Im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Urkundenfälschung und dem Verdacht des gewerbsmäßigen Verschaffens von falschen amtlichen Ausweisen haben Einsatzkräfte am Mittwochmorgen (07.12.22) zehn Wohn- und Geschäftsgebäude in Darmstadt, Rüsselsheim, Groß-Zimmern, Langen und Gelsenkirchen sowie im belgischen Antwerpen durchsucht. Hierbei stellten sie zahlreiche ge- und verfälschte Ausweisdokumente und mehrere Hundert Schuss scharfer Munition sicher. Zwei Festgenommene sitzen nach der richterlichen Vorführung in Untersuchungshaft. Zeitgleich vollstreckten Einsatzkräfte des Hauptzollamtes Erfurt ebenfalls zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse in diesem Zusammenhang.
Dem Einsatz in den frühen Morgenstunden gingen seit Anfang des Jahres 2022 intensive Ermittlungen des Zentralkommissariats 30 voraus. Im Fokus der Beamten standen zwei 66 und 60-jährige Hauptbeschuldigte aus Darmstadt und Rüsselsheim, die aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse im Verdacht standen, zusammen mit sechs Mittätern im Alter von 44 bis 56 Jahren in unterschiedlicher Tatbeteiligung ge- oder verfälschte Dokumente beschafft zu haben. Diese wurden nach bisherigen Erkenntnissen zur illegalen Einreise oder dem illegalen Aufenthalt in der Europäischen Union und in Deutschland genutzt. Ein Teil der Dokumente soll über einen 68-Jährigen aus Antwerpen beschafft worden sein. Im Rahmen der Rechtshilfe und in Zusammenarbeit mit Europol leiteten die belgischen Behörden ein gesondertes Verfahren gegen ihn ein.
Im Zuge der weiteren Ermittlungsarbeit ergaben sich Hinweise, dass mittels der gefälschten Dokumente Betrugsdelikte in Form von Scheinrechnungsstellungen begangen wurden, woraufhin das Hauptzollamt Erfurt die Ermittlungen in diesem Verfahrenskomplex übernahm. Hieraus resultierten insgesamt 41 Durchsuchungsbeschlüsse, die zeitgleich mit den polizeilichen Maßnahmen vollstreckt wurden.
Mit Unterstützung von Kräften der Hessischen Bereitschaftspolizei und der Polizei in Gelsenkirchen durchsuchten Ermittler die neun Wohn- und Geschäftsgebäude in Hessen und Nordrhein-Westfalen und konnten die beiden Hauptbeschuldigten vor Ort festnehmen. Bei den Maßnahmen stellten sie unter anderem sechs ver- und gefälschte Ausweisdokumente, eine Schreckschusswaffe sowie rund 1.000 Schuss scharfer Munition sicher. Über die Staatsanwaltschaft Darmstadt war bereits ein Untersuchungshaftbefehl gegen die 66 und 60 Jahre alten Hauptbeschuldigten erwirkt worden. Sie fanden sich im Laufe des Mittwochs vor einem Haftrichter wieder und sitzen jetzt hinter Gittern.
Quelle: Polizeipräsidium Südhessen