Die Wissenschaftsstadt Darmstadt führt aktuell am Leibgardistendenkmal auf dem Friedensplatz an der nördlichen Schlossgrabenmauer konservatorische und restauratorische Arbeiten durch. Während der Sanierungsmaßnahme wird das Gelände rund um das Denkmal mit einem Bauzaun gesichert, sodass für Fußgänger und Radfahrer während den Arbeiten keine Gefahr besteht.
Der Oberbürgermeister und Kulturdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jochen Partsch, dazu: „Der Zustand des fast fünf Meter hohen Leibgardistendenkmals verschlechterte sich in den vergangenen Jahren durch Umwelteinflüsse, wie Regen und Frost, zusehends. Es bestand also dringender Handlungsbedarf, um weitere Verluste der Originalsubstanz aufzuhalten. Durch die Restauration verbessern wir nicht nur optisch das Erscheinungsbild des Denkmals. Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Darmstadt erhalten wir gleichzeitig auch ein Andenken mit Erinnerungen an wichtige historische Ereignisse, für die das Monument symbolisch steht.“
Das Leibgardistendenkmal zeigt einen durch zwei Pfeile tödlich verwundeten Löwen auf einem sich nach oben verjüngenden Sandsteinsockel. Es wurde 1928 von Heinrich Jobst zur Erinnerung an die Gefallenen des Darmstädter Leibgarde-Regiments 115 im Ersten Weltkrieg geschaffen. Die Namen der Schlachtorte sind auf der rechten Sockelseite eingetragen, auf der linken Seite sind die Gefallenen und Vermissten aufgelistet. 1952 wurde der im Krieg beschädigte Sockel unter Leitung des Bildhauers Hans Scheibel restauriert. Zum Gedächtnis an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs wurden 1958 in der Mauer links und rechts des Denkmals die Schlachtorte 1939 bis 1945 eingetragen. 2003 konnte einer der beiden Speere, der im Laufe der Zeit verschwunden war, durch einen Nachbau ersetzt werden.
Bei den aktuellen Arbeiten am Leibgardistendenkmal werden eine Teilfläche am Bodenbelag erneuert, die beschädigten Blockstufen korrigiert sowie die Randsteine zurückgebaut und durch neue ersetzt. Hierbei wird die Oberflächenbeschaffenheit vom Original abgenommen und durch das entsprechende Material (Rochlitzer-Pophyr) ersetzt. Die rechte Sitzbank neben dem Denkmal muss dabei komplett ausgetauscht werden. Weiterhin werden alte schadhafte Verfugungen am Korpus entfernt und neu verdichtet. Die Kosten der rund vier Wochen andauernden Arbeiten belaufen sich auf rund 7500 Euro, darin ist auch die fachgerechte Entsorgung des angefallenen Bauschutts enthalten.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt