Liberale Synagoge-Rundgang zum 143. Jahrestag des Gotteshauses

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Liberale SynagogeDer Förderverein Liberale Synagoge veranstaltet zum 143. Jahrestag des Jüdischen Gotteshausessunter dem Motto „Zukunft braucht Erinnerung“ am Samstag,  23. Februar 2019, um 14.30 Uhr einen kostenlosen, zweistündigen Rundgang „141 Jahre Liberale Synagoge – Auf den Spuren des Jüdischen Darmstadts,  eines NS-Verbrechens und vergessener Darmstädter Juden“. Der spezielle Rundgang führt diesmal nicht nur durch die Gedenkstätte Liberale Synagoge und zum nahegelegenen Julius-Landsberger-Platz, sondern auch zum Denkzeichen Güterbahnhof Ecke Kirchenallee/Bismarckstr., von wo aus die Darmstädter jüdischen Glaubens in die Vernichtungslager des Ostens verschleppt wurden.

Das Erinnerungsarbeitsjahr 2019 steht im Zeichen des 143. Jahrestags der Liberalen Synagoge Darmstadt, die am 23. Februar 1876 unter Beisein der versammelten Darmstädter Stadt- und großherzoglichen Landesprominenz eingeweiht wurde, aber auch des 80. Jahrestags des deutschen Vernichtungskriegs im Osten, der 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen begann (und auch den Beginn des Zweiten Weltkriegs markiert). Zudem begeht die  Gedenkstätte Erinnerungsort Liberale Synagoge auf dem Klinikumsgelände in diesem Jahr, 2019, ihr zehnjähriges  Jubiläum.

Zum Auftakt des Erinnerungsarbeitsjahrs 2019 lädt der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE zum Spezial-Rundgang in der Gedenkstätte Liberale Synagoge am Samstag, 23. Februar 2019, 14.30 Uhr am Eingang der Gedenkstätte Klinikumsgelände, Zugang via Bleichstr. Höhe Gagernstr. Bzw. via Julius-Landsberger-Platz.

Vor genau 143 Jahren wurde das Jüdische Gotteshaus an der Friedrichstr./Fuchsstr. feierlich eingeweiht. Am 23. Februar 1876 hatte Rabbiner Julius Landsberger im Beisein der gesammelten Darmstädter Prominenz die Thora in die Heilige Lade getragen. Nur 62 Jahre später, im Darmstädter Novemberpogrom von 1938, zerstörten die Nazis das Gotteshaus.

Anfang Oktober 2003, vor genau fünfzehn Jahren,  wurden Überreste der Synagoge bei den Aushubarbeiten des Neuen Klinikums für Innere Medizin wiederentdeckt. Der Rundgang zum 142. Jahrestag 2018 erinnert an die Geschichte des Gotteshauses und an das vernichtete Jüdische Darmstadt am Beispiel namhafter Persönlichkeiten dem Rabbiner Bruno Italiener oder Jenny Seidels-Stamm, die aus der Familie des legendären Darmstädter Cafés Stamm stammte und 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurde.  Der Rundgang erinnert aber an jene Darmstädter jüdischen Glaubens, die in Auschwitz und in den anderen Todeslagern wie Belzec ermordet wurden, wie z.B. Marie Trier und ihre Tochter oder der ehemalige Innenminister Hessens, Heinrich Fulda.  Der Rundgang erinnert auch an den bedeutenden Darmstädter Schriftsteller und Sohn Otto Wolfskehls, Karl Wolfskehl, dessen 150. Geburtstag im September 2019 bevorsteht, und dessen Bruder Eduard Wolfskehl. Darmstadts Rolle als brauner Hochburg steht ebenfalls im Blickpunkt:  „Nicht umsonst gibt es in der Gedenkstätte des Vernichtungslagers Belzec  eine Gedenkplatte (neben zahlreichen anderen  Städtenamen), auf dem nur ein Wort steht: DARMSTADT“, so der Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel. Treffpunkt: Am Eingang Gedenkstätte, Zugang via Bleichstr./Julius-Landsberger-Platz. Eintritt frei. Spenden für die neue vereinseigene Benefizkampagne „Darmstadt braucht eine Rabbi Bruno Italiener-Gedenktafel November 2019!“ erbeten. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind zum zweistündigen Rundgang des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE herzlich eingeladen! Von März 2019 an veranstaltet der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE einmal im Monat in der Regel immer sonntags um 14.30 Uhr weitere kostenlose Liberale Synagoge-Rundführungen in der Gedenkstätte Klinikumsgelände. Mehr Infos und die konkreten weiteren Termine unter: www.liberale-synagoge-darmstadt.de.


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