Kreisausschuss würdigt Flugpionier mit Namensgebung für Schulneubau: Neue Grundschule am Südring in Griesheim soll „August-Euler-Schule“ heißen

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Die neue Grundschule für Griesheim, die am Südring vorgesehen ist und voraussichtlich 2027 fertiggestellt sein soll, wird den Namen von Flugpionier August Euler (1868 – 1957) tragen. Der Kreisausschuss als Schulträger ist in seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag von Vize-Landrat Lutz Köhler, dem Schul-und Bildungsdezernenten des Kreises, gefolgt und hat der Namensgebung zugestimmt.

„Der Name August Euler ist schon lange eng mit der Stadt Griesheim verknüpft. August Euler war ein Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur, der einen wichtigen Teil seiner Berufsbiographie in Griesheim tätig war“, erläutert der Erste Kreisbeigeordnete die Entscheidung über die Namensgebung.

Die neue Grundschule soll voraussichtlich zum Schuljahreswechsel 2027 fertiggestellt sein, rund 30 Millionen Euro soll sie nach aktuellen Planungen kosten.

Euler war zudem Absolvent der ersten amtlich vorgeschriebenen, international gültigen Pilotenprüfung in Deutschland und erhielt so das „Flugzeugführpatent Deutschland Nr. 1“.

In Griesheim gründete er 1908 die Euler-Flugmaschinenwerke, die als erste deutsche Fabrik für Motorflugzeuge gilt, zudem geht auf August Euler der erste amtliche Postflug zwischen Frankfurt am Main am 10. Juni 1912 zurück.

„August Euler war außerdem am Aufbau des zivilen Luftverkehrs entscheidend beteiligt, denn er entwickelte nach dem Ersten Weltkrieg die ersten Luftfahrtgesetze und die erste Luftverkehrsordnung Deutschlands“, erinnert Erster Kreisbeigeordneter Lutz Köhler weiter.

Der Flugpionier vertrat eine militärkritische Haltung und stand dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber, heißt es in einer biografischen Darstellung (Portal LEO, baden-württembergisches Landesarchiv).

1952 wurde Euler mit dem Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 1957 starb er auf seinem Altersruhesitz im Schwarzwald und erhielt ein Ehrengrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.

In Griesheim erinnert heute der „August-Euler-Flugplatz“ im Süden der Stadt an den Flugpionier. Das Gelände „Flugplatz Griesheimer Sand“ gilt als der älteste Flugplatz in Deutschland. Sehr engagiert sind zudem die Mitglieder des „Fördervereins Luftfahrtmuseum August Euler“, der sich 2005 gründete und mit viel Einsatz an der Umsetzung des Museumsprojekts arbeitet, um an das Wirken August Eulers zu erinnern.

An August Euler, das ist jetzt beschlossene Sache, wird künftig also auch eine Schule in Griesheim erinnern – der Stadt, über deren Himmel er einst Spuren hinterlassen hat.

Quelle:  Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg


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