Der Magistrat beschließt die Neustrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit

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Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat die Neustrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit beschlossen. Zuvor hatte der Jugendhilfeausschuss am 30. Oktober 2019 den Plänen zugestimmt.  Das neue Konzept wird ab dem nächsten Jahr umgesetzt. „Ziel der Neukonzeption ist eine bedarfsgerechte und qualitätsvolle Angebotsstruktur für alle Kinder und Jugendlichen in Darmstadt“, betont Kinder- und Jugenddezernentin Barbara Akdeniz. „Bei der Verteilung der Ressourcen werden alle Kinder und Jugendlichen in den Blick genommen, unabhängig von ihrem sozialen Status oder ihrer kulturellen Herkunft. Lücken in der Angebotsstruktur werden geschlossen.“

So wird zum ersten Mal die demografische Entwicklung bei der Verteilung der Ressourcen in den Blick genommen. Mit der Umsetzung des Konzepts ist es möglich, die bisher mit Angeboten für Kinder und Jugendliche nicht ausreichend bedienten Gebiete in Darmstadt wie Bessungen oder Darmstadt-Ost, besser zu versorgen. Ein mehrstufiges Controlling in Form von regelmäßigen Bedarfserhebungen alle drei Jahre sowie jährlichen Qualitätsgesprächen mit den Trägern soll maßgeblich zur Qualitätssicherung beitragen. „Auch neue Stadtteile wie das künftige Ludwigshöhviertel können so mitbetrachtet und der Bevölkerungszuwachs mit Angeboten für Kinder und Jugendliche abgedeckt werden“, sagt Kerstin Briese, Abteilungsleiterin der Kinder- und Jugendförderung. Zur Sicherung der Qualität wurden erstmalig Qualitätsstandards definiert, die für alle Angebote bindend sind.

„Es gilt, die originäre Kinder- und Jugendarbeit zu stärken und zu profilieren. Die Anpassung der Qualitätsstandards kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, erklärt Barbara Akdeniz. „Eigentlich müsste man ein Kinder- und Jugendhaus leicht an einen anderen Standort versetzen können, wenn sich die Bedürfnisse verändert haben. Da dies nicht so einfach möglich ist, legen wir mit dem Konzept zur Neustrukturierung eine bedarfsorientierte, sozialpolitisch ausgewogene Neustrukturierung vor.“

Neu ist die Unterscheidung zwischen sogenannten Basis- und stadtweiten Angeboten. Basisangebote sind sozialraumorientiert und bilden das Kernstück der offenen Kinder- und Jugendarbeit in den jeweiligen Stadtteilen, wie zum Beispiel das Jugendzentrum Akazienweg oder das neu eröffnete Kinder- und Jugendhaus „Ju*Ma“ im Martinsviertel. Diese sollen die Kinder und Jugendlichen direkt im Sozialraum mit Angeboten, aber auch mit herausreichender Arbeit, erreichen. „Die Sozialraumorientierung ermöglicht eine kleinräumliche Verbesserung der Angebote für die Kinder und Jugendlichen“, betont Barbara Akdeniz. Mit der konzeptionellen Verankerung der herausreichenden Arbeit geht die Kinder- und Jugendarbeit weg von der „Komm-Struktur“ und hin zu den Kindern und Jugendlichen im Stadtteil.

Die stadtweiten Angebote werden einmal für das gesamte Stadtgebiet vorgehalten und sollen als Multiplikator mit spezifischer Fachexpertise in jeden Planungsraum hineinwirken. Es handelt sich dabei um ständige und regelmäßig wiederkehrende Angebote in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit, unabhängig vom Planungsraum. Die Träger der Angebote sind gesamtstädtische Ansprechpartnerinnen für die Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, bieten Fortbildungen an und entwickeln in enger Abstimmung mit der Verwaltung den Themenbereich weiter. So wird im Martinsviertel die Baas-Halle als stadtweites Angebot weitergeführt. Das Thema Sport, Bewegung und Ernährung wurde in der Baas-Halle schon immer angeboten. Als stadtweites Angebot erhält dieses eine Stärkung über das Martinsviertel hinaus.

„Auch werden mit dem Konzept die Partizipationsmöglichkeiten in der Jugendarbeit verstärkt umgesetzt“, erklärt Kinder- und Jugenddezernentin Barbara Akdeniz und weist darauf hin: „Das neue Konzept führt im Ergebnis zu einer Mittelausweitung für die Kinder- und Jugendarbeit  in Höhe von 600 000 Euro.“

„ Der Abwägungsprozess, der in den letzten Wochen noch mal durch intensive Gespräche zwischen Trägern und Stadt geprägt war, wird nun in eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zur Umsetzung der Angebote überführt. Hierbei gibt uns der Beschluss im Jugendhilfeausschuss einen guten Rückenwind“, so Jugendamtsleiterin Imke Jung-Kroh. Der gesamte Prozess, von der Vorstellung über die Entwicklung bis zur Umsetzung, wurde von einer Vielzahl von Akteuren der Kinder- und Jugendarbeit sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendförderung und freien Träger begleitet und gestaltet.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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