Im April 2013 bietet das Literaturhaus zwei Lesungen an. Am Dienstag (9. April) präsentiert um 19 Uhr [[Annette Pehnt]] mit „Chronik der Nähe“ ihren neuen Roman. „Chronik der Nähe“ ist die schonungslose, einfühlsame Geschichte von Großmutter, Mutter und Tochter: Wortgewaltige, nicht auf den Mund gefallene Lästermäuler, Plaudertaschen versuchen immer und immer wieder, einander nahezukommen. Schwierig wird es nur, wenn das Schweigen ausbricht. Das war so zwischen der Großmutter und der Mutter. Und auch bei Mutter und Tochter ist es so. Sie schweigen, bis eine klein beigibt, bis eine die Stärkere ist und ihren Willen bekommt. Aber wie wollen sie so eine Antwort auf die Frage finden: Liebst du mich auch? Auf einer Reise lässt sich das vielleicht besser herausfinden. Bevor die Mutter stirbt. Aber ob der Ausflug nach Rügen hält, was sich die Tochter von ihm verspricht?
Annette Pehnt, geboren 1967 in Köln, lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg. Zahlreiche Romane und Erzählungen, darunter ihr überaus erfolgreiches Debüt „Ich muss los“, „Insel 34“, „Haus der Schildkröten“ und „Mobbing“. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Thaddäus-Troll-Preis und dem Italo-Svevo-Preis.
Am darauf folgenden Dienstag (16. April 2013) stellt ab 19 Uhr Jutta Schwerin ihren Band „Ricardas Tochter“ vor. Auf der Suche nach dem, was ihre Mutter Ricarda geprägt hat, problematisiert Jutta Schwerin ihre deutsch-jüdische Familiengeschichte. Ihr Leben hält dramatische Wendungen parat: Große Lieben, Kinder, Abschiede, Neuanfänge und Begegnungen mit eindrucksvollen Persönlichkeiten wie David Ben-Gurion, der Fotografin Ellen Auerbach und Hannah Arendts Mann Heinrich Blücher. Schwerin erzählt von Menschen, die sich wie sie politisch engagieren. Ihr Buch ist eine Annäherung an die Mutter und eine Hommage an widerständige Charaktere, die wissen, wann es an der Zeit ist, „nein“ zu sagen.
Jutta Schwerin erzählt unsentimental, aber voller Empathie von dem, was das Leben ausmacht. Ob nun in Abgrenzung zur Mutter oder in der Fortsetzung ihrer Ideale und ihres selbstbestimmten Weges, eins bleibt sie immer: Ricardas Tochter.
Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Das Gespräch mit der Autorin führt die Lektorin Charlotte Brombach.
Jutta Schwerin, geboren 1941 in Jerusalem, lebt in Berlin. 1987 bis 1990 war sie Bundestagsabgeordnete der Grünen. Legendär wurde ihr folgenreicher Zwischenruf bei Philipp Jenningers Rede zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht sowie die von ihr entfachte Diskussion um die Begriffe „Lesben“ und „Schwule“ im Bundestag.
Das Gespräch mit der Autorin führt die Lektorin Charlotte Brombach.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen im Literaturhaus, Kasinostraße 3, kostet 6 Euro (ermäßigt 4 Euro) an der Abendkasse. Online ist der Kartenkauf unter www.darmstadt.de/veranstaltungskalender möglich.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt