Wissenschaftsstadt Darmstadt gestaltet Blühflächen am Schloßgartenplatz zum Naturschaugarten um

Teilen

In Darmstadt summt und blüht es auf immer mehr öffentlichen Flächen. Auch unter Bäumen und entlang von Straßen entstehen mit Unterstützung zahlreicher Blühpatinnen und Blühpaten viele kleine Oasen. Nun beginnt die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit einem weiteren Projekt mitten in der Innenstadt, „um nicht nur mehr ökologisch hochwertige Flächen in der Stadt zu erhalten sondern auch Anregungen zur Nachahmung zu geben“, wie Umweltdezernent Michael Kolmer erklärt. Dabei werden zwei Grünflächen am Schloßgartenplatz, deren Bepflanzung recht naturfern und in die Jahre gekommen war, neu gestaltet. Dazu hat das Umweltamt zusammen mit einem auf Naturgärten spezialisiertem Planungsbüro ein Konzept erstellt.

„Mit der Umwandlung der zwei Hochbeete am Schlossgartenplatz in einen Naturschaugarten möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern beispielhaft zeigen, welche Pflanzen für eine naturnahe Gartengestaltung verwendet werden können und welche Elemente zusätzlichen Lebensraum für Tiere schaffen“, erklärt Kolmer. Dabei wird die Stadt weitestgehend einheimische Pflanzenarten verwenden, denn diese geraten angesichts der oft üppiger blühenden Prachtstauden aus anderen Herkunftsgebieten in Vergessenheit. „Wir möchten zeigen, dass auch mit den heimischen Arten eine optisch ansprechende Gartengestaltung möglich ist und gleichzeitig zum Erhalt einzelner Arten beitragen“, so Kolmer weiter.

Heimische Pflanzen sind aufgrund der seit Jahrtausenden währenden gemeinsamen Entwicklungsgeschichte mit heimischen Insekten bestens an deren Bedürfnisse angepasst. Aus der Vielfalt heimischer Arten ist auch am besten eine Anpassung sich verändernde klimatische Bedingungen möglich. Besonderes Augenmerk wird auch dem Boden gewidmet, denn hier wird ein an Nährstoffen armer Boden sowie der oft in Darmstadt vorzufindende Sand verwendet. Mit der gezielten Auswahl von Pflanzen für solche Standorte soll demonstriert werden, dass auch ohne Torf und Dünger ansprechende Beete entstehen können. Weiterhin soll außer einer anfänglichen Bewässerung insbesondere für das eingebrachte Saatgut auf regelmäßiges Gießen verzichtet werden.

Der Naturschaugarten wird ergänzt um Elemente wie Totholz, eine Trockensteinmauer und Sträucher für Vögel. Geplant ist, die verwendeten Arten mit Namensschildern kenntlich zu machen und eine Schautafel zu errichten.

„Alle Elemente sollen als Vorbild dienen und zur Nachahmung anregen, denn Gärten stellen in Bezug auf die Förderung der biologischen Vielfalt einen unentdeckten Schatz dar, den es zu heben gilt: Insgesamt gibt es in Deutschland 17 Millionen Gärten, deren Größe in etwa der gesamten Fläche aller Naturschutzgebiete entspricht. Häufig wird Naturschutz auf der Fläche nur mit großen Schutzgebieten in freier Landschaft oder größeren Parks und Grünverbindungen in der Stadt in Verbindung gebracht. Aber durch ihre Lage und Gesamtgröße bergen Gärten ein riesiges Potenzial für den Erhalt der biologischen Vielfalt, vorausgesetzt, es handelt sich um eine naturnahe Gartengestaltung“, erklärt Umweltdezernent Kolmer abschließend.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


Teilen