Die Dürre ist überstanden – Grundwasser reagiert auf den vielen Regen

Teilen

Trockenheit, Dürre, Waldbrände: Das sind die Schlagworte für die Jahre 2018, 2019 und 2020 gewesen. Diese Extremsituation ist nun Geschichte. Das Jahr 2023 zeigt eine Erholung der Grundwasserstände, der langjährige Trend jedoch einen Wasserverlust. Das geht aus Satellitenmessungen zur Entwicklung der Grundwasserspeicher hervor.

Nach den sehr nassen Herbst- und Wintermonaten hat sich die Dürre bundesweit aufgelöst. Die Böden sind in großen Teilen Deutschlands bis in eine Tiefe von 2 Metern wieder ausreichend durchfeuchtet. Zuvor gab es seit 2018 über mehrere Jahre eine Dürresituation, wie es sie in der Intensität seit 1867 nicht mehr gab.

In vielen Regionen erholen sich auch die Grundwasserstände. Mancherorts, wie zum Beispiel in Niedersachsen, erreichen sie sogar Rekordhöhen und lassen Keller volllaufen. Doch noch immer zeigen einige Messstellen Niedrigwasser an. In Sachsen lag der Anteil im Januar zum Beispiel noch bei 40 Prozent.

Satelliten messen Grundwasserverlust

Neben den Messstellen wird das Grundwasser seit 2002 auch mittels Satelliten überwacht. Dabei wird der Gesamtwasserspeicher bestehend aus Gletschern, Seen und Flüssen sowie dem Grundwasser und der Bodenfeuchte aus dem All registriert. Seit 2002 zeigen die Daten einen Verlust von 760 Milliarden Litern (0,76 Kubikkilometer) pro Jahr. Im Vergleich dazu: Der Wasserverbrauch betrug 2019 in Deutschland 20 Kubikkilometer.

Es ist ebenfalls zu erkennen, dass die Grundwasserspeicher trotz der vergangenen nassen Jahre langsamer reagieren als zuvor. Um daraus einen Trend ableiten zu können, müssen in den kommenden Jahren allerdings weitere Daten gesammelt werden.

So schnell reagiert das Grundwasser

Ob und wie schnell das Grundwasser auf die gefallenen Niederschläge reagiert, hängt von der Tiefe des sogenannten Grundwasserleiters ab. So wird ein Gesteinskörper mit Hohlräumen bezeichnet, der das Grundwasser ableiten kann.

Oberflächennahe Leiter in etwa 10 Metern Tiefe reagieren schneller als tiefere in etwa 100 Metern. Daneben spielt die Durchlässigkeit des Gesteins eine Rolle.

Quelle: WetterOnline – Meteorologische Dienstleistungen GmbH


Teilen