Experimentierfeld „Altstadtwiesen“: Gemeinsames Projekt von Stadt und TU

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Das Stadtumbaugebiet Kapellplatz / Woogsviertel / Ostbahnhof ist jetzt Schauplatz eines gemeinsamen Projekts der Technischen Universität Darmstadt und der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Studierende des Fachbereichs Architektur haben dort die Möglichkeit, ihre Vorstellungen zu öffentlichen Räumen einmal nicht nur als Konzept zu entwickeln, sondern auch umzusetzen“, erklärt Bau- und Planungsdezernentin Barbara Boczek. „Deshalb begrüße ich diese Kooperation zwischen den Praktikern der städtischen Verwaltung einerseits und den künftigen Architekten und Stadtplanern ausdrücklich – von deren Einfallsreichtum und den gestalterischen Impulsen profitieren nicht nur die Beteiligten, sondern hier ganz unmittelbar auch Bürgerinnen und Bürger.“

„Mitten durch das Stadtumbaugebiet Darmstadt Ost führt eine Kette von beliebten Grünflächen inklusive der Rudolf-Müller-Anlage und dem Woog. Aus der Fußgängerperspektive sind die einzelnen Perlen dieser Kette bisher wenig vernetzt; die Altstadtanlage ist ein schlafender Riese, wunderschön, aber auch wenig beachtet“, erläutert TU-Professor Martin Knöll. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Darmstadt ermöglicht unseren Studierenden eine wichtige Erfahrung in der Konzeption und Umsetzung von Stadtgestaltung. Umgekehrt können wir uns revanchieren, indem wir durch die gemeinsamen Forschungsergebnisse den Beteiligungsprozess Stadtumbau Darmstadt Ost mit zusätzlichen Daten und Ideen unterstützen.“

Im Fokus der Arbeiten stehen die Grün- und Freiflächen, deren Nutzung und Gestaltung stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden sollen. Von Donnerstag, 7. Juni , bis zum 9. Juni 2018  verwandelt sich die Altstadtanlage in die „Altstadtwiesen“ – ein Experimentierfeld für Nutzung urbaner Freiräume durch Sport, Fitness und Erholung. Präsentiert werden die Ergebnisse des Stadtgestaltungsseminars „Stimulate!“ am TU-Fachgebiet Urban Health Games, in dem es darum ging, die wenig beachteten Freiräume zwischen der Fußgängerbrücke über die Holzstraße und dem Jugendstilbad, dem Woogsplatz und der Landgraf-Georg-Straße zu beleben. Unter der Leitung von Britta Eiermann (osa_office for subversive architecture) wurden Ideen entwickelt, die nun im Realraum umgesetzt und im Rahmen des EU-Forschungsprojektes PREHealth und in der Zusammenarbeit der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit dem TU- Fachgebiet Urban Health Games gefördert werden.

Im Einzelnen gibt es folgendes zu erleben:

Altstadtwiesen
Unbemerktes sichtbar machen – Durch eine neue, eindeutige und einfach naheliegende Namensgebung auf Schildern und Wegweisern wird dem heterogenen Areal eine verbindende Identität gegeben und auf die vorhandenen Aufenthaltsqualitäten aufmerksam gemacht. Ein Stadtmöbel, in Form von selbstgebauten „Bäumen“ als Stiller Diener, bestückt mit Picknickdecken, lädt zum Verweilen ein und kennzeichnet und aktiviert die bislang kaum genutzten innerstädtischen Freiflächen.

Heinerfit
Das Projekt „Heinerfit“ nimmt die Idee eines Trimm-Dich-Pfads auf und passt diesen auf spielerische Art und mit augenzwinkernden Lokalkolorit an den Ort des Geschehens an. So sollen beispielsweise Stationen wie „Trockenschwimmen“ vor dem Jugendstilbad, „Hampelmann“ auf der Fußgängerbrücke, oder „Datterich-Yoga“ am sogenannten Datterichbrunnen die teils ungenutzten Freiräume über einen kurzen Zeitraum aktivieren und humorvoll aufleben lassen.

Back-Stage-Park
Die historische Stadtmauer der Altstadtanlage ist ein Relikt Darmstädter Geschichte und zeigt sich zugleich als Auftakt der Route vom Marktplatz zur östlichen grünen Lunge der Stadt. Um die Attraktivität für deren Bewohner und Passanten zu fördern, werden die vorhandenen Flächen entlang der Stadtmauer stimuliert durch eine Galerie mit Werken der lokalen Kunstszene, der Back Stage Gallery.

Poof!
Gelbe Sitze im Stadtgrün zwischen Schustergasse und Stadtmauer – die gefüllten Wundersäcke sind gemütlicher als man denkt. Die Poofs machen aus den verwinkelten Wegen um die Stadtbibliothek eine gelb leuchtende Linie. Jeder hat eine einzigartige Füllung, die neugierig macht, was sich in den Anderen verbirgt. Und sie ist Diskussionsstoff: Recycelte Papierreste des Fachbereichs Architektur produzieren genug Material für einen Sitz. In den Papierfüllungen warten tollkühne Entwürfe und spektakuläre Ideen auf einen Finder.

An dem „Stimulate!“-Projekt nehmen folgende Studierende teil: Verena Krekel, Katharina Eckert, Manuel Jakob, Stephan Bay, Astrid Weyand, Benjamin Bechtold, Emre Cinar, Lukas Fieger, Daniel Sossou, Katharina Münch, Sebastian Seibert, Louisa Wenkemann, Bastian Nispel und Anjuscha Hellog. Außerdem sind an dem Projekt beteiligt: Professor Martin Knöll, Britta Eiermann, Gladys Vasquez und Marianne Halblaub Miranda sowie das Stadtplanungsamt.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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