Wissenschaftsstadt Darmstadt arbeitet mit Stadt Griesheim an Entwicklung der Konversionsfläche „Griesheim Airfield“

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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt arbeitet gemeinsam mit der Stadt Griesheim intensiv an einer Entwicklung des ‚Griesheim Airfield‘, einer ehemaligen Militär- und heutigen Konversionsfläche zwischen dem Autobahnkreuz Darmstadt (Osten), dem Naturschutzgebiet des ehemaligen August-Euler-Flughafens (Süden) sowie dem Siedlungskörper von Griesheim mit Wohnen (Westen) und Gewerbe (Norden). Das geht aus der Antwort von Oberbürgermeister Jochen Partsch auf eine Große Anfrage des SPD-Fraktion im Stadtparlament hervor. Auf Darmstädter Gemarkung können etwa 8,5 ha der Konversionsfläche einer Nutzung zugeführt werden. Dabei handelt es sich um den östlichen, den Autobahnen benachbarten Teil der Fläche, die in Vergangenheit von der US-Army unter anderem für die Druckerei der Militärtageszeitung „Stars&Stripes“ genutzt worden war.

Wie Oberbürgermeister Jochen Partsch in der Antwort betont, besteht mit der Stadt Griesheim seit Jahren ein kontinuierlicher und konstruktiver fachlicher Austausch über die Entwicklung der Fläche: „Durch die intensive Zusammenarbeit konnte sich über zahlreiche relevante Planungen gegenseitig informiert bzw. diese abgestimmt werden. Die Flächen des Griesheim Airfields sind ein zentraler Gegenstand dieser Abstimmung. Insofern handelt es sich hier um ein interkommunales Projekt. Die Beauftragung einer gemeinsamen Rahmenplanung wurde in der Vergangenheit ausführlich diskutiert und geprüft. Aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Teilflächen und des regelmäßigen Austausches wurde von einer entsprechenden Beauftragung jedoch abgesehen. Die BImA ist als Flächeneigentümerin ohnehin in die betreffenden Prozesse eingebunden. Aktuell ist für den Bereich des Griesheim Airfields auf Darmstädter Gemarkung ein Bundesbedarf angemeldet, welcher voraussichtlich bis zum Jahresende 2018 Gültigkeit hat und formal alle anderen Planungsüberlegungen bis zur Entscheidung zurückstehen lässt.“

Bereits im Jahr 2012 war eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Stadt Griesheim zum regelmäßigen fachlichen Austausch eingerichtet worden, die mögliche Ansiedlungen von großflächigen Logistikbetrieben, oder Ähnlichem auf den Flächen des Griesheim Airfields kategorisch ausgeschlossen hatte. Im Dezember 2016 wurde für die angrenzenden Konversionsflächen auf Griesheimer Gemarkung dann ein Nachnutzungskonzept mit Wohnbebauung beschlossen, welches über die Arbeitsgruppe unter anderem auch mit der Darmstädter Fachverwaltung abgestimmt wurde. Auf der Grundlage des gültigen Flächennutzungsplans und des Regionalplans Südhessen kann auf dem auf Darmstädter Gemarkung befindlichen Teil des Griesheim Airfields jedoch eine gewerbliche Entwicklung realisiert werden.

Eine weitere Entwicklungsmöglichkeit stellt die Nutzung des Geländes durch das Paul-Ehrlich-Institut dar. Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist informiert, dass die Anmeldung des Bundesbedarfs das Institut betrifft, das aktuell seinen Standort mit 800 Mitarbeitern in Langen hat. Aufgrund von Ausbau- und Sanierungsfragestellungen werden Alternativstandorte im Rhein-Main-Gebiet geprüft. Hierzu haben auch bereits Gespräche mit Vertretern beider Kommunen stattgefunden. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt begrüßt eine Ansiedlung des Instituts auf dem Griesheim Airfield ausdrücklich. Um die Standortsuche zu unterstützen und positiv zu begleiten, hat die Stadt ein Verkehrsgutachten beauftragt.

„Die verkehrlichen Wirkungen sind ein Hauptthema der engen interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Griesheim und Darmstadt“, erläutert Partsch weiter. Wichtiger Untersuchungsgegenstand des Gutachtens ist der Knotenpunkt Flughafenstraße/B26. Dieser Arbeitsschritt wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2018 abgeschlossen sein.

Was eine mögliche Wohnbebauung auf dem Areal anbelangt, ist Partsch skeptisch: „Eine Wohnbauentwicklung wäre nur durch entsprechende Änderungen des Flächennutzungsplanes und Abweichungsverfahren vom Regionalplan Südhessen/RegFNP möglich. Die Bausubstanz der Bestandsgebäude wird von den Fachleuten aber als teils problematisch und ungeeignet für eine qualifizierte Wohnnutzung angesehen. Zu berücksichtigen ist außerdem das benachbarte Darmstädter Kreuz hinsichtlich seiner Weiterentwicklung und als Lärmquelle. Deshalb wird diese Variante eher nicht in Betracht gezogen.“

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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