Trockenheit und Waldgesundheit: Reduzierung des Holzeinschlags gemäß Leitbild Wald auf ein Minimum, damit nur sehr eingeschränkter Brennholzverkauf im Stadtwald

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Aufgrund der großen Trockenheit der letzten Jahre im Zuge der Klimakrise und mit Blick auf die generelle Gesundheit des Ökosystems Stadtwald hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt gemäß ihres Leitbildes Wald den Holzeinschlag bereits seit einiger Zeit auf ein unerlässliches Minimum reduziert. Dies wird sich naturgemäß auf die Möglichkeiten für den Brennholzverkauf auswirken.

„Die derzeitigen Klimaverhältnisse, insbesondere die dreijährige Trockenperiode von 2018 bis 2020 sowie die Sommertrockenheit in diesem Jahr, haben den Bäumen im Darmstädter Stadtwald sehr zugesetzt. Intakte und stabile Waldbestände sind selten geworden. Umso wichtiger ist es, den Erhalt des Waldes jetzt zu sichern und dafür geeignete Maßnahmen zu finden und umzusetzen. Bis der Stadtwald sich erholt hat, wird deshalb kein Holz mehr eingeschlagen um es zu verkaufen. Bäume werden nur noch im Ausnahmefall aus unerlässlichen Gründen der Verkehrssicherungspflicht gefällt“, erläutert dazu Umweltdezernent Michael Kolmer.

Obwohl gerade aktuell die Nachfrage nach Brennholz groß sei, könne der Stadtwald aufgrund seiner prekären klimatischen und ökologischen Situation hier keinen maßgeblichen Beitrag leisten. Bei den Maßnahmen im Zuge des Leitbildes Wald, gehe es nicht um weniger als um die Zukunft des Stadtwaldes mit all seinen Wirkungen für die Lebensqualität in Darmstadt. Dieses kurz-, mittel- und langfristig höchstwichtige Ziel dürfe nicht aus den Augen verloren werden.

Seit zwei Jahren lässt die Wissenschaftsstadt Darmstadt außerdem anfallendes Totholz und abgestorbene Bäume als Waldhilfemaßnahme im Bestand: „Das liegengelassene Holz sorgt für Schatten und Feuchtigkeit auf dem Waldboden und fungiert wie ein Schwamm, der Wasser aufsaugt sowie speichert und auf dem sich z.B. auch Moose und Flechten etablieren können, die dem trockenen Wald im Sommer als Feuchtigkeitsspender dienen. Aus ihm heraus wachsen neue Bäume sehr viel besser auf, als aus einem ausgeräumten Waldboden. So kann sich der Stadtwald aus sich selbst heraus eine Zukunft schaffen“, erläutert Kolmer weiter.

Diese neue Art der Waldbehandlung führt anderseits nun aber zu einem sehr stark eingeschränkten Angebot an Brennholz der Wissenschaftsstadt Darmstadt, da abgestorbenen Bäume und Totholz aus den oben genannten Gründen zwar gefällt aber in den Beständen liegen bleibt. Die Stadt bittet daher darum, zur aktuellen Verfügbarkeit von Brennholz aus dem Stadtwald die Informationen auf der städtischen Internetseite über https://liup.de/brennholzverkauf zu beachten.

Im Hinblick auf Diebstahl von Holz aus dem Stadtwald in den vergangenen Monaten, bittet die Stadt zudem um Hinweise an das Grünflächenamt, Telefon 06151/13-2900 und weist darauf hin, dass jegliche unerlaubte Aneignung von Holz aus dem Darmstädter Stadtwald zur Anzeige gebracht wird.


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