„Die Aura des Krieges“ – Vortrag in der Kunsthalle zum Jahrestag des Überfalls auf die Ukraine

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Die Evangelische Stadtakademie Darmstadt und die Kunsthalle Darmstadt laden zu einer weiteren Veranstaltung in der Reihe „Die Aura einer zerrissenen Welt– Versuche, das Nahe und das Ferne neu wahrzunehmen“ ein. Sie bezieht sich damit korrespondierend auf die große Winterausstellung „Alter Meister“ des Künstlers Thomas Sturm in der Kunsthalle Darmstadt.

Am Donnerstag, 23.02.2023, 19.30 Uhr, spricht anlässlich des Jahrestages zum Überfall auf die Ukraine Prof. Heinz Weiß, Direktor des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt und Direktor und Chefarzt am Robert-Bosch-Klinikum Stuttgart, zum Thema: „Die Aura des Krieges – Psychoanalytische Überlegungen zu Erregung, Faszination und Schrecken“.

Ein Jahr des barbarischen Eroberungskrieges Russlands und es sind die Schimären und Ungeheuer aller Kriege wieder auferstanden. Erschreckend nahe sind die vernichtende Gewalt, die Mordlust, aber auch die Faszination zu Siegen, das Heldenhafte, die Waffenschau. Die emotionale Erregung weist auf eine unheimliche Aura, die uns zutiefst ängstigt und zugleich in ihren Bann zieht. Der Krieg in der Ferne gehört auch zu uns, zu unserer Gattung und zu uns selbst, wie auch die nicht enden wollenden Traumata. In einer medialen Welt, in der dunkle Mythologien, skurrile Weltdeutungen und Erzählungen zusätzlich die Irrationalität verstärken, bekommt das Thema Aura weit über die Kunst hinaus Aktualität. Was macht dieser schreckliche Krieg mit allen Beteiligten? Mit den Angreifern, wie auch mit den Verteidigern aber auch mit uns? Welche psychischen Folgen für die Menschen setzt diese barbarische Situation frei?

Mit dem Referenten wollen wir die affektiven und moralischen Dynamiken von Krieg und Kriegsfolgen verstehen. In der Perspektive geht es darum, sich gerade in dieser Situation über die emotional gefährlichen emotionalen Ambivalenzen bewusst zu werden, die im Denken und Handeln unfrei und blind machen können, gerade, wenn es auch um das Recht auf Selbstverteidigung geht.

Quelle: Evangelisches Dekanat Darmstadt


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