Wissenschaftsstadt Darmstadt eröffnet Wochenbettambulanz in der Frankfurter Straße

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BabyDer Vorsitzende der Gesundheitskonferenz, Stadtkämmerer André Schellenberg, und Frauendezernentin Barbara Akdeniz haben am Montag (24.06.19) in Kooperation mit einer Gruppe von Hebammen aus Stadt und Landkreis eine neue Wochenbettambulanz in der Frankfurter Straße 71 eröffnet. Ab sofort gibt es damit eine neue Anlaufstelle für hilfesuchende Mütter mit Neugeborenen. Frauen, die keine Hebamme für die persönliche Betreuung finden konnten, können hier bei akutem Bedarf kurzfristig Hebammenhilfe finden. Über das eigens dafür aufgebaute Online-Portal www.wochenbett-ambulanz-darmstadt.de können maximal drei Tage im Voraus Halb-Stunden-Termine angemeldet werden. Offizieller Start für die neue Wochenbettambulanz ist am 1. Juli 2019.

„Wir freuen uns, dass wir mit der neuen Wochenbettambulanz gemeinsam mit einer Gruppe engagierter Hebammen dem Mangel an geeigneten Stellen für junge Mütter entgegenwirken können“, erläutern Schellenberg und Akdeniz. „Frauen, die Rat suchen oder mit der neuen, oftmals schwierigen und ungewohnten Situation nach der Geburt schlicht überfordert sind, können sich ab sofort an die erfahrenen Hebammen wenden. Mit den entsprechenden Räumlichkeiten und einer Ausstattung, die vom Klinikum Darmstadt und dem Alice-Hospital zur Verfügung gestellt wird, sind wir gut auf den Start des neuen Angebots vorbereitet. Da sich die Räumlichkeiten ihn direkter Nähe zum städtischen Familienzentrum befinden, ist die neue Ambulanz außerdem auch eine ideale Ergänzung für das Angebot vor Ort insgesamt.“

Der Hebammenmangel wurde bereits bei der Darmstädter Gesundheitskonferenz intensiv behandelt, erläutern Schellenberg und Akdeniz weiter. „Das ist ein Thema mit dem wir uns bereits seit einiger Zeit beschäftigen. In Darmstadt gibt es eine Vielzahl hilfesuchender Mütter, die Unterstützung brauchen und auch wenn eine aufsuchende Betreuung grundsätzlich besser ist, leisten wir mit der neuen Ambulanz dennoch einen wichtigen Beitrag zur Entlastung. Auch das Thema Kinderschutz ist uns in diesem Zusammenhang wichtig, denn wenn die hilfesuchenden Mütter in der intensiven Zeit nach der Geburt entsprechend begleitet werden, kann später aus einer Notsituation heraus entstehenden Problemen bereits jetzt vorgebeugt werden. Auch der frühzeitige Kontakt zum Darmstädter Modell „Kinder schützen – Familien fördern“ kann schon alleine wegen der räumlichen Nähe schnell hergestellt werden.“

Die Hebammen wollen mit dem Projekt ebenfalls auf den akuten Mangel aufmerksam machen, aber gleichzeitig auch junge Familien unterstützen. „Das Angebot der Wochenbettambulanz ersetzt nicht die Betreuung durch eine Hebamme. Aber wir wissen auch wie viele frische Mütter mit ihren Fragen und Ängsten um die neue Lebenssituation nach Hilfe suchen“, erklärt Hebamme Desirée Könyves-Toth aus dem Organisationsteam den Ansatz und Ursprung des Projektes. „Eigentlich sollten Mütter die ersten vier Wochen keine besonderen Anstrengungen unternehmen. Und erst recht nicht sich mit Sorgen in irgendein Wartezimmer setzen müssen. Aber wir haben wöchentlich Frauen am Telefon, denen wir manchmal schon früher als sieben Monate vor Geburtstermin absagen müssen. Einige der Frauen haben dann schon die Hebammenliste weitgehend durchtelefoniert oder rufen schon von weiter weg an. Die wissen dann einfach nicht mehr an wen sie sich wenden sollen“, erklärt Hebamme Marina Brand. Hier soll die neue Anlaufstelle künftig Abhilfe schaffen.

Das neue Angebot wurde außerdem mit einer Spende von 2000 Euro und zahlreichen Sachspenden von allen Darmstädter Frauen Service Clubs, Innerwheel, Soroptimist International, Zonta und dem Lions Club Louise Büchner, mit insgesamt rund 160 aktiven Frauen, unterstützt und mit ermöglicht. Für die Clubs stehen die Förderung, Unterstützung und Stärkung der Eigenständigkeit von Frauen im Vordergrund. Mit der Unterstützung, so die Frauen Service Clubs, wird nicht nur ein Beitrag für die Hebammen, sondern insbesondere auch für die Wöchnerinnen geleistet und auf ein regionales frauenpolitisches Thema aufmerksam gemacht.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt

 


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