Wissenschaftsstadt Darmstadt zieht Zwischenbilanz nach beendeter Öffentlichkeitsbeteiligung im Konsultationsverfahren zur Verlagerung der Abflugroute AMTIX kurz

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FlugzeugNach Beendigung der Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung im Konsultationsverfahren zur möglichen Verlagerung der Abflugroute AMTIX kurz, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt in Person von Umweltdezernentin Barbara Akdeniz eine erste Zwischenbilanz gezogen: „Generell begrüßen wir die erstmalige Anwendung eines solchen Konsultationsverfahrens vor der Einführung einer lärmverlagernden Schallschutzmaßnahme. Aus unserer Sicht ist es besser, die sich ergebenden Konflikte und Diskussionen gesteuert und geordnet im Vorfeld und nicht erst im Nachgang nach der Einführung der Maßnahme zu führen“, steht Akdeniz dem Verfahren positiv gegenüber.

Wie im Entwurf des Berichts zur Öffentlichkeitsbeteiligung festgehalten wird, bringen alle derzeit vorliegenden Varianten einer Verlagerung der Abflugroute AMTIX kurz eine signifikante Entlastung des Darmstädter Nordens mit sich, auch wenn sich die Entlastungen zwischen den nördlichen Stadtteilen ungleich verteilen: „Aus diesem Grund sprechen wir uns auch in unserer Stellungnahme weiterhin für die Verlagerung aus. Gemäß den vorliegenden Berechnungen könnte die Routenvariante V2 die zahlenmäßig größte Entlastung der Bürgerinnen und Bürger Darmstadts von Fluglärm bewirken. Für eine endgültige Beurteilung müssen wir aber noch das Ende der offenen Prüfaufträge abwarten“, so Akdeniz.
Derzeit wird durch das vom Forum Flughafen und Region (FFR) und der Fluglärmkommission Flughafen Frankfurt Main (FLK) beauftragte Moderationsbüro ein Bericht über die Öffentlichkeitsbeteiligung erstellt, welcher am 30.01.2019 in einer gemeinsamen Veranstaltung von FFR und FLK vorgestellt wird.  Den an der Konsultation beteiligten Kommunen steht die Möglichkeit offen, hierzu eine Stellungnahme abgeben. Im ersten Halbjahr 2019 erfolgen dann noch abschließende Berechnungen und Untersuchungen zu einzelnen Routenvarianten, welche im Laufe des Konsultationsverfahrens eingebracht wurden.

Neben den verschiedenen Varianten einer verlagerten Flugroute wurden im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung auch alternative Schallschutzmaßnahmen wie eine Änderung der Startverfahren oder die Aufstreuung der Abflugroute sowie die Auswirkungen von Schadstoffemissionen startender Flugzeuge wie z.B. Ultrafeinstäube (UFS) diskutiert. Aufgrund des nicht ausreichenden Kenntnisstandes zu den Auswirkungen von UFS finden diese aber keine Berücksichtigung. Im Gegensatz zu UFS gibt es für (Flug)Lärm ausreichend wissenschaftliche Untersuchung zur Gesundheitswirkung und entsprechende Dosis-Wirkungs-Beziehungen, daher räumt z.B. die FLK bei aktiven Schallschutzmaßnahmen dem Lärmschutz eindeutig Priorität vor dem Schutz vor Schadstoffen bei: „Die FLK hat aber mit großer Mehrheit bereits im letzten Jahr wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirkung von Ultrafeinstäuben sowie deren Entstehung und Ausbreitung am Flughafen Frankfurt gefordert, um die bislang nicht ausreichenden Kenntnisstände hierzu zu verbessern. Im Interesse aller durch die Auswirkung des Flugverkehrs betroffenen Darmstädter Stadtteile habe ich diese Forderung, welche mittlerweile von der Hessischen Landesregierung aufgegriffen wurde, selbstverständlich unterstützt“, so Akdeniz.
Seitens des FFR und der FLK ist geplant, dass nach den abschließenden Berechnungen die beteiligten Kommunen sich zur Verlagerung und den einzelnen Routenvarianten positionieren. Anschließend folgt dann ein Beschluss zur Umsetzung eines möglichen Probebetriebs der Verlagerung in den Gremien des FFR und in der FLK.

Das Konsultationsverfahren zur möglichen Verlagerung der Abflugroute AMTIX kurz, welche für den Fluglärm in den nördlichen Darmstädter Stadtteilen verantwortlich ist, läuft seit Juni 2018. Ende November fand im Rahmen des Verfahrens die bislang letzte Sitzung der Gruppe der politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger statt. Damit endete auch die Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung, welche auch Sitzungen einer Gruppe zufallsausgewählter Bürgerinnen und Bürger, öffentliche Veranstaltungen oder eine Beteiligungsmöglichkeit im Internet umfasste. Die Unterlagen und Protokolle aller Gruppensitzungen im Konsultationsverfahren sind im Internet unter https://konsultation.aktiver-schallschutz.de/termine/ abrufbar.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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