Seit Sonntagnachmittag (20.01.13) stehen die Straßenbahnen der HEAG mobilo in Darmstadt aufgrund des Wetters still. Wie eine Isolierung hatte sich Eis um die Fahrleitung gelegt und damit die Stromaufnahme der Straßenbahnen gestört. Die HEAG mobilo setzt derzeit einen Turmwagen des Fahrleitungsbaus sowie historische Fahrzeuge ein, um das Eis mechanisch vom Fahrdraht zu lösen. Die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Böllenfalltor wird am Montag (21.01.13) ab zirka 16 Uhr von der Linie 2 wieder bedient.
Busersatzverkehr auf der Linie 9
Für die Linie 9 richtet die HEAG mobilo am Dienstag (22.01.13) mit Betriebsbeginn einen Busersatzverkehr zwischen den Haltestellen „Platz Bar-le-Duc“ in Griesheim und „Luisenplatz“ in Darmstadt ein. Die Busse verkehren im Viertelstundentakt. Die Strecken in die Darmstädter Stadtteile nach Arheilgen und Kranichstein sowie nach Eberstadt bis zur Haltestelle „Frankenstein“ und nach Alsbach werden im Laufe des Dienstags (22.01.13) voraussichtlich frei sein.
„Die Fahrleitung ist so stark vereist, dass in der Nacht zum Montag (21.010.13) Versuche scheiterten, die Leitung mit den älteren Bahnen frei zu fahren. Kaum dass das Eis weg war, hat sich neues gebildet. Hinzu kommt, dass auch die Stromabnehmer selbst vereisen“, erklärt André Dillmann, Abteilungsleiter Netz der HEAG mobilo, die aktuelle Situation. „Durch den Temperaturanstieg im Lauf des Tages gelang es uns, auf einem ersten Streckenabschnitt das Eis zu entfernen. Wir hoffen, dass wir das gesamte Streckennetz bis morgen wieder frei bekommen“, so Dillmann am Montag (21.01.13). Fahrgäste können sich am Dienstag (22.01.12) ab vier Uhr unter der Telefonnummer 06151 709-4115 sowie im Internet unter www.heagmobilo.de und www.rmv.de informieren, welche Straßenbahnlinien wieder fahren.
Auswirkungen größer als je zuvor
Zuletzt gab es in Darmstadt ähnliche Wetterauswirkungen Anfang der 1980er Jahre. Damals waren die Bahnen für mehrere Stunden „auf Eis gelegt“. Diesmal sind die Auswirkungen deutlich größer – die Eisschicht ist fast zentimeterdick. „Das Eis verhindert den Kontakt zwischen den Stromabnehmern der Triebwagen und dem Fahrdraht. Zudem wird die Schleifleiste des Stromabnehmers durch Abrieb mechanisch geschädigt“, erklärt Dillmann.
Sichtbar wird der mechanische Abtrag durch einen hellen Lichtbogen, der zwischen Fahrdraht und Stromabnehmer entsteht. Erreicht die isolierende Eisschicht am Fahrdraht eine bestimmte Dicke, führt eine elektronische Überwachung bei modernen Straßenbahnfahrzeugen zu einer Bremsung und hindert diese an der Weiterfahrt. Ältere Bahnen verfügen über keine vergleichbaren elektronischen Schutzeinrichtungen und werden daher gezielt eingesetzt, um die Fahrleitungen frei zu fahren. Das Eis wird dabei mechanisch vom Fahrdraht gelöst. Damit sei es jedoch noch nicht getan, gibt Dillmann zu bedenken. „Denn selbst, wenn das Eis vom Fahrdraht entfernt werden kann, müssen zunächst sämtliche Bahnen auf Schäden überprüft werden, bevor sie wieder in den Linienbetrieb gehen können.“ Mit Behinderungen und Verspätungen ist daher am Dienstag (22.01.13) den ganzen Tag über zu rechnen.
Aktuelle Informationen zur Fahrplanlage der einzelnen Linien gibt es unter der Telefonnummer 06151 709-4115 oder im Internet unter www.rmv.de.
Quelle: HEAG mobilo GmbH