Wissenschaftsstadt Darmstadt startet im November mit der Befragung zum Qualifizierten Mietspiegel 2022

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt beginnt im November 2021 mit der schriftlichen Befragung zum Qualifizierten Mietspiegel 2022. Die Befragung der Teilnehmenden erfolgt wieder, wie auch schon beim letzten qualifizierten Mietspiegel, über einen schriftlichen Fragebogen, der aber auch online beantwortet werden kann. Das Vorhaben der Erstellung eines neuen qualifizierten Mietspiegels ist mit dem Mieterbund Darmstadt, Region Südhessen e.V. und Haus & Grund Darmstadt e.V. abgestimmt und wird von beiden unterstützt. Der Qualifizierte Mietspiegel Darmstadt 2022 soll voraussichtlich im Juni 2022 veröffentlicht werden.

Bürgermeisterin und Wohnungsdezernentin Barbara Akdeniz bittet die Bürgerinnen und Bürger sowie die Vermieterinnen und Vermieter um eine rege Beteiligung und Unterstützung dieser auf freiwilliger Basis bestehenden Befragung: „Die Mitarbeit jedes per Zufallsstichprobe ausgewählten Haushalts aus der Einwohnermeldedatei ist wichtig und notwendig, um eine verzerrte Wiedergabe der ortsüblichen Miete zu vermeiden, um auch in Zukunft wieder einen aktuellen Orientierungsmaßstab für Mietende und Vermietende in Form eines Qualifizierten Darmstädter Mietspiegels zur Verfügung zu haben“, so Akdeniz.

Im Anschluss zur Befragung der Mieterinnen und Mieter findet im zeitlichen Abstand von etwa drei Wochen eine Befragung der Vermietenden, mittels eines zugesandten Fragebogens, zum Einfluss von energetischen und anderen Modernisierungsmaßnahmen des jeweiligen Hauses bzw. der Wohnung statt, welche für die Beantwortung von großem Wert ist.
Alle können kostenfrei per Post zurückgeschickt werden.

Die Verwendung eines qualifizierten Mietspiegels in Darmstadt ist schon seit Jahren Standard. Auch der derzeitige „Qualifizierte Mietspiegel Darmstadt 2020“, der auf der Grundlage einer Datenbasis aus dem Jahr 2017 erstellt wurde, entspricht dem Anspruch nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen. „Der qualifizierte Mietspiegel hat sich als anerkannter Orientierungs- und Entscheidungsmaßstab zur Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete bei Mieterinnen und Mietern sowie bei Vermietenden bewährt. Aber auch für Behörden und Gerichte, wie auch für andere Institutionen, die in Streitfällen zu entscheiden haben, leistet er seit vielen Jahren wertvolle Dienste. Deshalb hat der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit Beschluss vom 10. März 2021 beschlossen, wieder einen qualifizierten Mietspiegel erstellen zu lassen und eine dafür nötige Ausschreibung vorgenommen.“

Nach der erforderlichen Ausschreibung für eine Neuerhebung eines qualifizierten Mietspiegels wurde das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt beauftragt. Das IWU ist eine außeruniversitäre und gemeinnützige Forschungseinrichtung. Die interdisziplinäre Forschung am IWU verbindet Themen aus den Bereichen Wohnen und Stadtentwicklung sowie Energieeffizienz und Klimaschutz.

Fragen zur Mietspiegelerstellung oder zum Fragebogen beantworten die Mitarbeitenden des Instituts Wohnen und Umwelt unter Telefon 06151 2904-10 oder per Mail an mspda [at] iwu [dot] de.

Hintergrund:

Ein qualifizierter Mietspiegel gibt verlässliche Auskunft über die ortsübliche Vergleichsmiete und soll von Mietenden auf der einen, wie auch von Vermietenden auf der anderen Seite genutzt und angewandt werden. Er dient der Herstellung von Markttransparenz im nicht preisgebundenen Wohnungsbestand und der Wahrung des Rechtsfriedens zwischen Mietenden und Vermietenden. Er ist außerdem Bezugsgröße für andere Gesetze und Verordnungen wie beispielsweise Paragraf 5 Wirtschaftsstrafgesetz (WiStG), Paragraf 291 Strafgesetzbuch (StGB) und die Hessische Mieterschutzverordnung. Er trägt damit wesentlich zum sozialen Frieden zwischen den Parteien auf dem Wohnungsmarkt bei.

Die Grundlage für den Mietspiegel findet sich in den Paragrafen 558c und d des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), wobei unterschieden wird zwischen dem „einfachen“, und dem „qualifizierten“ Mietspiegel. Voraussetzung für einen „qualifizierten Mietspiegel“ ist, dass er nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen, das heißt, auf repräsentativer Datenbasis, erstellt wurde.

Quelle: Pressetelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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