Gemeinsam für Toleranz und Respekt – Die Kooperationspartner Polizei – Schule – SV Darmstadt 98 stellen das interaktive Kommunikationskonzept „ToRe“ vor

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Was ist eine Gemeinschaft? Wie kann ein friedliches Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft funktionieren? Welche Werte sind dafür unabdingbar? Was bedeutet das für mich als Schüler, für meine Familie und später im Beruf?

Diese Fragen und deren verständliche Umsetzung stellen den Kern des Präventionsprojekts „Gemeinsam für Toleranz und Respekt“ dar, das als interaktives Kommunikationskonzept den Namen „ToRe“ trägt.

„ToRe“ ist ein südhessisches Pilotprojekt, das im Rahmen der kooperativen polizeilichen und schulischen Gewaltpräventionsarbeit vom Polizeipräsidium Südhessen, unter der Federführung der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg, ins Leben gerufen wurde.

Die Vorstellung, die sich hinter diesem Konzept verbirgt, findet ihren Ursprung in der Migrationswelle, welche nicht nur für die Polizei, sondern auch für Lehreinrichtungen neue Herausforderungen mit sich brachte. Der Inhalt des Konzepts stellt das alltägliche Miteinander und die damit verbundenen Werte-Grundsäulen eines friedlichen Zusammenlebens „Toleranz“ und „Respekt“ in den Fokus.

Zusammen mit den Lehrkräften geht die Polizei in die Schulklassen und erarbeitet gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des interaktiven Kommunikationskonzeptes die grundlegenden Fragen und Werte unserer Gesellschaft. Den Kern und die Besonderheit des Konzeptes bildet dabei seine Einfachheit. Am Beispiel einer Fußballmannschaft, deren Zusammensetzung und die damit verbundenen Regeln, wird auf kurzen und verständlichen Wegen unser Wertesystem erklärt und die Notwendigkeit von Toleranz und Respekt vermittelt.

Die Idee für „ToRe“ wurde bei der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg geboren und in enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg bereits erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es fortwährend weiterentwickelt werden kann. Dabei wird das Ziel verfolgt, eine Gemeinschaft zu schaffen, in der nachhaltig Konflikte erkannt, offen angesprochen und beständig gelöst werden können.

„ToRe“ steht für den Beginn, eine gemeinsame Sprache miteinander zu finden.

Als Voraussetzung hierfür stehen die enge Vernetzung und der intensive Austausch mit allen Schulen sowie der Schulpsychologie im Vordergrund.

In diesem Zusammenhang freut sich das Polizeipräsidium Südhessen besonders,den SV Darmstadt 98 als starken Kooperationspartner gewonnen zu haben, der die Bühne und sein ausgeprägtes Netzwerk zur Verfügung stellt. Geplant ist, die Botschaft unter anderem über die Social-Media-Kanäle und das Lilien TV zu kommunizieren. Das Thema wird auch als Beitrag in den Adventskalender aufgenommen werden. Zudem steht die Planung eines Fußball Turniers mit allen am Projekt teilnehmenden Klassen auf dem gemeinsamen Aktionsplan.

„Für beide Werte machen auch wir uns stark und möchten gemeinsam mit allen Beteiligten, das umfangreiche Netzwerk unseres Sportvereins für die Verbreitung dieser Botschaft nutzen“, unterstreicht der Vizepräsident des SV Darmstadt 98, Markus Pfitzner, und fügt ergänzend hinzu, „vor diesem Hintergrund wird für die offizielle Bekanntgabe der gemeinsamen Kooperation, das Auftaktspiel der Lilien am 02.02.2020, ganz im Zeichen von „Toleranz und Respekt“ stehen.“

„So viel Kraft die Wörter „Toleranz“ und „Respekt“ beinhalten, soviel Potential bietet die Umsetzung des Konzeptes, um genau diesen Werten ein Sprachrohr zu sein und deren Bedeutung innerhalb einer Gemeinschaft, beginnend in der Schule, leben zu können“ ist sich Polizeipräsident Bernhard Lammel sicher.

Bereits jetzt zeigt die Bilanz nach den ersten zwei Jahren Entstehungsprozess, kontinuierlicher Weiterentwicklung und Umsetzung positive Erfahrungswerte auf. So bilanziert der Leiter der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule, Dirk Karl Pilgram: „Die Lehrkräfte beschreiben in ihren Rückmeldungen „ToRe“ als bemerkenswerte und sehr positive Grundlage. Neben den Konfliktlösungen in den Klassengemeinschaften wird auch die Rolle der Lehrer und das Vertrauen der Schülerschaft in ihre Lehrkräfte gestärkt“ und ergänzt „vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass sich unsere Schule nicht nur an der Umsetzung des Konzepts bereits aktiv beteiligt, sondern auch intensiv an der Gestaltung des Imagevideos mitgewirkt hat.“

Polizeipräsident Lammel betont in diesem Zusammenhang: „Als logische Konsequenz daraus, dass sich Toleranz und Respekt auch immer in der Sprache wiederfinden, freue ich mich umso mehr, dass das innovative Konzept hier bei der südhessischen Polizei entwickelt wurde. Denn wir stehen für den Dialog, der gegenseitiges Verstehen und die Fähigkeit Perspektiven wechseln zu können, möglich macht. Damit wollen wir nicht nur unseren gesetzlichen Auftrag der Prävention und Strafverfolgung umsetzten, sondern uns auch an dem gesamtgesellschaftlichen Auftrag beteiligen und Wege für ein besseres gegenseitiges Verständnis füreinander aufzeigen.“

Das „ToRe“- Konzept wurde bislang erfolgreich an 16 Schulen umgesetzt, und stetig wächst die Nachfrage. Hier wird der Wert des Konzeptes insbesondere in der Authentizität gesehen, die bereits in der Entwicklung des Logos ihren Anfang nimmt. Bemerkenswerterweise hat hier ein junger Mann, der als Geflüchteter nach Deutschland kam, das Layout entwickelt und damit einhergehend seine ganz persönlichen Erfahrungswerte im Zusammenhang mit Toleranz und Respekt in dem Projekt widergespiegelt.

Und auch Ralph von Kymmel, Leiter des Staatlichen Schulamtes der Stadt und des Landkreises konnte als Kooperationspartner für dieses Projekt gewonnen werden und ist sich sicher, „dass die teilnehmenden Schulen und Klassen viel Freude daran haben und nachhaltig davon profitieren werden. Denn Fußball eignet sich als weltweit beliebtestes Spiel hervorragend dafür, spielerisch leicht die Grundlagen für ein gelingendes Miteinander auf Basis von Toleranz und Respekt im schulischen Alltag einzuüben und in einer diversen Gesellschaft zu leben.“

Mit Blick auf das kommende Jahr werden bereits begonnene intensive Multiplikatorenbeschulungen für Lehrkräfte fortgesetzt.

Abschließend bekräftigt der Polizeipräsident: „Mit „ToRe“ als Ausdruck einer gemeinsamen Haltung, kann diese Art der Präventionsarbeit zu einer nachhaltigen Verbesserung des Miteinanders aller Beteiligten und damit einhergehend, zu einer Vorbeugung von Straftaten führen.“

Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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