Neuhängung in der Gemäldegalerie des Hessischen Landesmuseums Darmstadt

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Bild: Johann Conrad Seekatz (1719 – 1768), Die Kreuzigung, Darmstadt, 1754/55 (Ausschnitt), Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMDDas über Jahrhunderte variierte Thema der Kreuzigung ist vor allem mit der Geschichte Jesu und seiner Hinrichtung verbunden. Die Kreuzigung war in der Antike eine im Orient weit verbreitete Art der Hinrichtung, mit der die Todesqual verlängert werden sollte. In der Gemäldegalerie präsentiert das Hessische Landesmuseum Darmstadt (HLMD) nun eine kleine Kunstgeschichte von Kreuzigungsdarstellungen vom 15. bis ins 21. Jahrhundert, von einer oberrheinischen Andachtstafel über eine dramatisch-dunkle Golgatha-Szene von Johann Seekatz bis zu Arnulf Rainer und A. R. Penck. Die Zusammenschau der Epochen zeigt, welch unterschiedliche Bildideen und Aussagen jeweils mit dem Gekreuzigten verbunden wurden.

Jesus wurde oft als guter Hirte, Wunderheiler, Weltenherrscher oder Erlöser der Welt dargestellt. Ab dem Hochmittelalter entstanden monumentale Kreuzigungsdarstellungen. Durch die Betonung von Leid und Schmerz wird die Menschlichkeit Christi hervorgehoben, zugleich immer die Auferstehung mitgedacht. Damit konnten sich Gläubige identifizieren und fühlten sich angesichts eigener Probleme getröstet. Zumeist führen Jesu Mutter Maria und sein Lieblingsjünger Johannes Trauer und Mitleid vor Augen und regen zur Nachahmung an. Mystikern ging es um eine persönliche Versenkung in Christi Leiden und Sterben.

Renaissance und Barock erweiterten die Kreuzesdarstellung oft um Landschaften. Der erzählende Hintergrund präsentierte zusätzliches biblisches Geschehen. In der Romantik etablierten sich stimmungsvolle Darstellungen in freier Natur. In der Moderne provoziert das Thema Kreuzigung oft, wenn Kriegsgreuel in schockierenden Bildern Gepeinigter angeprangert werden, wie etwa bei Otto Dix.

Führung:
Mittwoch, 17. April 2019, 18.30 Uhr
»Sehet, welch ein Mensch…« Kreuzigung vom Mittelalter bis zur Moderne
mit Almut Rüllmann, M. A., Museumseintritt zzgl. 2 Euro Führungsgebühr pro Teilnehmer, max. 25 Teilnehmer, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse

Bild: Johann Conrad Seekatz (1719 – 1768), Die Kreuzigung, Darmstadt, 1754/55 (Ausschnitt), Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD
Quelle: Hessisches Landesmuseum Darmstadt


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