Gebrauchte Masken an Oberbürgermeister Partsch gesendet

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Oberbürgermeister Jochen Partsch hat am Freitag (3. Juli 2020) eine von DHL gelieferte Kiste mit mutmaßlich gebrauchten Mund-Nasen-Bedeckungen geschickt bekommen. Als Absender ist auf dem Päckchen lediglich „Ihre ehemaligen Wähler“ vermerkt, es handelt sich also um eine anonyme Sendung. Eine Mitarbeiterin des OB nahm die Kiste entgegen und öffnete sie. Darin entdeckte sie mehrere mutmaßlich getragene Masken zum Schutz vor einer Corona-Infektion. Ob die Masken tatsächlich getragen wurden und ob von ihnen eine Infektionsgefahr ausgeht, ist bisher nicht bekannt. Der Oberbürgermeister stellte daraufhin Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Das Gesundheitsamt soll nun prüfen, ob von den Masken eine Infektionsgefahr ausgeht bzw. ausgegangen sein könnte.

„Ich bin entsetzt über die Art und Weise, wie hier aus offenbar politischen Motiven die Gesundheit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mir angegriffen und aufs Spiel gesetzt wird“, sagt OB Partsch dazu. „Es ist normal, dass man sich über politische Entscheidungen nicht einig sein kann. Aber mitten in einer Pandemie, einer globalen Seuche, eine derart ekelhafte und feige Drohung zur Durchsetzung des eigenen politischen Standpunkts zu senden, worin dieser auch immer bestehen mag, ist eine neue Dimension. Je nachdem, ob die Masken nun getragen wurden oder nicht, und ob sie infektiöses Material enthalten, könnte man durchaus von versuchter Körperverletzung sprechen. Bisher sind wir in Darmstadt von derlei Angriffen auf die Gesundheit von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern größtenteils verschont geblieben. Nun scheint diese Zeit auch hier vorüber. Es stimmt mich traurig, dass wir in unserer offenen Gesellschaft mit derartigen Auswüchsen von Respektlosigkeit und Dummheit umgehen müssen. Wir werden uns in unserer Arbeit aber durch solche Angriffe nicht einschüchtern lassen und für die Bürgerinnen und Bürger weiter konsequent für die Meinungsfreiheit, die freiheitliche Demokratie und die Entwicklung der Wissenschaftsstadt Darmstadt arbeiten!“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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