Rasenpflege mal anders: Frisieren Sie Ihre Grünflächen – Biodiversität durch einen teilweisen Mähverzicht fördern

Teilen

Die Gärten in Deutschland werden zunehmend monotoner, immer mehr Flächen werden versiegelt und auch ein gestriegelter ,englischer‘ Rasen bietet Insekten und Kleintieren kaum Lebensraum oder Nahrung. Angesichts des fortschreitenden Artenverlustes ruft die Hessische Gartenakademie (HGA), die beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) angesiedelt ist, Gartenbesitzer auf, mehr Vielfalt zu wagen.

„Gärten bergen ein beachtliches Artenschutzpotential! Es muss nicht gleich eine ausgedehnte Blumenwiese oder ein Naturgarten sein. Ein erster, einfacher Schritt hin zu mehr Biodiversität im eigenen Umfeld ist ein zeitlich begrenzter, teilweiser Mähverzicht“, schlägt Tanja Matschinsky von der HGA vor. In vielen Rasenflächen befinden sich schon blühende Pflanzen, die durch das regelmäßige Mähen nur nie zur Blüte kommen. „Die Rasenfläche sieht durch das partielle Mähen auch nicht unordentlich aus, ganz im Gegenteil: die ausgesparten Formen und Strukturen setzen neue Akzente sowie Farbtupfer und lassen den Garten interessanter wirken“, ergänzt Dr. Thorsten Kranz vom LLH-Beratungsteam Pflanzenbau, der das → Experiment in Anlehnung an die britische Kampagne „No Mow May“ schon gewagt hat. „Die aufkommenden blühenden Wiesenpflanzen sind als Nahrung für viele Insekten besonders wertvoll und werden anderen klassischen Gartenblumen vorgezogen“, weiß Dr. Daniela Warzecha, Entomologin am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt.

Will man anschließend wieder zurück zur gewohnten Rasenfläche, sollten die Blühinseln nach maximal vier bis sechs Wochen gemäht werden, da dort sonst kahle Stellen entstehen können.
Wer Gefallen an den bunten Blüten und ihren Besuchern gefunden hat, kann seinen neu entstandenen oder bereits etablierten Insektenlebensraum in dem Projekt „Insekten Hessen“ registrieren und durch die Meldung der beobachteten Sechsbeiner zur → Erforschung der hessischen Insektenwelt beitragen.

Hessische Gartenakademie prämiert die schönsten Rasenfrisuren
Die HGA lädt Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer im Mai und Juni zu einem Fotowettbewerb ein. Prämiert werden die schönsten Rasenfrisuren, die durch einen teilweisen Mähverzicht entstehen.

→ Informationen zu Teilnahme, Gewinnen und Datenschutz
→ Weitere Beiträge und Anregungen zum Thema „Artenvielfalt im Garten“
→ Informationen speziell zur insektenfreundlichen Mahd

Quelle & Bild: Hessische Gartenakademie (HGA)


Teilen