprobt als Modellvorhaben einen für Deutschland neuen Ansatz des Kreuzungsdesigns, ist also ein bundesweit einmaliger Großversuch“, erklärt OB Partsch. „Dabei werden die Vereinbarkeit mit der deutschen Planungspraxis, dem Verkehrsverhalten und der Akzeptanz der Verkehrsteilnehmenden überprüft. An dieser Stelle sollen mit der ,Holländischen Kreuzung‘ bauliche Lösungen zur sicheren Führung des Radverkehrs an Knotenpunkten erarbeitet und unter Alltagsbedingungen getestet werden. Dahinter steht ein optimiertes
Gesamtkonzept auch für den Fußverkehr – im Sinne eines Designs for all.“
Themen sind dabei unter anderem Barrierefreiheit, subjektive und objektive Sicherheit. Das Projekt wird durch die richtungsweisende infrastrukturelle Maßnahme „Separierte Querung für Alle in Darmstadt“ einen Beitrag zur Verbesserung der Attraktivität und Sicherheit des Radverkehrs und Fußverkehrs in Darmstadt und pionierhaft für Deutschland leisten. Die Erkenntnisse aus dem Projekt münden in einen Leitfaden mit Musterlösungen, um die Übertragbarkeit des Kreuzungsdesigns auf andere Kommunen sicherzustellen und bei erfolgreicher Umsetzung die Aufnahme in das einschlägige Regelwerk vorzubereiten.
„Den Umbau des Knotens Landgraf-Georg-Straße / Teichhausstraße / Pützerstraße zur ,Holländischen Kreuzung‘ haben wir seit 2019 in der Planung. Zum einen ist er verbindlicher Bestandteil des 34 Projekte umfassenden Maßnahmenplans im Sonderinvestitionsprogramm 4×4 Rad. Zum anderem haben wir bereits in der in 2019 beschlossenen Radstrategie festgehalten, dass an mehrstreifigen Hauptverkehrsstraßen die Machbarkeit von ,geschützten Kreuzungen‘ nach holländischem Vorbild vorrangig geprüft werden soll“, betont OB Partsch.
In der Radstrategie der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat das Handlungsfeld „Sichere Kreuzung“ Priorität. Denn an Kreuzungen bestehe für Radfahrende eine erhöhte Unfallgefahr. „Die jetzige Förderzusage bestätigt uns in der Richtigkeit unseres Vorhabens. In den vergangenen beiden Jahren haben wir bereits an vielen Stellen kritische Punkte entschärft und je nach Knotenpunktart und -größe die Situation mit Maßnahmen wie Aufstellflächen und vorgezogenen Haltelinien die Verkehrssicherheit für Radfahrende deutlich verbessert“, so Partsch.
Der Umbau des Knotens Landgraf-Georg-Straße / Teichhausstraße / Pützerstraße zur „Holländischen Kreuzung“ soll bis Ende 2024 fertiggestellt sein. Das Projekt wird von der Hochschule Darmstadt wissenschaftlich begleitet. Das Modellvorhaben wird durch die Leiterin des Mobilitätsamtes der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Katharina Metzker, im Rahmen des Siebten Nationalen Radverkehrskongress am 28. April vorgestellt werden.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt