In ihrer insgesamt 10. und vorerst letzten Sitzung hat die Taskforce Kommunale Energieversorgung der Wissenschaftsstadt Darmstadt beschlossen, dass die Maßnahmen zur Einsparung von Gas auch mit Blick auf die Vorbereitung auf den kommenden Winter zunächst weitergeführt werden, die kommunalen Maßnahmen zur Einsparung von Strom jedoch im Laufe der nächsten Wochen einzeln überprüft und entsprechend angepasst werden sollen. Entschieden wurden zudem die Wiederaufnahme der Beleuchtung von Denkmälern, sowie die Rücknahme der Temperaturabsenkungen im Jugendstilbad, das größtenteils mit Fernwärme betrieben wird.
Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten in Deutschland, aber auch in Darmstadt, konnten wir eine Gasmangellage im zurückliegenden Winter verhindern. Um jedoch auch auf den kommenden Winter gut vorbereitet zu sein, ist es notwendig, die Sparmaßnahmen im Bereich des Gasverbrauchs zunächst beizubehalten. Wir orientieren uns dabei an den Vorgaben der Bundesnetzagentur, die einen Speicherfüllstand von 75 Prozent zum 1. September vorsieht, um die Gasversorgung auch für den kommenden Winter zu sichern. Grundsätzlich ist es wichtig, weiterhin Energie zu sparen, dennoch werden wir die in den einzelnen Bereichen eingeführten Maßnahmen zur Stromeinsparung in den kommenden Wochen kritisch überprüfen und dort wo es verantwortbar ist, auch zurücknehmen. Dies alles geschieht immer unter Einbeziehung der Empfehlungen des Hessischen Städtetags.“
Die vor dem Hintergrund der Energiekrise angewandte grundsätzliche Reduktion des Energieverbrauchs soll aber auch langfristig zu einem anderen Umgang mit Energie führen, wie OB Partsch erklärt: „Die Mangellage hat uns dazu gebracht, unseren Energieverbrauch und unsere Gewohnheiten zu überdenken. Das sollten wir weiter nutzen. Die Steigerung der Energieeffizienz sollte uns überall antreiben, um unser ambitioniertes Ziel Klimaneutralität im Stadtgebiet 2035 zu erreichen und gleichzeitig steigende Energiekosten zu verringern. Deshalb sollen die gewonnenen Erkenntnisse auch in ein dauerhaftes kommunales Energiemanagement bzw. Energieberichtswesen einfließen.“
Die Taskforce als schnell intervenierende Einheit wird ihre Arbeit nun zunächst beenden, da eine akute Notlage nicht mehr besteht. Die Abstimmungen mit dem Hessischen Städtetag gehen allerdings weiter. Ein neues Einberufen des Gremiums obliegt dem neuen Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt in Abstimmung mit dem Magistrat.
Oberbürgermeister Jochen Partsch sprach zum Abschluss der letzten Sitzung noch einmal allen Beteiligten seinen Dank aus: „Zwar bleibt die grundsätzliche Aufgabe zum Energiesparen weiter bestehen, aber für den Moment haben wir diese schwierige Situation gut und pragmatisch bearbeitet, sind zu guten und klugen Lösungen gelangt und konnten eine echte Energiemangellage abwenden. Dabei war unsere Taskforce eine der ersten bundesweit. Auch der Hessische Städtetag hat sich regelmäßig an den Darmstädter Maßnahmen orientiert. Dies zeigt uns, dass wir mit den Menschen und für die Menschen in Darmstadt gute Arbeit geleistet haben.“
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt