Wissenschaftsstadt Darmstadt informiert zur Gespinstmotte – Keine Gefahr für den Menschen

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In der jetzigen Jahreszeit erscheinen insbesondere an Pfaffenhütchensträuchern weißgraue Gespinste. Hier spinnen die Raupen der Gespinstmotte einen Schutzschirm, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Die Gespinstmotte zählt zu den Schmetterlingen. Ihre Gespinste sind für Menschen völlig ungefährlich und verschwinden, nachdem die Raupen sich verpuppt haben, wieder von ganz alleine. Selbst die sogenannten „Wirtssträucher“ erfahren lediglich ein Ausschlags- und Wachstumsdefizit. Gegen Ende Juni wird die Pflanze dies über den „Johannistrieb“ aber wieder ausgleichen. Ein frühes Absammeln der Raupen und das Abspritzen mit starkem Wasserstrahl können den Befall und die damit verbundenen Fraßschäden an befallenen Sträuchern mindern.

Häufig wird vermutet, dass es sich bei den Raupen der Gespinstmotte um solche des Eichenprozessionsspinners handelt, deren Brennhaare starke allergische Reaktionen auslösen können. Sie sind jedoch gut zu unterscheiden. Zum Beispiel an der Nestform: Gespinstmottenraupen spinnen meist den ganzen Strauch ein. Eichenprozessionsspinner bilden ein kompaktes Nest ausschließlich an größeren Bäumen – fast immer an Eichen, nicht an Sträuchern. Dort finden sie sich in der Regel an der Unterseite von stärkeren Eichenästen oder am Stamm. Allergische Reaktionen oder anderweitige gesundheitliche Probleme sind durch die Gespinstmotte und deren Gespinste nicht bekannt.

Umweltdezernentin Barbara Akdeniz weist darauf hin, dass keinesfalls Gift zur Bekämpfung verwendet werden sollte: „Wie alle anderen Insekten haben auch die Raupen der Gespinstmotte eine wichtige ökologische Funktion. Neben Vögeln – die dankbar sind für einfach zu erbeutende Gespinstmotten – würden beim Einsatz von Giften auch zahlreiche Nützlinge wie Schlupfwespen und Raubwanzen Schaden erleiden“.

Bürgerinnen und Bürger, die dennoch unsicher sind, ob es sich um Gespinste des Eichenprozessionsspinners oder harmloser anderer Insekten handelt, können sich an das städtische Umweltamt wenden (umweltamt [at] darmstadt [dot] de).


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