Damit Fahrgäste ihr Ziel auch dann möglichst schnell erreichen, wenn die Straßenbahn einmal längere Zeit nicht kommt, werden künftig auch Taxis die Kunden der HEAG mobilo im Störungsfall weiter befördern. In der Vergangenheit mussten Fahrgäste auf Ersatzbusse meist mindestens 20 Minuten warten. Mit dem zusätzlichen Einsatz von Taxis soll sich die Wartezeit für Fahrgäste deutlich verkürzen.
„Wir wissen, wie ärgerlich es ist, vergeblich auf seine Straßenbahn zu warten. Deshalb wollen wir unseren Fahrgästen bei einer Straßenbahnstörung künftig deutlich schneller ein Ersatztransportmittel anbieten“, stellt Matthias Kalbfuss, Vorsitzender der HEAG mobilo-Geschäftsführung, heraus. Neben Pünktlichkeit und Schnelligkeit ist Zuverlässigkeit für Fahrgäste der HEAG mobilo eines der wichtigsten Qualitätskriterien im öffentlichen Nahverkehr, das belegen die jährlichen Kundenbefragungen des Verkehrsunternehmens.
Bei Straßenbahnausfällen auf Taxen zurückzugreifen, war für die HEAG mobilo naheliegend, denn Schienenersatzverkehr mit Taxis gibt es auch an anderen Orten. „Allerdings können einzelne Taxis keine Straßenbahn ersetzen, deswegen war es uns wichtig, für unser Verkehrsgebiet eine strukturelle Lösung zu finden, die auch bei hohem Fahrgastaufkommen und zu jeder Tageszeit greift“, erklärt HEAG mobilo-Geschäftsführer Michael Dirmeier die Herausforderung.
Mit Ferry Kimiaghalam und Stefan Böhm, Vorsitzende des Darmstädter Taxi Funks, hatte die HEAG mobilo schnell die richtigen Ansprechpartner gefunden. „Allein in Darmstadt gibt es über 120 Taxis. Über unsere Funkzentrale können wir alle Taxifahrer in der Region schnell erreichen, so dass wir – egal ob in Darmstadt oder in Griesheim – innerhalb weniger Minuten Fahrgäste an den betroffenen Haltestellen abholen können“, erläutert Kimiaghalam.
Schilder kennzeichnen Taxis als Ersatzfahrzeuge
Die Einsatzbenachrichtigung erhält die Taxizentrale von der Leitstelle der HEAG mobilo. Damit die Taxis für Fahrgäste als Ersatzfahrzeuge erkennbar sind, führen alle Taxifahrer ein Schild mit dem Aufdruck ‚Ersatzverkehr im Auftrag der HEAG mobiTram‘ im Fahrzeug mit sich. Dies liegt im Einsatzfall gut sichtbar hinter der Windschutzschutzscheibe vorne im Fahrzeug aus. Um eines der Taxis nutzen zu können, benötigen Fahrgäste lediglich ihre RMV-Fahrkarte. Die Kosten für das Taxi trägt die HEAG mobilo.
In ihrer Funktion als Schienenersatzverkehr folgen die Taxis dem Verlauf der jeweiligen Straßenbahnlinie und steuern die einzelnen Haltestellen an. An ihrer Zielhaltestelle angekommen, können die Fahrgäste ihren Weg wie gewohnt fortsetzen. „Allerdings gibt es auch einige Straßenbahnhaltestellen, die wir aus verkehrlichen Gründen nicht direkt anfahren können, dort halten wir dann in unmittelbarer Nähe, so dass die Fahrgäste uns sehen. Das setzt auch bei uns ein gewisses Maß an ÖPNV-Kenntnissen voraus“, erläutert Kimiaghalam das Prozedere. Sicherheitshalber erhält daher jeder Taxifahrer eine entsprechende Infomappe mit Streckeninformationen zu den verschiedenen Straßenbahnlinien.
Den Schienenersatzverkehr mit Taxen versteht die HEAG mobilo als ergänzenden Adhoc-Service. „Bei der hohen Zahl von Fahrgästen werden wir bei Straßenbahnausfällen weiterhin Busse als Ersatzfahrzeuge brauchen. Die Taxis übernehmen den Ersatzverkehr deshalb immer auch nur so lange, bis sie von unseren Bussen abgelöst werden können“, so Dirmeier abschließend.
Quelle & Bild: HEAG mobilo GmbH