Prüfauftrag für Betriebshof und Straßenbahnverlängerung nach Wixhausen

Teilen

WohnbauMagistrat und Stadtverordnetenversammlung haben in den letzten Wochen Vorbereitende Untersuchungen zu einer möglichen Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme westlich von Arheilgen und südöstlich von Wixhausen veranlasst. Dies war der Auftakt eines fundierten Analyse- und Beteiligungsprozesses. Dabei wird überprüft werden, ob und wo auf Teilflächen der beiden Bereiche neue Quartiere mit einem gewerblichen Schwerpunkt entwickelt werden können, um die bestehenden Strukturen in den beiden nördlichen Stadtteilen zu ergänzen. Ziel ist es, Unternehmen und Institutionen nicht nur perspektivische Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sondern auf diesem Weg auch gesamtstädtisch Flächen- und Nutzungskonkurrenzen abzufedern und durch Konversion Optionen für Wohnprojekte an anderer Stelle im Siedlungskörper aufzumachen, wo dies bau- und planungsrechtlich nicht nur wünschenswert, sondern auch umsetzbar ist.

Oberbürgermeister und Stadtentwicklungsdezernent Jochen Partsch erklärt dazu: „Mit der Entscheidung über Vorbereitende Untersuchungen treten wir einerseits möglichen Bodenspekulationen im Darmstädter Norden entgegen. Andererseits machen wir uns so auf den Weg zu breit angelegten und fachlich untermauerten Überlegungen, wie sich Wixhausen und Arheilgen an ihren Rändern weiterentwickeln könnten. Dabei geht es ausdrücklich auch darum, für die beiden Stadtteile einen Mehrwert zu schaffen – zum Beispiel durch kurze Wege zwischen Wohnen und Arbeiten oder durch verbesserte Infrastrukturen für die Menschen vor Ort.“ Deshalb habe man bereits in der Begründung der entsprechenden Magistratsvorlage darauf hingewiesen, dass eine räumlich und funktional eingeschränkte Betrachtungsweise keine Option sei. Vielmehr ziele man auf einen ganzheitlichen Stadtentwicklungsansatz ab, der Arbeiten, Wohnen und Infrastrukturentwicklung in sich vereint.

„Angebote für eine neue urbane Mobilität sind dabei essentieller Teil der Darmstädter Stadtentwicklungsstrategie. Neben dem Ausbau der Radmobilität gilt dies in besonderer Weise für den schienengebundenen ÖPNV. Er ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch bequem für die Bürgerinnen und Bürger – und von daher eine echte Alternative zum Auto“, so OB Partsch weiter. „Wir haben uns deshalb entschlossen, zu prüfen, ob die Veränderungen, die wir hinsichtlich der Depotkapazitäten von HEAG mobilo ohnedies vornehmen müssen, genutzt werden können, um Wixhausen an das Darmstädter Straßenbahnnetz anzuschließen. Zusammen mit dem S-Bahnanschluss am Wixhäuser Bahnhof würde dies eine exzellente Erschließung des Stadtteils ergeben – ein Gewinn für die Menschen in Wixhausen und unser lokales Nahverkehrsunternehmen gleichermaßen.“

Matthias Kalbfuss, Geschäftsführer HEAG mobilo, erläutert dazu: „Wir stoßen mit unserer betrieblichen Infrastruktur am Standort Böllenfalltor schon heute an unsere Grenzen. Um das Angebot mit Bussen und Straßenbahnen ausbauen und weiterentwickeln zu können, brauchen wir mehr Platz, den es am Böllenfalltor leider nicht mehr gibt. Unser Betriebshof ist in den mehr als hundert Jahren vielfach umgebaut und erweitert worden, doch inzwischen haben wir vor Ort alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Vor allem im Straßenbahnbereich haben wir dringenden Erweiterungsbedarf: Mit der Beschaffung der neuen Straßenbahngeneration ST15 und der vergrößerten Flotte benötigen wir mehr Abstellflächen, und auch die Kapazitäten in der Werkstatt werden nur begrenzt reichen, um die größeren Neufahrzeuge zu warten und instand zu halten. Zudem werden wir auch im Busbereich durch die Umstellung auf E-Mobilität mehr Fahrzeuge und damit auch mehr Platz benötigen. Unser Handlungsdruck ist also groß! Die angedachten Gewerbeflächen im Norden Darmstadts sind für uns eine Standortoption, die wir ernsthaft in Betracht ziehen, denn freie Flächen von etwa 10 Hektar, die wir benötigen, sind inzwischen äußerst rar. Sollte in Darmstadts Norden eine Fläche für uns infrage kommen, würden wir unseren Firmensitz am Böllenfalltor aufgeben. OB Partsch erklärt dazu: „Damit gewinnen wir gleichzeitig für den Wohnungsbau attraktive Flächen in der Stadt.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen