Illegale Graffiti häuft sich – Tatverdächtiger ermittelt

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GrafittiOber-Ramstadt / Modautal / Mühltal. Mit einer auffälligen Häufung von Graffiti-Fällen hatte es in den vergangen Monaten die Polizei in Ober-Ramstadt zu tun. Stromkästen, Fahrzeuge, Hauswände, Verkehrszeichen, Zigarettenautomaten, Haltestellen, öffentliche Gebäude wurden verschandelt – für die Eigentümer ein oftmals nicht unbeträchtlicher Schaden. Benutzt wurden Sprühdosen und Edding-Stifte.

Seit Anfang  2009 zählte die Polizei allein in Ober-Ramstadt, Modautal und Mühltal über 100 Fälle dieser Sachbeschädigungen – Tendenz: eher zunehmend. Tatenlos sah man bei der Polizei nicht zu. Ein junger Modautaler geriet vor einigen Wochen in den Blick der Polizei. Bei seiner Vernehmung räumte er rund sechzig Straftaten ein. Neben der strafrechtlichen Verantwortung wird er auch mit Schadensersatzforderungen der Geschädigten konfrontiert werden.

Bei der Polizei war man sich im Klaren darüber, dass mit der Identifizierung des zunächst Unbekannten das Problem nicht gelöst war. Deshalb gingen die Ermittlungen mit Aufklärungszuversicht konzentriert weiter. Dabei wäre es durchaus von Vorteil, die Täter in flagranti zu erwischen. Vor allem setzt man neben den eigenen Möglichkeiten auch auf Kooperationsbereitschaft von Zeugen, die möglicherweise die sekundenschnellen Graffiti-Aktionen beobachten und ebenso schnell die Polizei alarmieren.

Gleichwohl bitten die Beamten die Eigentümer von besprühten Flächen, die Sachbeschädigungen anzuzeigen und nach beispielsweise fotografischer Sicherung durch die Polizei die Bereiche umgehend zu reinigen. Damit wird der Anreiz weiterer Sprüher genommen, mit eigenen „Tags“ die bereits vorhandenen „Werke“ zu ergänzen. Dabei ist auch die Frage des eigenen Ruhmes von beachtlicher Bedeutung. Nicht selten wollen Sprüher ihre Werke über Zeiträume für sich selbst und andere dokumentiert sehen. Mit dem Entzug dieser „Bühne“ wird auch die Attraktion genommen. Sprüher machen bei ihren illegalen Aktionen Grenzerfahrungen, bei denen Ängste und Gefahren erlebt und überwunden werden. Insofern ist das schnelle Verschwinden des Produktes eine gute Strategie zur Vermeidung weiterer Aktivitäten. Vor diesem Hintergrund verzichtet die Polizei auf Veröffentlichung solcher fotografisch gesicherter Kunstwerke.

Nähere Informationen über Graffiti, Tipps für Eltern, Geschädigte und Jugendliche sind unter www.polizei-beratung.de zu erhalten. Wer darüber hinaus Hinweise zu den aktuellen Fällen geben will, kann sich jederzeit mit der Polizeistation Ober-Ramstadt, Telefon (06154) 63300, in Verbindung setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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