Betrüger geben sich am Telefon als Mitarbeitende von Interpol aus – Polizei warnt und gibt Ratschläge

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Betrüger geben sich am Telefon als Mitarbeitende von Europol oder Interpol aus und versuchen, ihren Opfern sensible Daten zu entlocken. Mit dieser Masche versuchten auch am Donnerstag (12.05.22) bislang Unbekannte im Landkreis Darmstadt-Dieburg, unter anderem in Schaafheim, ihr kriminelles Vorhaben bei mehreren Anrufen umzusetzen. Glücklicherweise durchschauten die Angerufenen nach jetzigem Stand die Masche und beendeten das Telefonat.

Wenn das Telefon klingelt, hört die angerufene Person anstelle eines Anrufers über eine deutsche Mobilfunknummer, eine englischsprachige Bandansage, die vortäuscht, der Anruf wäre von der Polizei, von Interpol oder Europol („Federal Police Department“). Die Computer-Stimme sagt, dass mit der Identität, dem Ausweis (ID card) der angerufenen Person ein Problem besteht, oder deren Ausweis bei Straftaten missbraucht worden wäre. Die Bandansage fordert den oder die Angerufenen auf, eine Ziffer (meist die Ziffer ‚1‘) zu drücken, um zu einem Mitarbeitenden der Polizei (Police Officer) weiter geleitet zu werden. Bei ihren Anrufen nutzen die Täter ein spezielles technisches Verfahren, weshalb ihre Opfer eine tatsächlich zu Europol oder einer deutschen Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer angezeigt bekommen.

Das Ziel der betrügerischen Anrufe ist unterschiedlich. Durch das Drücken der vorgegebenen Ziffer ist es eventuell möglich, dass teure Verbindungen aufgebaut werden. Meist wird das Opfer mit einer Person verbunden, die vorgibt, von der Polizei zu sein. Sie versucht nun mit geschickter Gesprächsführung, auch mit Androhung von Haft, dem Opfer sensible Daten zu entlocken. Offensichtlich werden in solchen Gesprächen persönliche Daten abgeglichen, aktualisiert oder zusätzlich in Erfahrung gebracht, die dann für weitere Straftaten Verwendung finden können.

In einzelnen Fällen bezeichnen sich die Täter als Police Officer oder Mitarbeiter des Federal Police Department, Interpol oder Europol. Angeblich sei auch das Bankkonto betroffen oder es gäbe ein großes Ermittlungsverfahren. Würde man eine Auskunft verweigern, müsse man unter Umständen mit fünf Jahren Haft rechnen.

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei und gibt folgende Ratschläge:

  • Legen Sie sofort auf, wenn Sie die Bandansage hören.
  • Drücken Sie keine Ziffer.
  • Lassen Sie sich in kein Gespräch verwickeln und schon gar nicht unter Druck setzen.
  • Geben Sie keine sensiblen Daten heraus.
  • Folgen Sie keinen Aufforderungen.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

Sollten Sie auf die Masche hereingefallen sein, so erstatten Sie bei Ihrer örtlichen Polizei Anzeige. Recherchieren Sie eigenständig die Telefonnummer der Polizeidienststelle und wählen Sie die Nummer selbst. Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste.

Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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