Die Gewerbefläche der ehemaligen Maschinenfabrik Press soll als Wohnbaufläche entwickelt werden. Für die Umnutzung muss der rechtskräftige Bebauungsplan E44 / E44.1 geändert werden. Deshalb soll für das Areal ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden, teilt Bau- und Verkehrsdezernentin Brigitte Lindscheid auf eine Kleine Anfrage der Stadtverordneten Katrin Kosub (SPD) mit.
„Für das Gelände existiert bereits die Beschreibung des Vorhabens mit Erläuterungstext und dem Lageplan mit Bebauung, Erschließung, Stellplätzen und Garagen sowie Teilen der Bepflanzung. Dazu gibt es Grundrisse, Schnitte und Ansichten der vorgesehenen Haustypen. Darüber hinaus ist selbstverständlich auch der Entwurf des Rechtsplans zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan E 44.2 Bestandteil der Planunterlagen, die für die Offenlage vorgesehen sind“, so Lindscheid weiter.
„In dem Entwurf zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan ist eine maximale Dichte mit einer Grundflächenzahl von 0,4 festgesetzt worden. Dieser Wert entspricht der Obergrenze für die Bestimmung des Maßes der baulichen Nutzung in einem allgemeinen Wohngebiet nach der Baunutzungsverordnung. Die Geschossflächenzahl soll mit maximal 0,8 festgesetzt werden. Dieser Wert unterschreitet deutlich die maximale Obergrenze für allgemeine Wohngebiete nach der Baunutzungsverordnung. Zudem orientieren sich die Dichtewerte an dem räumlich anschließenden Baugebiet E 44 / E 44.1. Mit diesen Vorgaben stellt der Magistrat sicher, dass das Areal nicht zu sehr verdichtet wird. Auf dem Gelände der ehemaligen Firma Press sollen insgesamt 39 Wohneinheiten entstehen“, erläutert Brigitte Lindscheid.
Der vorhabenbezogene Bebauungsplan soll aufnehmen, dass die Häuser mit einem 200 mm starken Wärmedämmverbundsystem und einer ebenfalls 200 mm starken Dachdämmung errichtet werden sowie eine zusätzliche Dämmung der Außenwände von rund 40 mm und Fenster mit 3-fach-Verglasung zur Ausführung kommen. Für den geplanten Bereich wurde ein Klimaschutzkonzept aufgestellt, das zur Versorgung der Wohngebäude ein Blockheizkraftwerk vorsieht. Über die Kraftwärmekopplungsanlage wird bei Heizbetrieb (von Heizung und Warmwasserbereitung) gleichzeitig Strom produziert, der die Häuser versorgt oder in das Netz des Energieversorgers eingespeist wird. Da zusätzliche Solaranlagen die Laufzeit der Blockheizkraftwerke einschränken und somit deren Stromerzeugung verringern würden, wird auf die Installierung von Solaranlagen bei diesem Vorhaben verzichtet. Vorgesehen ist allerdings die Begrünung aller Pult- und Garagendächer, was die Ableitung des Regenwassers verzögert und durch die Möglichkeit der Regenwasserverdunstung der Überhitzung des städtebaulichen Umfeldes entgegenwirkt – ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel.
Zur Verkehrsbelastung sagt Stadträtin Lindscheid: „Die Verkehrsbelastung des Steigertswegs kann bei ganzjähriger Betrachtung über den gesamten Tagesverlauf nicht als „hoch“ eingestuft werden. Der Steigertsweg dient heute überwiegend der Erschließung der etwa 150 anliegenden Grundstücke. Fremdverkehr kommt nur in den Sommermonaten durch die Besucher des Mühltalbades hinzu. Durch die 39 neuen Wohneinheiten steigt die Anzahl der Wohneinheiten insgesamt um knapp 30 Prozent. Da sich das neu zu erschließende Gelände am Anfang des Steigerstwegs befindet, beschränkt sich die zusätzliche Belastung auf eine Strecke von 900 Metern. Entlang dieses Abschnitts liegen an der gegenüberliegenden Seite etwa fünf Grundstücke, die direkt betroffen sind. Aus fachlicher Sicht sind keine weiteren Maßnahmen zur Entschärfung der Verkehrsbelastung erforderlich.“