Verkauf des Marienplatzes: Kaufvertrag ist beurkundet

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Der Kaufvertrag für den Marienplatz ist beurkundet. Am Mittwoch (02.06.21) wurde der Kaufvertrag zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Bau- und Immobiliendienstleister Implenia notariell beurkundet. Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag (27.05.21) ist somit zeitnah ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwicklung des Platzes erfolgt.

„Uns ist das gelungen, was die Darmstädter Kommunalpolitik seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt: Wir haben eine wichtige Grundlage für die Entwicklung des Marienplatzes gelegt“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch.„Mit dem gewählten Verfahren der Konzeptvergabe, hatten wir die Möglichkeit, das Unternehmen und seine Pläne für den Marienplatz gut kennenzulernen, bevor wir über den Verkauf verhandelt haben. Das stärkt unsere Überzeugung, dass wir hier einen wichtigen Durchbruch erzielt haben und den Platz für eine gute Gestaltung nun in private Hände geben“, so Partsch.

„Wir freuen uns außerordentlich, mit dem Projekt Marienplatz einen wichtigen Meilenstein im Aufbau unseres Immobilienportfolios in Deutschland zu setzen und unsere gebündelte Kompetenz in der Entwicklung und Realisierung zukunftsweisender Immobilien und Areale einzusetzen, um nachhaltigen Wohnraum für Darmstadt zu schaffen“, sagt Reimer Siegert, Geschäftsführer.

„Ökologische Bauweise und städtebaulich ansprechende Planungen, mit denen in der Innenstadt Wohnraum für alle Einkommensschichten geschaffen wird, haben die Jury bei der Konzeptvergabe überzeugt, der Verkaufspreis stand bei dieser Entscheidung nicht im Vordergrund. Dennoch möchte ich betonen, dass diese wertvolle Fläche für einen guten Preis veräußert wurde und nun von einem Unternehmer im Sinne der Allgemeinheit entwickelt wird. Dennoch möchte ich auf einen Aspekt der Debatte nochmals eingehen: Wenn wir das Grundstück nur in Erbpacht angeboten hätten, hätten wir sicherlich keinen so guten Entwurf erhalten, der so viele Aspekte, die uns für die Entwicklung des Grundstücks wichtig waren, berücksichtigt“, betont Oberbürgermeister Partsch abschließend.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte einem Verkauf des Marienplatzes in ihrer Sitzung am 27. Mai zugestimmt. Der Kaufvertrag sieht vor, dass der Marienplatz für einen Kaufpreis von insgesamt 14.200.000 Euro an Implenia verkauft wird. Das Eigentum geht nach Zahlung des Kaufpreises, der erst nach Schaffung von Planungsrecht fällig ist, auf den Käufer über. Solange bleibt das Grundstück im städtischen Besitz und wird zur Nutzung als Parkplatz an die HEAG Holding verpachtet.

Für den Kaufpreis wurde vereinbart, dass dieser steigt, wenn die angenommene Bruttogeschossfläche von 30.999 Quadratmeter überschritten wird. Maximal könnte ein Kaufpreis von 15.544.870 Euro erzielt werden, wenn eine Bruttogeschossfläche mehr als 36.000 Quadratmeter erreicht wird. Der Buchwert des Grundstücks liegt bei 2.478.314 Euro, woraus sich durch den Verkauf ein Gewinn für den städtischen Haushalt von rund 12.000.000 Euro ergibt.

Der Kaufvertrag sieht einen Baubeginn spätestens zwölf Monate nach der Erteilung der Baugenehmigung vor. Mit ihrem Beschluss am vergangenen Donnerstag hat die Stadtverordnetenversammlung auch den Bebauungsplan für den Marienplatz auf den Weg gebracht, der eine wichtige Planungsgrundlage darstellt.

Nach dem Bebauungsplanverfahren erfolgt der weiterführende Architektenwettbewerb für das Hochhaus. Baubeginn wird für Mitte 2023 angestrebt und Ende 2024 könnten die ersten Bewohner das neue Quartier in Benutzung nehmen.

Es besteht die Verpflichtung, mindestens 25 Prozent der entstehenden Wohnfläche für geringe und 20 Prozent für mittlere Einkommen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus zu errichten.
Geplant ist nach dem Konzept des Büros netzwerkarchitekten der Bau eines 15-geschossigen Hochhauses im Eckbereich Hügelstraße/Heidelberger Straße, das nach Westen durch ein mäanderförmiges Gebäude mit bis zu sechs Stockwerken ergänzt wird. Hervorzuheben sind bei den Planungen die nachhaltigen Aspekte: So wird die entega den Fernwärmeanschluss zur Verfügung stellen, weswegen Implenia sich verpflichtet, die Dämmung des Hauses im Sinne des KFW40-Standards zu gestalten. Ergänzt wird das ökologische Konzept durch Holz-Hybrid-Bauweise im Bereich des Mäanders und durch großzügige Grünbereiche in den Innenhöfen. Die Dächer sollen ebenfalls begrünt werden und die Möglichkeit zum urban gardening bieten. Im Bereich der Tiefgarage sind Fahrradabstellplätze und Lademöglichkeiten für e-Bikes und Elektroautos geplant.

„Alles in allem kann sich Darmstadt sehr auf die Realisierung des Projektes hier auf dem Marienplatz freuen. Wir bleiben unserem Versprechen treu und schaffen Wohnraum für alle Einkommensgruppen nach ökologischen Gesichtspunkten, hierfür bringen wir Flächen ein und wählen sorgfältig die privaten Investoren aus, die diese Projekte realisieren. Ein guter Tag für den Marienplatz, ein guter Tag für Darmstadt“, schließt Oberbürgermeister Jochen Partsch.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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