Cities for Life – Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

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Am Montag, dem 30. November 2020, beteiligt sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt wie jedes Jahr am XIX. Internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben / Städte gegen die Todesstrafe” mit dem Glockenspiel im Schloss, das Punkt 12 Uhr Lieder vom Tod und Sterben spielen wird.

„Das Recht auf Leben ist ein unveräußerliches Grundrecht jedes Menschen und niemand, kein Staat und kein Mensch sollten sich im 21. Jahrhundert das Recht herausnehmen, dieses willkürlich zu beenden.“, beschreibt Oberbürgermeister Jochen Partsch die Motivation des Darmstädter Magistrates zur Teilnahme an diesem Aktionstag. „Gemeinsam mit der Gemeinde Sant’ Egidio und vielen anderen Städten auf der ganzen Welt setzen wir am 30. November ein Zeichen gegen Folter und Todesstrafe und für das Leben.“

In diesem Jahr kommt dem Internationalen Aktionstag eine besondere Bedeutung zu. Denn im Dezember 2020 wird die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal über eine Resolution für ein universelles Moratorium der Todesstrafe überall auf der Welt abstimmen. 2018 stimmten 123 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, so viele wie nie zuvor. Für das Jahr 2020 rechnet die Gemeinschaft Sant‘ Egidio aus Rom mit einer noch größeren Zahl.

„Zum einen ist die Zahl der Länder, die seitdem die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft haben oder in der Praxis nicht mehr anwenden, auf 142 gestiegen: Europa ist – bis auf Weißrussland – der erste Kontinent ohne Todesstrafe. In Afrika setzt sich die Tendenz fort, und in den USA ist die Zahl der Bundesstaaten ohne Todesstrafe von 19 auf 21 gestiegen“, heißt es aus Rom.

Getrübt wird diese Hoffnung allerdings durch neueste Entwicklungen: „Im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigen die Vollstreckungszahlen insbesondere in den Krisengebieten des Nahen Ostens. Trotz der allgemein verbesserten Lage gab es in den USA nach 17 Jahren wieder Hinrichtungen auch auf Bundesebene. Auch in manchen europäischen Ländern mehren sich die Stimmen, die eine Wiedereinführung der Todesstrafe fordern“, meldet Sant’ Egidio. Dies verdeutliche, dass das kontinuierliche Engagement gegen die Todesstrafe nicht nachlassen darf.

Jedes Jahr am 30. November begehen immer mehr Städte weltweit den Internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben / Städte gegen die Todesstrafe”. Sie zeigen und bekräftigen damit ihre Forderung nach der weltweiten Abschaffung der Todesstrafe und feiern zugleich den Jahrestag der ersten Abschaffung von Folter und Todesstrafe durch einen modernen Staat: Das Großherzogtum Toskana im Jahre 1786 und den späteren deutschen Kaiser Leopold II.

Am 30. November 2020 findet der XIX. Internationale Aktionstag statt. Die Initiative geht auf die internationale Gemeinschaft Sant’ Egidio zurück, eine katholische Laienorganisation mit über 70.000 Mitgliedern in rund 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Menschenrechte einsetzt. Sie wird von der Internationalen Koalition gegen die Todesstrafe, zu der u.a. auch Amnesty International gehört, unterstützt.

Die Kampagne wurde im Jahr 2002 begründet und wird mittlerweile in mehr als 100 Ländern dieser Erde wahrgenommen und gemeinsam begangen. Der internationale Tag „Cities for Life” ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und ihren Bürgerinnen und Bürgern für die Achtung der Menschenrechte.

Weltweit nehmen mehr als 1.800 Städte teil, darunter mehr als 70 Hauptstädte wie Madrid, Buenos Aires, Wien, Paris, Kopenhagen, Santiago de Chile und Stockholm. In Deutschland haben sich in den vergangenen 18 Jahren fast 300 Städte, darunter Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Köln, Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt und Dortmund mit unterschiedlichen Aktionen beteiligt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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