Rund ein halbes Jahr ist es jetzt her, dass am 3. Juni 2013 im westlichen Teil der Bismarckstraße die Bagger anrollten. Seither wird dort zwischen Dolivostraße und Goebelstraße gebaut. Bis Ende 2015 soll auf einer der wichtigsten Ost-West-Achsen der Stadt zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof eine neue Nahverkehrsspur für den ÖPNV entstehen. Vorab wird dort die komplette Versorgungsinfrastruktur unter der Erde modernisiert.
Aus Sicht der Wissenschaftsstadt Darmstadt, des Versorgungsunternehmens HSE Technik und der HEAG mobilo verläuft die Großbaustelle nach Plan. „Auf städtischer Seite gibt es bislang keine Kostensteigerungen, keine Verschiebungen im Bauzeitenplan und angesichts des intensiven Kontakts über unsere Projektleitung zu den Anliegern nur wenige Beschwerden“, freut sich Darmstadts Bau- und Verkehrsdezernentin Brigitte Lindscheid (Grüne).
Auch das Verkehrsunternehmen HEAG mobilo zeigt sich trotz der Einschränkungen für die Fahrgäste mit dem bisherigen Bauverlauf zufrieden. Dazu Michael Dirmeier, Geschäftsführer der HEAG mobilo: „Natürlich fehlt uns die Linie 3 in der Bismarckstraße. Die Umleitung bedeutet eine Mehrbelastung auf der Rheinstraße und beeinträchtigt dort sowie am Hauptbahnhof die Pünktlichkeit der Linien. Dennoch versuchen wir, zusammen mit der Dadina, die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Das gilt auch für alle Buslinien, die regulär über die Bismarckstraßen führen. Baulich wird es für uns erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres interessant, wenn die ersten Gleisarbeiten für die neue Nahverkehrsspur beginnen.“
Versorgungsleitungen werden an Neugestaltung angepasst Seit Juni verlegt das Versorgungsunternehmen HSE Technik zwischen Kirschenallee und Dolivostraße neue Gas- und Wasserleitungen. Dabei werden die unterirdischen technischen Einrichtungen an die neue Gestaltung der Bismarckstraße angepasst. Die Stadt selbst ist in der unmittelbaren Nachbarschaft der Baustelle aktiv: Seit September errichtet das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt das neue Kanalbauwerk Feldbergstraße. Dabei werden der geplante Kanal in der Feldbergstraße – ein so genannter Mittelsammler – mit dem vorhandenen Kanal in der Bismarckstraße verbunden. „Erst wenn diese Kanalverbindung hergestellt ist, kann der Gleis- und Straßenbau beginnen“, skizziert Lindscheid den Bauablauf und erwartet diesen Zeitpunkt im Herbst 2014. Danach werden sich Gleis- und Straßenbau bis voraussichtlich Ende 2015 anschließen. „Bis alles fertig ist, wird es Frühjahr 2016“, stellt Lindscheid in Aussicht.
Zwar haben die Baupartner witterungsbedingte Baupausen eingeplant, feste Winterpausen gibt es bei diesem Bauvorhaben jedoch nicht. Im neuen Jahr beginnt bereits Mitte Januar der Umbau der Gas- und Wasserleitungen an der Kreuzung Kirschenallee. Nur Arbeiten, die bei Frost nicht möglich sind, werden nach kurzfristiger Abwägung entsprechend unterbrochen. Ab Sommer schließt dort der Kanalbau an. Dann werden – je nach Baufortschritt – auch verschiedene verkehrliche Umleitungen erforderlich. Große unliebsame Überraschungen sind den Baubeteiligten bislang erspart geblieben. Lediglich der Kampfmittelräumdienst brachte bei den vorgeschalteten Bodenuntersuchungen als besondere Fundstücke zwei Erdtanks zutage. Dank ihrer Lage am Straßenrand stellen sie jedoch kein großes Problem dar.
Europaweite Ausschreibung veröffentlicht Weniger sichtbar, doch ebenfalls ein wesentlicher Teil ist die kaufmännische Seite des Großprojekts. Denn für verschiedene Gewerke und Dienstleistungen ist eine europaweite Ausschreibung gesetzlich verpflichtend. Das Erstellen der Ausschreibungsunterlagen kostet Geld und Zeit und erfordert zudem viel Wissen schon im Vorfeld. „Ein Teil davon ist bereits veröffentlicht“, informiert Lindscheid.
Kostenübersicht
Gesamtkosten: 13,6 Millionen Euro
Förderanteil Hessen Mobil: 5,5 Millionen Euro (40 Prozent)
Anteil HEAG mobilo: 9,8 Millionen Euro (70 Prozent)
Anteil Stadt Darmstadt: 3,8 Millionen (30 Prozent)
Informationen
Weitere Informationen zum Bauprojekt gibt es im Internet unter http://www.bismarckstrasse.darmstadt.de.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt