Covid-19-Pandemie: Schnelltest-Task-Force zieht positive Zwischenbilanz

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Drei Wochen nach Einführung der Task Force zur POC-Schnelltestung von Menschen in Pflege-, Obdachlosen- und Behinderteneinrichtungen sowie Häusern für Geflüchtete hat Sozialdezernentin Barbara Akdeniz am Dienstag (22.12.20) eine positive Zwischenbilanz gezogen. „Die Arbeit der Task Force“, so Akdeniz, „erweist sich als wirksame und wichtige Unterstützungen der Mitarbeitenden. Somit trägt sie dazu bei, die Auswirkungen der Covid-10-Pandemie im Blick zu haben und Infektionswege so früh wie möglich zu unterbrechen.“ In den drei Wochen wurde bei den Testungen der Task Force nur einmal Covid-19 festgestellt.

Die Teststrategie der Wissenschaftsstadt Darmstadt zielt primär darauf, die Ausbreitung des Virus in den besonders sensiblen Bereichen einzudämmen und die Sicherheit der Bewohner und Bewohnerinnen durch schnellere Identifikation von Infizierten zu erhöhen. Daneben wird die Aufrechterhaltung der Infrastruktur in den Einrichtungen durch Testung der Mitarbeitenden unterstützt. Seit 16. Dezember ist die Testung des Personals in Pflegeeinrichtungen einmal wöchentlich gesetzlich vorgeschrieben, was auch durch die überwiegende Inanspruchnahme von rund 2/3 der Tests für Mitarbeitende deutlich wird. Test-Kits stehen inzwischen in ausreichender Menge zur Verfügung.

Um in den Einrichtungen der Pflege, Behindertenhilfe, Gemeinschaftseinrichtungen für Obdachlose und Erstwohnhäusern für Geflüchtete rasch mit Tests starten zu können und vor allem die Einrichtungen zu unterstützen, die dafür (noch) kein eigenes Personal zur Verfügung haben, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt eine mobile Einheit, die „Task Force POC-Test“, ins Leben gerufen und 40 000 Euro Anschubfinanzierung zur Verfügung gestellt. Die Task Force nahm am 30. November ihren Dienst auf und stand seitdem an sieben Tagen je Woche von 8 bis 16 Uhr den Einrichtungen mit zwei medizinisch qualifizierten Personen mobil auf Abruf zur Verfügung. Der Malteser Hilfsdienst und das Deutsche Rote Kreuz wechseln sich dabei wochenweise ab.

„Wir freuen uns, der Stadt Darmstadt bei der Durchführung von mobilen Testungen gemeinsam mit dem DRK zur Seite zu stehen. Die Malteser helfen, wenn sie Not sehen und helfen können. Aus unserem Engagement im Covid-19-Testcenter am Flughafen Frankfurt greifen wir auf erfahrene Mitarbeitende, eingespielte Arbeits- und Organisationsstrukturen sowie auf die vorhandene Logistik von Schutzmaterialien zurück. Mit dieser Kompetenz und unserer Erfahrung bringen wir uns in die Bekämpfung der Pandemie ein und leisten unseren Betrag hin zu einer Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens“, betont Roy Kanzler, Diözesangeschäftsführer der Malteser in der Diözese Mainz.

Auch Malteser und Rotes Kreuz sehen die ersten Einsatzwochen durchweg positiv. Die Einsätze verliefen reibungslos, die Kooperation der beiden Kollegen mit dem Heimpersonal war stets gut. „Wir wurden immer sehr freundlich sowohl vom Personal als auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern angenommen. Einsatzanfragen wurden direkt über das Rufbereitschaftshandy koordiniert und Termine für die folgenden Tage vereinbart. Meine Aufgabe in der Task Force und die Vielfalt an Bekanntschaften, die ich gemacht habe, waren sehr interessant. Ich drücke allen weiterhin die Daumen, dass die Ergebnisse negativ bleiben und wünsche viel Kraft in der heutigen Zeit“, sagt Lars Görges vom Deutschen Roten Kreuz.

Waren es in der ersten Woche zunächst 21, haben sich nunmehr 30 Dienste und Einrichtungen der Pflege (8), Behindertenhilfe (8), sowie Gemeinschaftseinrichtungen für Obdachlose (8) und Geflüchtete (6) in Darmstadt beim Amt für Soziales und Prävention registriert, um die Dienstleistung der Task Force in Anspruch zu nehmen. „Die vielen positiven Rückmeldungen der Einrichtungen und Dienste haben uns darin bestätigt, mit dieser Idee genau zum richtigen Zeitpunkt einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Einrichtungen geleistet zu haben“, erklärt Birgit Koss, Leiterin des Amtes für Soziales und Prävention.

Auswertung der Inanspruchnahme nach den ersten drei Wochen:

Woche  Anzahl der Tests      Einrichtung            Getestete Personen
1            131                          Pflege 96%                keine differenzierte Auswertung
Obdachl. 4%

2            110                         Pflege 33%                 68 % Mitarbeiter*innen
Behinderte 63%         31 % Bewohner*innen
Obdachl. 4%                1 % Besucher*innen

3            223                         Pflege 97 %                 64% Mitarbeiter*innen
Obdachl. 3%                36% Bewohner*innen

Die Praxis hat gezeigt, dass eine Unterstützung für Schnelltestungen an den Wochenenden nicht nachgefragt wird, so dass die Bereitschaftszeit auf Montag bis Freitag angepasst wurde. „Damit kann die Task Force POC-Test voraussichtlich bis Ende Januar 2021 im Rahmen der Anschubfinanzierung zur Verfügung stehen“, so Koss.  Aktuell werden die Impfungen im Impfzentrum Darmstadt vorbereitet und mit Priorität auch in den Pflegeeinrichtungen starten. Schnelltests werden parallel weiterhin eine wesentliche Maßnahme zum Schutz der vulnerablen Zielgruppe bleiben.

„Ich begrüße das außerordentliche Engagement der Darmstädter Einrichtungen zur Bekämpfung der Pandemie und den verantwortungsvollen Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen. Ich bin überzeugt davon, dass wir es gemeinsam schaffen werden diese Situation gut zu managen und bedanke mich bei allen, die dazu beitragen“, bekräftigt Sozialdezernentin Akdeniz.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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