Seit Jahren verzeichnet das Darmstädter Verkehrsunternehmen HEAG mobilo steigende Fahrgastzahlen. 45,1 Millionen beförderte Personen im Jahr 2015 bedeuten für den größten Mobilitätsdienstleister in Südhessen einen erneuten Rekord. „Der Zuwachs an Bus- und Bahnkunden beträgt für die letzten fünf Jahre 20 Prozent“, macht Matthias Kalbfuss, Vorsitzender der Geschäftsführung der HEAG mobilo die Entwicklung deutlich.Wesentlich für diesen positiven Trend seien die hohen Zuzugsraten in Darmstadt und der Region, doch auch die kontinuierlichen Qualitätsverbesserungen im ÖPNV zahlen sich aus Sicht der HEAG mobilo aus. Die Zusatzleistung auf den Weiterstädter Linien befördere ebenfalls den Positivtrend.
AirLiner mit zweistelligen Zuwachsraten
„Im vergangenen Jahr, aber auch in der ersten Jahreshälfte 2016 haben wir viel erreicht“, bilanziert Kalbfuss. Ein herausragendes Beispiel für erreichte Ziele sei der AirLiner. Auf der Schnellbuslinie zum Frankfurter Flughafen habe es seit dem Einsatz der Doppelstockbusse 2015 zweistellige Zuwachsraten gegeben. Die Verlängerung bis zum Kongresszentrum „Darmstadtium“ im Dezember und die Fahrplananpassung in diesem Frühjahr haben die Nachfrage noch weiter steigen lassen. Doch auch auf vielen anderen Linien habe es Angebotsverbesserungen gegeben. So hat das Tochterunternehmen HEAG mobiBus im vergangenen Jahr 20 neue Busse beschafft. „Das war eine der umfassendsten Fuhrparkerneuerungen in unserer Geschichte“, stellt Michael Dirmeier, Geschäftsführer der HEAG mobilo, heraus. In diesem Jahr sind fünf weitere Neufahrzeuge hinzugekommen. „Inzwischen erfüllen 95 Prozent unserer Busflotte mindestens EEV-Standard – ein Wert, der sich auch bundesweit sehen lassen kann“, betont Dirmeier. Auch in puncto Fahrgastinformation habe es deutliche Verbesserungen gegeben. Seit März dieses Jahres sind alle Busse der HEAG mobiBus mit Bildschirmen für eine dynamische Fahrgastinformation ausgestattet. Demnächst sollen auch die Echo-Nachrichten in den Bussen mit angezeigt werden. „Unser Ziel ist es, den Fahrgästen in unseren Bussen und Bahnen einen einheitlichen Standard zu bieten“, so Dirmeier weiter.
Barrierefreie Haltestellen
Doch der Verkehrskonzern investiert nicht nur in seine Fahrzeuge, sondern auch in eine moderne Infrastruktur. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der barrierefreien Ausstattung der Straßenbahnhaltestellen. 2015 hat die HEAG mobilo fünf Tram-Stationen modernisiert. Damit beträgt der Anteil der barrierefreien Haltestellen im Straßenbahnnetz 71 Prozent. „Mit Abschluss des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle „Ludwigstraße“ in Seeheim-Jugenheim kommende Woche bieten wir im Landkreis Darmstadt-Dieburg ebenerdigen Einstieg sogar an allen Straßenbahnhaltestellen“, betont der Technikchef.
HEAG mobilo App kommt gut an
Besonders stolz sind Kalbfuss und Dirmeier auch auf die große Nachfrage bei der unternehmenseigenen App. Seit dem Start Anfang Juli wurde die mobile Fahrplan-App der HEAG mobilo mehr als 4.300 Mal heruntergeladen. „Rund 500 Personen nutzen sie täglich, und die Downloadzahlen steigen weiter“, freut sich Dirmeier. Mit der eigenen App und dem Dialog in den sozialen Netzen sieht die HEAG mobilo die Möglichkeit, ihre aktuelle Fahrgastinformation – insbesondere bei Störungen – deutlich zu verbessern. Dass die App weiterentwickelt werden soll, ist für die HEAG mobilo daher schon heute klar. Allein die Prioritäten sind noch offen. Derzeit befragt das Unternehmen dazu seine Fahrgäste via Facebook und Internetseite.
„Gute Globalzufriedenheit“ bei Fahrgästen
Dass die Fahrgäste die Anstrengungen des Verkehrskonzerns honorieren, belegen gleich mehrere aktuelle Umfragen zum ÖPNV. So erreichen Busse und Bahnen in der Darmstädter Bürgerumfrage 2015 einen hohen Stellenwert, auch das aktuelle ÖPNV-Kundenbarometer 2016 – eine branchenweiten Umfrage von TNS-Infratest – dokumentiert gegenüber dem Vorjahr eine deutlich höhere Kundenzufriedenheit.
Die aktuellen Ergebnisse dieser Befragung sind für die HEAG mobilo mit Abstand die besten, die das Unternehmen dort bisher hatte. Sie dokumentieren nicht nur eine signifikante Verbesserung gegenüber den eigenen Werten vom Vorjahr, sondern auch der positive Abstand zum Branchendurchschnitt ist größer geworden. „Die überaus positiven Ergebnisse mit einem „Gut“ bei der Globalzufriedenheit freuen uns sehr, gleichzeitig sind sie natürlich Ansporn für uns, in unseren Anstrengungen nicht nachzulassen und das Bus- und Bahnfahren noch attraktiver zu machen“, kommentiert Kalbfuss.
Herausforderungen sieht der HEAG mobilo-Chef viele. Ein Meilenstein in diesem Jahr wird die Inbetriebnahme der Linie 3 in der Bismarckstraße sein. Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit soll sie im Dezember wieder regulär über die Bismarckstraße rollen. Doch auch die Lichtwiesenbahn hat bei der HEAG mobilo höchste Priorität. „Wir rechnen im Dezember mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens, so dass wir 2017 mit den Ausschreibungen für die Bauleistung beginnen können. Mit Blick auf den wachsenden Hochschulstandort „Lichtwiese“ sieht Kalbfuss allein aus Kapazitätsgründen eine direkte Straßenbahnverbindung zwischen Hauptbahnhof und dem Hochschulstandort Lichtwiese dringend erforderlich. „Umgekehrt wird die neue Linie 2 wird zudem ganz klar den Wissenschaftsstandort stärken und bietet daher große Chancen, die Entwicklung der Stadt voranzubringen, das belegen alle bisherigen Streckenerweiterungen in unserem Netz“, so Kalbfuss.
„Gutes ÖPNV-Angebot rechnet sich“
Im vergangenen Jahr haben die Stadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg mehr als 32 Millionen Euro aufgewendet, um das strukturbedingte Defizit der HEAG mobilo auszugleichen. Dass sich die Investitionen für Kommunen und Aufgabenträger vielfach auszahlen, hat die HEAG mobilo jüngst mit Berechnungen nach einem standardisiertem Verfahren nachgewiesen. Die Ergebnisse des Gutachtens liegen jetzt auch in Form einer Broschüre vor. Demnach spart jeder Euro in den ÖPNV der HEAG mobilo an anderer Stelle in Darmstadt mehr als das Fünffache. „Wenn man die Bedeutung der HEAG mobilo als Wirtschaftsfaktor noch hinzurechnet, sind es sogar genau 8,40 Euro“, rechnet Kalbfuss vor. Auch wenn ein gutes ÖPNV-Angebot viel koste, profitierten davon alle Verkehrsteilnehmer und auch die Allgemeinheit. Für den Diplomkaufmann Kalbfuss ist es ganz eindeutig: „Ein guter ÖPNV macht Kommunen attraktiv, und das rechnet sich für öffentliche Haushalte durchaus.“
Quelle & Bild: Bus und Bahn – Bild: HEAG mobilo GmbH