Die Sparkasse Darmstadt unterstützt das Hessische Landesmuseum Darmstadt

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Manschetten der Jugendstil Fahnenmasten von Heinrich Jobst - Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMDDie Sparkasse Darmstadt ermöglicht die umfassende Restaurierung der repräsentativen Fahnenmasten von 1912, die vor dem Museumsbau am Friedensplatz 1 stehen. Damit tritt die Sparkasse in die Reihe der Darmstädter Unternehmen, die sich für die Sanierung der Bereiche des Darmstädter Landesmuseums engagieren, die nicht durch die Generalsanierung abgedeckt sind. Besonders der Figurenschmuck an Sockel und Spitze, aber auch die technische Funktionsfähigkeit werden im Rahmen der Restaurierung durch die Firma Haber & Brandner GmbH – Metallrestaurierung, Regensburg, wieder hergestellt. Zu diesem Zweck werden die Fahnenmasten am 22. August 2012, 11 Uhr, in Anwesenheit von Georg Sellner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Darmstadt, und Museumsdirektor Dr. Theo Jülich niedergelegt und nach Regensburg transportiert.

„Damit leistet die Sparkasse Darmstadt einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Wiedereröffnung des sanierten Landesmuseums“, so Museumsdirektor Dr. Theo Jülich. „Es freut uns sehr, dass die Sparkasse Darmstadt bereits seit Jahrzehnten unterstützend unsere Arbeit begleitet und damit den Rang des Darmstädter Landesmuseums im Kulturleben der Stadt fördert.“

Die restaurierten Fahnenmasten werden im Frühjahr 2013 aus Regensburg zurückkehren und wieder aufgerichtet werden. Sie sind ein bemerkenswertes Zeugnis für das politische und künstlerische Selbstverständnis im Großherzogtum Hessen am Anfang des 20. Jahrhunderts.

„Wir sind als Sparkasse einer der wichtigsten Kulturförderer der Region. Das ist Teil unserer gelebten Verantwortung für die Menschen, die hier leben und arbeiten. Daher haben wir gerne einen Beitrag zur Restaurierung des Landesmuseums erbracht“, sagte Georg Sellner, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Darmstadt.

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt mit der Architektur von Alfred Messel wurde 1906 eingeweiht. Vermutlich im Jahr 1912 erhielt es als Außenschmuck die zwei Fahnenmasten. Der Figurenschmuck, der sich an den Sockeln der Fahnenmasten befindet, stammt vom Darmstädter Bildhauer Heinrich Jobst (1874-1943). Jobst war 1907 von Großherzog Ernst Ludwig in die Künstlerkolonie berufen worden. 1909 wurde er Lehrer im Großherzoglichen Lehratelier für angewandte Kunst, in dem verschiedene Jugendstilkünstler der Künstlerkolonie lehrten. Jobst zählt zu den Hauptvertretern des Darmstädter Jugendstils. Er schuf weitere Bauplastiken sowie Denkmäler und Brunnen im Darmstädter Stadtgebiet. Als Porträtist der Darmstädter Gesellschaft hinterließ er zahlreiche Büsten, Plaketten und Medaillen.

Der Schmuck der Fahnenmasten wird jeweils von zwei Paaren fein gearbeiteter sitzender Allegorien bestimmt, die Lorbeerkränze mit Inschriften halten. Diese beschwören sowohl das „Vaterländische“ des Großherzogtums als auch dessen ökonomische und geistige Grundlagen. Der linke Fahnenmast mit männlichen Allegorien trägt die umkränzten Inschriften „Ehre Gott – Ehre dem Fürsten – Ehre dem Krieger – Ehre dem Vaterland“, der rechte Fahnenmast mit weiblichen Allegorien die Inschriften „Ehre der Wissenschaft – Ehre dem Volk – Ehre der Arbeit – Ehre der Kunst“.

Die allegorischen Figuren entsprechen als bildnerische Botschafter der genannten Werte zwar den Gepflogenheiten der Zeit, in ihrer plastischen Gestaltung stellen sie aber für den Stil der Zeit eine besondere Mischung aus realistischen und idealistischen Tendenzen dar. Der ornamentale Schmuck findet schließlich seinen buchstäblichen Höhepunkt in den goldenen Kronen an den Mastspitzen.

Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD
Quelle: Hessisches Landesmuseum Darmstadt


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