Wilhelm Genazino in der Stadtkirche

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Am 15. Februar 2009 um 11.30 Uhr liest [[Wilhelm Genazino]] (Frankfurt) in der Stadtkirche Darmstadt aus „Das Glück in glücksfernen Zeiten“

Wilhelm Genazino„Das Glück in glücksfernen Zeiten“ heißt das neue Buch des Büchnerpreisträgers Wilhelm Genazino. Der Arbeitsmarkt kennt keine Gnade, und der für Philosophen erst recht nicht. Als Gerhard Warlich sich nach seiner Promotion über Heidegger um eine Stelle als Wäscheausfahrer bewirbt, hält ihn der Chef begreiflicherweise für „hoffnungslos überqualifiziert“. Doch Warlich bekommt den Job und arbeitet sich hoch, richtet sich ein in diesem nicht allzu aufregenden, aber sicheren Dasein. Eines Tages jedoch erklärt Traudel, seine sympathische, auch lebenskluge und keinesfalls aufdringliche Freundin ganz beiläufig, sie wünsche sich ein Kind. Diese Aussicht bringt Warlichs Existenz, die in dem Wunsch besteht, nur „halbtags leben“ zu müssen, vollkommen aus dem Geleis. Seine zufällige Anwesenheit (während der Arbeitszeit) am Rande einer anarchistischen Demonstration verschafft ihm zudem die Kündigung. Nach einigen schwerwiegenden Zwischenfällen weiß Traudel keinen anderen Rat, als Warlich in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen. Ob er dort endlich die Möglichkeit zum „halbtags leben“ findet?

Wilhelm Genazino erzählt diese Geschichte eines traurigen Helden und seiner viel weniger traurigen Freundin mit verblüffender Lakonie und unterwirft ihre Lebens- und Liebesverzweiflungen einer so ironischen wie brillanten Analyse.

Quelle: Stadtkirche Darmstadt
Bild: Anette Pohnert


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