Darmstadt wächst weiter in hohem Tempo. Das lässt sich vor allem an zahlreichen geplanten oder bereits in der Umsetzung befindlichen Bauprojekten und an der Zunahme des Verkehrs ablesen. Um hier künftig eine noch bessere Koordination zu ermöglichen, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt ein externes Büro damit beauftragt, alle bekannten öffentlichen und privaten Bauvorhaben hinsichtlich ihrer Einflüsse auf den Verkehr und gegenseitige Auswirkungen zu analysieren. Nun liegen die Ergebnisse vor, die, möchte man die Auswirkungen für den Verkehr so gering wie möglich halten, unter anderem einen Sanierungsbeginn der Nieder-Ramstädter Straße nach Abschluss der Rohbauarbeiten am Böllenfalltor ab Herbst 2021 nahelegen. Ab diesem Zeitpunkt müssen keine Schwertransporte mehr die Stadionbaustelle anfahren, der Anschluss der Lichtwiesenbahn an das Bestandsnetz in der Nieder-Ramstädter Straße wird abgeschlossen sein und die dringendsten Maßnahmen für die Erneuerung der Straßenbahnlinie 3 sind nach jetzigem Zeitplan ebenfalls abgeschlossen.
Oberbürgermeister Jochen Partsch erläutert die Hintergründe: „Unsere Stadt erfährt derzeit ein nie dagewesenes Wachstum. Dieses zielgerichtet und möglichst für alle Akteure verträglich zu gestalten und zu moderieren, ist eine große Herausforderung. Vor allem im Bereich Verkehr sind die Auswirkungen dieses Wachstums deutlich zu spüren, weswegen wir ein Ingenieurbüro damit beauftragt haben, alle bekannten öffentlichen und privaten Bauvorhaben hinsichtlich ihrer Einflüsse auf den Verkehr und gegenseitige Auswirkungen zu analysieren. Zielstellung der Beauftragung war es, die Einzelbaustellen so zu takten, dass die ohnehin hochbelastete Verkehrssituation im Bereich der Nieder-Ramstädter Straße, der Landskronstraße und dem Steinberg-Quartier während der Baumaßnahmen nicht unzumutbar weiter verschlechtert wird. Wichtigstes Ziel für die Wissenschaftsstadt Darmstadt war es darüber hinaus, einen Ausführungszeitraum für den Ausbau der Nieder-Ramstädter Straße zu finden, der unter baulogistischen, wirtschaftlichen und verkehrlichen Aspekten optimal ist.“
Alle betrachteten Alternativen, die einen früheren Beginn der Straßenbauarbeiten zum Ziel haben, führen nach Berechnungen anhand von Verkehrsmodellen zu unvertretbaren Beeinträchtigungen in den Spitzenzeiten des morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrs. Neben erwartetem Rückstau im Netz der Hauptverkehrsstraßen werden vor allem zusätzliche Belastungen der Wohnstraßen im Steinberg-Viertel erwartet. „Um dieses Szenario auszuschließen, hat sich die Stadt für die vorgestellte Variante entschieden, mit dem Ausbau der Nieder-Ramstädter Straße im Herbst 2021 zu beginnen. In welchem Umfang vorgezogene, temporäre Fahrbahnreparaturen zum Erhalt der Verkehrssicherheit durchgeführt werden müssen, wird derzeit von den Fachabteilungen geprüft“, erklärt der Oberbürgermeister.
In Bessungen und dem Steinberg-Viertel stehen in den kommenden Jahren eine Reihe großer Bauvorhaben vor ihrer Realisierung oder wurden bereits begonnen. Der Umbau des Böllenfalltor-Stadions, der Bau der Lichtwiesenbahn und des neuen Wohnkomplexes des Studierendenwerkes haben die Startlöcher bereits verlassen, die Instandsetzung der Straßenbahnlinie 3 und der Ausbau der Nieder-Ramstädter Straße sind planerisch weit fortgeschritten und müssen schnellstmöglich realisiert werden. Hinzu kommt, dass auch durch Hessen Mobil im Landkreis größere Straßenbaumaßnahmen mit hoher Dringlichkeit anstehen, die für zusätzlichen Verkehr, vor allem im südlichen Stadtgebiet sorgen werden. Alle vorgenannten Baumaßnahmen sind für den Zeitraum zwischen 2019 und 2022 vorgesehen.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt